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Die Rufe nach einem Videobeweis in der Bundesliga werden immer lauter

Sven Busch

Publiziert 03/11/2015 um 17:01 GMT+1 Uhr

Die Bundesliga ist mal wieder in heller Aufregung und schimpft über die Schiedsrichter. Zu viele krasse Fehlentscheidungen. Damit muss endlich Schluss sein. eurosport.de fordert: Her mit dem Videobeweis – SOFORT. Schon heute könnte ein Video-Schiedsrichter TV-Bilder SOFORT auswerten und dem Referee bei seinen Entscheidungen helfen.

Wann kommt der Videobeweis auch im Profi-Fußball?

Fotocredit: Imago

Wie lange will sich der Fußball diese vorsintflutliche Entscheidungsfindung eigentlich noch antun? Wann werden die Schiedsrichter endlich von ihrem Fossilien-Status erlöst und durch technische Hilfsmittel unterstützt?
Die Antwort ist traurig: Nach der Einführung der Torlininetechologie wird es noch Jahre dauern, bis der überfällige Videobeweis weltweit beschlossen wird.
Dabei geht es für Nationalmannschaften, Klubs und Spieler um Millionen.
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Leon Andreasen befördert den Ball mit dem Arm über die Linie.

Fotocredit: Imago

Die ganze Welt wird digitaler, nur der Fußball bleibt analog und sträubt sich hartnäckig gegen notwendige Neuerungen.

Der arme Schiedsrichter

Auch der DFB. "Die absolute Grenze ist erreicht", erklärte DFB-Boss Wolfgang Niersbach. UEFA-Boss Michel Platini befürchtet sogar eine Entmenschlichung des Fußballs. Die emotionalen Diskussionen über Tatsachenentscheidungen könnten wegfallen, der Spielfluß werde empfindlich gestört. Im Fußball gleiche sich alles aus.
Aber was ist mit der Integrität des Spiels? Mit Transparenz? Mit gerechten, nachvollziehbaren Entscheidungen der Unparteiischen?
Jede Bundesliga-Partie wird längst von Dutzenden Kameras aus jeder erdenklichen Perspektive ausgeleuchtet. Die TV-Zuschauer und Fans in den Vip-Logen im Stadion wissen in Sekundenschnelle, was Sache ist. Nur der Entscheider selbst bleibt im Dunkeln. Das kann nicht sein.
Schiedsrichter-Fehler MÜSSEN mit bester Technik begrenzt werden.

So könnte es gehen

Ein fünfter Schiedsrichter sitzt in einem Übertragungswagen und verfolgt dort das Spiel auf einem Monitor. Bei zweifelhaften Entscheidungen kann er die Szenen binnen Sekunden aus neun verschiedenen Blickwinkeln analysieren und per Funk Kontakt zum Schiedsrichter aufnehmen und ihn so unterstützen – im Idealfall in maximal 15 Sekunden.
Der Schiedsrichter auf dem Platz bleibt allerdings die letzte Instanz.
In einem erfolgreichen Pilotprojekt in den Niederlanden machte der Verband damit positive Erfahrungen. Die Begegnung darf allerdings nur in drei Fällen unterbrochen werden. Bei einem Tor, bei Vergehen im Strafraum oder Tätlichkeiten im Rücken des Schiedsrichters.
Ausgerechnet der derzeit gesperrte FIFA-Boss Joseph Blatter schlug bereits im Vorjahr vor, jedem Trainer pro Partie zweimal die Möglichkeiten zu geben, Entscheidungen anzuzweifeln, die per Videobeweis überprüft werden.
In der National Football League, der nordamerikanischen Eishockey-Profiliga NHL, im Tennis und Rugby funktionieren ähnliche Modelle schon seit Jahren reibungslos und erfolgreich.
Der brasilianische Verband CBF will den Videorichter und Videobeweis schon im kommenden Jahr einführen und bei der FIFA einen entsprechenden Antrag stellen.
Und was sagt die Deutsche Fußball-Liga zu der brisanten Thematik?
"Ich bin im engen Austausch mit Herbert Fandel (DFB-Schiedsrichterboss, d. Red.) und seinen Kollegen, um Maßnahmen zu entwickeln und umzusetzen, die die aktuelle Situation im Sinne aller Beteiligten nachhaltig verbessern", sagte DFL-Chef Christian Seifert der Sport Bild.
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