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Kein Tag wie jeder andere: Thomas Doll wird 50

VonSID

Update 09/04/2016 um 23:39 GMT+2 Uhr

Kein Sport-Tag wie jeder andere: Jubiläen & Rekorde, Feiertage & Dramen, großes Kino & vergessene Helden: Unser täglicher Blick zurück in die Sportgeschichte - heute mit Thomas Doll.

Thomas Doll

Fotocredit: Imago

10. April
In Deutschland verbraucht, in Ungarn gebraucht: Von der deutschen Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt hat der frühere Bundesliga-Trainer Thomas Doll sein Glück in Budapest gefunden und den dortigen Rekordchampion Ferencváros am vergangenen Sonntag nach zwölf Jahren wieder zur Meisterschaft geführt. Der Titel ist ein vorgezogenes Geschenk für den Vize-Europameister von 1992, der am 10. April seinen 50. Geburtstag feiert.
"Es ist ein herrliches Gefühl", sagte Doll, der mit seiner Mannschaft bereits sechs Spieltage vor Saisonende nicht mehr vom Spitzenplatz zu verdrängen war und am Mittwoch ein 5:2 gegen Paksi SE nachlegte, der Bild-Zeitung: "Und der richtige Lohn nach zweieinhalb Jahren, in denen wir wirklich was aufgebaut haben." Nach dem Pokalsieg in der vergangenen Saison ist in dieser Saison sogar das Double drin.

Verhängnisvolle Pressekonferenz

Diese Entwicklung war nicht unbedingt absehbar. Doll galt vor rund einem Jahrzehnt hierzulande als einer der hoffnungsvollsten Fußballlehrer, als er den Hamburger SV vom letzten Tabellenplatz führte. Doch dies war ebenso wie die vom kicker verliehene Auszeichnung "Mann des Jahres 2005" schnell vergessen, als es zurück in den Tabellenkeller ging. Und Doll 2007 beim HSV, den er als Spieler 1991 durch seinen Verkauf nach Italien mit 15 Millionen Mark Transfererlös saniert hatte, gehen musste.
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Thomas Doll

Fotocredit: SID

In Dortmund (2007-2008) wurde Doll neben fehlenden Ergebnissen eine mittlerweile zum Kult gewordene Pressekonferenz zum Verhängnis. Mit markigen Sprüchen ("da lach' ich mir doch den Arsch ab") wollte sich der "liebe Dolly" Respekt verschaffen. Das Gegenteil war der Fall. Man lachte über Doll, am Saisonende war Schluss – in Dortmund und bis heute im deutschen Fußball. Da habe er zu dünnhäutig reagiert, sagt Doll heute.
Nach den Zwischenstationen Genclerbirligi Istanbul/Türkei und Al-Hilal/Saudi-Arabien fühlt sich der gebürtige Mecklenburger erst in der ungarischen Fußball-Provinz wieder angekommen: "Ich habe wieder richtig Spaß. Nach der Zeit in Hamburg und Dortmund habe ich etwas vermisst. Jetzt denke ich wieder wie ein Fußball-Trainer."

Keine Rückkehr nach Deutschland

Eine Rückkehr nach Deutschland ist vorerst kein Thema. "Hier warte ich nicht auf Angebote, hier will ich bleiben", sagte der 49-Jährige dem Magazin 11 Freunde. Er genießt das Leben in der sehenswerten Donau-Metropole in vollen Zügen. 8000 statt 80.000 Zuschauer - für Doll, der noch immer im gewohnt legeren Outfit an der Seitenlinie steht, kein Problem.
Auch die aus dem deutschen Fußball bekannten Spieler im Ferencváros-Kader blühen auf. Spielmacher Tamas Hajnal geriet in Ingolstadt ebenso aufs Abstellgleis wie der frühere Junioren-Nationalspieler Florian Trinks in Fürth, Stanislav Sestak in Bochum und der oft zu hektische Ecuadorianer Cristian Ramirez in Düsseldorf. Unter Doll gehören sie zur Stammformation. Seit Hamburger Zeiten treuer Begleiter ist Ralf Zumdick, der sich zu Beginn des Engagements in Budapest 2013 sogar eine Unterkunft mit Doll teilte.
Am Freitag feiern sie zusammen in Dolls Geburtstag. "Das gibt eine große Party mit 60, 70 Leute", sagt der Jubilar. Es ist nicht der einzige Grund zum Feiern.
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Thomas Doll

Fotocredit: SID

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