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3 Dinge, die beim FC Bayern gegen Juventus Turin auffielen

Fabian Kunze

Update 24/02/2016 um 01:05 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern erreicht zu 80,6 Prozent das Viertelfinale der Champions League - so jedenfalls sagen es die Statistiker nach dem 2:2 des Rekordmeister im Hinspiel bei Juventus Turin. Doch einer faszinierenden ersten Stunde folgten gegen Juve 30 Minuten, die nachdenklich stimmen. Eurosport.de stellt drei Dinge heraus, die bei FC Bayern auffielen.

Arjen Robben, Arturo Vidal und Thomas Müller vom FC Bayern München

Fotocredit: AFP

Bayerische Überfalltaktik

Vom Anpfiff weg stürmten die Bayern nach vorne - und nicht nur die Offensivspieler der Münchner marschierten zielstrebig in Richtung Juve-Tor, auch die letzte Verteidigungsreihe der Münchner rückte vor.
Hoch, höher, FC Bayern! Das war das Motto des deutschen Rekordmeisters in der ersten Spielhälfte. Tief in der gegnerischen Hälfte setzten die Spieler von Pep Guardiola dem Vorjahresfinalisten aus Turin unter Druck. Selbst die Innenverteidiger schoben sich bei eigenem Ballbesitz fast immer deutlich über die Mittellinie hinweg. Joshua Kimmich, David Alaba oder Arturo Vidal standen als letzte Bayern-Feldspieler zum Teil 20 Meter tief in der Hälfte der Gastgeber.
Die Gefahr, in die Konter der Italiener zu laufen, war dabei mit Sicherheit eingeplant. Doch mit zwei Ausnahmen bei schnellen Gegenstößen durch Mario Mandzukic (1.) und Paulo Dybala (25.) ging der rasante Ritt des bayerischen Powerplays gut, führte in den ersten 45 Minuten zu 69 Prozent Ballbesitz und einer furiosen Fußball-Demonstration. Die Quittung für den aufreibenden Stil kassierte der FC Bayern erst in der letzten halben Stunde des Spiels.

Vidal - der Mann für gewisse Spiele

Als der FC Bayern sich zu Beginn der laufenden Saison mit Arturo Vidal verstärkte, hatte die Vereinsführung exakt diese Spiele im Hinterkopf. Vidal, der chilenische Krieger, blieb im ersten halben Jahr seit seiner Verpflichtung hinter den Erwartungen zurück. Nun, als es darauf ankam, war er da. Das Spiel bei seinem alten Klub machte Vidal zu seinem.
Dabei hatten Fans und Beobachter fest mit einem Einsatz Xabi Alonsos gerechnet, nachdem Pep Guardiola kein fitter gelernter Innenverteidiger zur Verfügung stand. Die Ruhe, Abgeklärtheit und Ballsicherheit des Spaniers sollten dem Spiel des FC Bayern Stabilität verleihen. Denkste!
Alonso nahm auf der Bank Platz. Vidal - der schon am Samstag gegen Darmstadt durchgespielt hatte – übernahm exakt diesen Part. Bei eigenem Ballbesitz lenkte er die Partie geschickt aus dem mittleren Teil der entstehenden Dreierkette. 109 von 115 Pässen brachte er an den Mann - 95 Prozent. Dazu rannte er 11.093 Meter. Die drittweiteste Strecke aller Spieler. Nur Thomas Müller und Thiago waren fleißiger.
In den nächsten drei Monaten werden Titel vergeben. Der FC Bayern braucht in dieser Phase einen Arturo Vidal in Topform. Das Spiel in Turin war ein erster Schritt in diese Richtung.

"Perfekt, perfekt, perfekt" - oder doch nicht`?

"Joshua war perfekt, perfekt, perfekt" - im typischen Guardiola-Stakkato stellte sich der Bayern-Trainer vor Youngster Joshua Kimmich. Der hatte in seinem sechsten Europapokalspiel eine Stunde lang tatsächlich eine extrem abgeklärte Partie abgeliefert - und selbst am Ende lasen sich seine statistischen Werte bestens: 93 von 104 Pässen (89 Prozent) kamen an, der 21-Jährige über die gesamte Spielzeit ohne eigenes Foul aus. Was die Statistik nicht verriet: Bei beiden Gegentoren hatte junge Allrounder, der in Turin als Innenverteidiger an der Seite von Alaba auflief, maßgeblichen Anteil. Sei's drum!
"Wir haben nicht nur 60 sondern 90 Minuten wahnsinnig gut gespielt", befand Guardiola. Die perfekte Ausgangslage, das kann auch Guardiola nicht wegloben, verspielte der FC Bayern im Mannschaftsverbund durch eine nachlässige halbe Stunde zum Ende des Spiels und sollte für das Rückspiel am 16. März (20:45 Uhr im Liveticker bei Eurosport.de) die richtigen Schlüsse ziehen: Juventus Turin darf nie, auch nicht nach einer perfekten Stunde Münchner Fußballglanz und einem 0:2-Rückstand, abgeschrieben werden. Auf die Bayern warten in drei Wochen 90 ganz heiße Minuten - und die müssen dann bis zum Ende "perfekt, perfekt, perfekt" sein.
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