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Der FC Schalke lässt auch nach Saisonende viele Fragen offen

Tobias Hlusiak

Update 01/07/2020 um 14:54 GMT+2 Uhr

Die Schalker Vorstände Jochen Schneider und Alexander Jobst haben gemeinsam mit Cheftrainer David Wagner in einer epischen Pressekonferenz eine veränderte Außendarstellung und grundlegende Änderungen im Verein angekündigt. Allein: Wie genau diese aussehen sollen, darüber schwieg man sich weitgehend aus. Die Klub-Spitze gab - ähnlich wie die eigene Mannschaft zuletzt - kein besonders gutes Bild ab.

Pressekonferenz auf Schalke

Fotocredit: Getty Images

Jochen Schneider eröffnete mit einer Dankesrede für den zurückgetretenen Aufsichtsratvorsitzenden Clemens Tönnies. Wie viel dieser in den über zwei Dekaden seiner Amtszeit auf Schalke bewirkt und angeschoben hatte, betonte der Sportvorstand ausgiebig.
Zu Tönnies' Verfehlungen, die schlussendlich zu seinem alternativlosen Rücktritt geführt hatten, und wie schwer er dem eigenen Verein damit geschadet haben dürfte, dazu kamen dem 49-Jährigen nicht allzu viele Worte über die Lippen. Auch Alexander Jobst hatte da wenig beizutragen.
Gut 90 Minuten sprach Schalkes Chefetage am Dienstagmittag. Man hatte sich offenbar dazu genötigt gefühlt, Stellung zu beziehen - zur Causa Tönnies, der finanziellen Schieflage und dem sportlichen Absturz des einst so stolzen S04 in den vergangenen Jahren.
Schneider und Jobst kündigt deshalb wort- und phrasenreich "tiefgreifende Änderungen" an. Man wolle sparen. Wie viel und wo genau, wollte man dann aber nicht näher erörtern.
Der Lizenzspielerkader sei hier "der größte Hebel", ließ man sich immerhin entlocken. Ob es die kolportierte Gehaltsobergrenze von 2,5 Millionen Euro wirklich geben würde, blieb offen. Flexibel will man wohl bleiben.
Auch könne man nun erstmal nicht mehr um Europa mitspielen. Welche Ziele stattdessen verfolgt würden, war nicht zu erfahren. Ein "Weiter so" sei zumindest mal ausgeschlossen und "Transparenz" wolle man walten lassen, dazu sei man "commitet". Aha.
Die Schalke-Bosse haben mit ihrem Auftritt eine große Chance vertan. Nach Tönnies' Rücktritt wäre nun die Chance auf einen echten Neuanfang so groß wie selten zuvor gewesen.
Sollten sie den Plan dafür bereits ausgearbeitet in der Tasche haben, bleibt die Frage, warum sie ihn nicht präsentierten.
Stattdessen duplizierten sie in etwa das Bild, welches ihre Mannschaft in der desaströsen Rückrunde rund um die Corona-Pause abgegeben hatte: irgendwie kopf- und mutlos.
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