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Drei Dinge, die bei Manchester City - FC Arsenal auffielen: Oh, Kevin De Bruyne

Dennis Melzer

Update 27/04/2023 um 08:06 GMT+2 Uhr

Manchester City hat die Kräfteverhältnisse in der Premier League wieder zurechtgerückt. Der amtierende Meister, der Spitzenreiter FC Arsenal monatelang hinterhergelaufen war, erteilte den Gunners am Mittwochabend eine Lehrstunde und hat die Titelverteidigung wieder in der eigenen Hand. 4:1 hieß es am Ende aus Sicht der überlegenen Skyblues. Drei Dinge, die auffielen.

Kevin De Bruyne war der überragende Mann im Spitzenspiel

Fotocredit: Getty Images

Dem FC Arsenal geht auf der Zielgeraden der Premier-League-Saison die Puste aus. Im mit Spannung erwarteten Spitzenspiel gegen Manchester City setzte es eine gleichermaßen schmerzliche wie verdiente 1:4-Niederlage.
Damit haben die Gunners, die monatelang vom Platz an der Sonne gegrüßt hatten, die Chance verspielt, aus eigener Kraft Meister zu werden. Über dieses Privileg darf sich nun der amtierende Champion aus Manchester freuen. Zwar blieben die Londoner mit zwei Punkten Vorsprung Spitzenreiter, die Skyblues haben jedoch noch zwei Spiele in der Hinterhand.
Verlassen konnte sich City-Coach Pep Guardiola einmal mehr auf Erling Haaland und Kevin De Bruyne. Der Belgier steuerte einen Doppelpack bei (7., 54.), Haaland, der zunächst "nur" als Vorlagengeber in Erscheinung getreten war, traf in der Nachspielzeit zum Endstand (90.+5). John Stones hatte kurz vor der Pause das 2:0 erzielt (45.+1), Rob Holding betrieb nur noch Ergebniskosmetik (86.).
"Sie waren heute die klar bessere Mannschaft", musste sich Arsenal-Trainer Mikel Arteta im Nachgang eingestehen. Tatsächlich waren die Kräfteverhältnisse damit nicht mal ansatzweise zusammengefasst.
Drei Dinge, die bei Manchester City - FC Arsenal auffielen.

1.) Oh, Kevin De Bruyne

Als der Mann des Spiels in der 80. Minuten ausgewechselt wurde, erhoben sich die Zuschauer im Etihad Stadium, der Großteil, der es an diesem Abend freilich mit ManCity hielt, dichtete das berühmte Intro des White-Stripes-Lied "Seven Nation Army" um, sang "Oh, Kevin De Bruyne".
Selbiges hatte der himmelblaue Anhang bereits 23 Minuten zuvor getan, als der Mittelfeldmann in herausragender Manier das 3:0 erzielte. Ein Lied als berechtigte Hommage für einen Ausnahmespieler.
De Bruyne hatte dem Spiel mal wieder seinen Stempel aufgedrückt, nahezu jeder der zahlreichen City-Angriffe lief über den belgischen Nationalspieler. Neben seinen beiden Treffern legte er Stones' Tor zum 2:0 mit einer punktgenauen Freistoßflanke auf.
"No words needed", twitterte De Bruyne, der bei "Sky" ganz bescheiden von einem "guten Spiel" sprach, im Anschluss an die Partie. Aber eigentlich gäbe es so viele Wörter, die die Darbietung des ehemaligen Wolfsburgers auf den Punkt bringen würden. Weltklasse, brillant, außergewöhnlich, exzellent. Die Liste ließe sich beliebig mit Superlativen fortführen.
In seiner aktuellen Form ist De Bruyne ein veritabler Anwärter auf den Ballon d'Or.

2.) Hamann hat unrecht

Experte Didi Hamann ist bekannt für seine polarisierenden Aussagen. Mitte Februar erklärte der ehemalige Bayern-Profi beispielsweise: "ManCity war ohne Haaland ein besseres Team, auch wenn er in dieser Saison 40 Tore schießt."
Sein ehemaliger Liverpool-Teamkollege Jamie Carragher schlug in eine ähnliche Kerbe: "Manchester City ist mit Haaland ein anderes, ein schwächeres Team", sagte Carragher. Die vergangenen Wochen im Allgemeinen und die Partie zwischen den Citizens und Arsenal im Speziellen dürften die beiden allerdings zum Umdenken bewegt haben.
Haaland gibt Trainer Pep Guardiola viel mehr Optionen, hievt das ganze Spiel noch einmal auf ein anderes Level. War es vor seiner Zeit quasi verpönt, die Kugel auch mal nach vorne zu schlagen, finden die City-Stars mittlerweile in Haaland den bestmöglichen Verarbeiter für lange Bälle.
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Erling Haaland

Fotocredit: Getty Images

In der Entstehung des frühen Führungstreffers pflückte der Norweger einen langen Ball auf Höhe der Mittellinie, mit dem Rücken zum gegnerischen Kasten, sehenswert aus der Luft, schüttelte Arsenal-Verteidiger Holding ab und schickte den späteren Torschützen De Bruyne auf die Reise.
Grundsätzlich bekamen die Nordlondoner die Naturgewalt aus Skandinavien zu keinem Zeitpunkt in den Griff. Haaland narrte die Arsenal-Abwehr ein ums andere Mal, verpasste es allerdings, seine guten Chancen in Zählbares umzumünzen.
Untypisch für Haaland. In der Nachspielzeit hielt sich der Fußballgott aber dann doch noch an die Naturgesetze. Der Ex-Dortmunder krönte seine hervorragende Leistung mit dem Tor zum 4:1. Es war sein 49. im 43. Pflichtspiel.

3.) Eine Lehrstunde für Arsenal

Arsenal ließ sich auf dem Weg zur ersten Meisterschaft seit 19 Jahren lange Zeit nicht aus der Ruhe bringen. Erst seit Anfang April scheint den Gunners die Düse zu gehen.
Zweimal hintereinander gab die Arteta-Truppe eine 2:0-Führung aus der Hand (2:2 gegen Liverpool, 2:2 gegen West Ham), am vergangenen Wochenende mühten sich die Hauptstädter zu einem 3:3 vor heimischer Kulisse gegen Tabellenschlusslicht Southampton.
Bei ManCity gab es nun eine echte Lehrstunde. Der Klub von der Themse, bei dem Abwehrchef William Saliba (Rückenprobleme) abermals schmerzlich vermisst wurde, geht die Erfahrung in der heißen Phase ab.
Den prestigeträchtigen Premier-League-Pott vor Augen - in dieser Situation war kaum ein Arsenal-Spieler bislang, ganz im Gegensatz zu den meisten City-Stars. Arteta, der eine junge, hochtalentierte Mannschaft beisammen hat, muss feststellen, dass der ein oder andere arrivierte Spieler im Endspurt hilfreich ist.
"Die Spieler haben heute Abend gelitten. Wir haben gegen eine außergewöhnliche Mannschaft gespielt. Die Leistungen zwischen der einen und der anderen Mannschaft haben sich deutlich unterschieden", so das Fazit des Spaniers, der sein Trainerhandwerk vor allem beim Meister, bei Guardiola, gelernt hat.
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Pep schwärmt: "Das hat mich am meisten an Haaland überrascht"

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