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Biathlon-WM: Preuß vergibt deutsche Medaille in Mixed-Staffel von Nove Mesto - Frankreich beendet Norwegens Gold-Serie

Robert Bauer

Update 07/02/2024 um 21:14 GMT+1 Uhr

Die deutsche Mixed-Staffel hat bei der Biathlon-WM im tschechischen Nove Mesto die erhoffte Medaille zum Auftakt verpasst. Justus Strelow, Philipp Nawrath, Franziska Preuß und Vanessa Voigt mussten sich am Mittwoch in der Vysocina Arena mit Rang fünf (+1:30,9 Minuten/1 Strafrunde+9 Nachlader) begnügen. Gold holte das französische Quartett vor den Seriensiegern aus Norwegen und Schweden.

Frankreich bricht norwegische Dominanz zum WM-Auftakt

Die deutsche 4x6-km-Mixed-Staffel ist zum Auftakt der Biathlon-WM 2024 in Nove Mesto (Tschechien) in Abwesenheit von Vorzeigeathlet Benedikt Doll an der erhofften Medaille vorbeigeschrammt.
Das Quartett, bestehend aus Strelow, Nawrath, Preuß und Voigt landete trotz eines vielversprechenden Starts auf Platz fünf und verpasste damit erstmals seit 2019 wieder eine deutsche Medaille in der Mixed-Staffel.
Der Rückstand des deutschen Teams (1 Strafrunde + 9 Nachlader) betrug am Ende 1:30,9 Minuten. Schon bei der Heim-WM im Vorjahr als Sechste und bei Olympia auf Rang fünf hatte Deutschland die Erwartungen nicht erfüllen können.
"Mir tut es mega leid für die drei anderen. Es ist mega schade", sagte eine sichtlich geknickte Preuß in der "ARD", die mit ihrer Strafrunde im Stehendanschlag letztlich eine mögliche Medaille vergab.
Weltmeister wurde Frankreich mit Eric Perrot, Quentin Fillon Maillet, Justine Braisaz-Bouchet sowie Julia Simon (1+9) vor den Seriensiegern aus Norwegen, die zuvor viermal in Serie Mixed-Gold geholt hatte (0+8/+45,2 Sekunden) und Schweden (0+10/+1:01,7).
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Brutal nervenstark: Simon schießt Frankreich zu Mixed-Gold

Strelow und Nawrath legen fulminant los

"Das ist natürlich bitter aus deutscher Sicht. Da wäre mehr drin gewesen", sagte Eurosport-Experte Michael Rösch.
In der Tat legte Deutschland dank Startläufer Strelow bei regnerischen Bedingungen los wie die Feuerwehr und übergab ohne Nachlader als Zweiter hinter dem Franzosen Eric Perrot an Nawrath.
Der 30-Jährige stand seinem Teamkollegen zunächst in Nichts nach, schoss liegend die Null und brachte das DSV-Quartett damit in Front. Im Stehendschießen leistete sich Nawrath allerdings gleich drei Nachlader, weshalb die Konkurrenz den Rückstand verkürzen konnte.
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Philipp Nawrath (Deutschland) bei der Biathlon-WM

Fotocredit: Getty Images

Preuß muss in die Strafrunde

"Das war vielleicht einen Tick zu aggressiv", analysierte Rösch. Dennoch übergab Nawrath als Führender an Preuß. Die 29-Jährige, die zuletzt mit Magen-Darm-Problemen zu kämpfen hatte, lieferte sich einen packenden Zweikampf mit Justine Braisaz-Bouchet.
Beide taten sich jedoch beim Liegendschießen schwer. Preuß brauchte alle drei Nachlader, konnte jedoch die Strafrunde vermeiden. Im Gegensatz zu Braisaz-Bouchet, die einmal in die Runde musste. Im Stehendschießen zeigte Preuß dann jedoch erneut Nerven und musste ebenfalls einmal in die Strafrunde. Zu allem Überfluss stürzte sie auch noch beim Rauslaufen aus dem Schießstand.
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"Nein, nein!" Preuß schießt DSV-Team aus dem Medaillenrennen

"Irgendwie ist mir das Laktat reingeschossen. Ich war angespannt, als ich in den Schießstand reingelaufen bin. Ich habe versucht, die positive Energie zu nutzen und es als Ehre zu sehen, als Erste reinlaufen zu dürfen. Meine Oberschenkel haben nur noch gezittert. Auch auf der Runde habe ich mich schwer getan", erklärte Preuß in der "ARD".
Auf Platz fünf übergab Preuß schließlich an Voigt. Die Schlussläuferin gab sich liegend überhaupt keine Blöße (null Nachlader), konnte den Rückstand auf die ebenfalls stark schießende Konkurrenz jedoch nicht entscheidend verkürzen.

Simon führt Frankreich zum WM-Titel

An der Spitze drehte die Französin Julia Simon nun einsam ihre Kreise, zeigte auch stehend überhaupt keine Nerven und sicherte Frankreich damit die erste Goldmedaille bei der Weltmeisterschaft 2024 in Nove Mesto.
"Die Team-Performance war heute 1a, ich hatte einen tollen Ski. Justine (Braisaz-Bouchet; Anm. d. Red.) war sehr stark unterwegs, musste zwar einmal in die Strafrunde, aber das hat sie beim Stehendschießen wieder rausgerissen, sodass ich am Ende den Job nur noch zu Ende bringen musste. Wir sind überglücklich", sagte Simon am Eurosport-Mikrofon.
Silber ging an Norwegen um Weltcup-Dominator Johannes Thingnes Bö vor dem schwedischen Team, das die Schweiz knapp auf Rang vier verwies. Dahinter rollte Voigt, die auch stehend fehlerlos geblieben war, als Fünfte ins Ziel. "Ich habe am Schießstand riskiert, weil ich wusste, dass es um eine Medaille geht", sagte Voigt in der "ARD".
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Das französische Quartett jubelt über Mixed-Gold

Fotocredit: Getty Images

Schneeverhältnisse machen Athleten das Leben schwer

Ein großes Thema im Vorfeld der WM waren die Witterungsbedingungen, die am Mittwoch in der Tat alles andere als einfach waren. Deutliche Plusgrade, strömender Regen und wechselnde Windbedingungen machte es den Athletinnen und Athleten nicht gerade einfach.
"Es war ein sehr komisches Rennen bei schwierigen Bedingungen. Manche Abschnitte waren sehr kompliziert. Am Schießstand waren die Verhältnisse dagegen gar nicht so schlimm", betonte Dorothea Wierer bei Eurosport, die mit Italien lediglich auf Platz zehn landete.
"Die Schneeverhältnisse waren etwas schwierig, aber wir hatten ein perfektes Material", freute sich dagegen der französische Weltmeister Fillon Maillet.
Eine lange Verschnaufpause gibt es im übrigen für die Biathlon-Stars nicht. Am Freitag steht bei der WM der Sprint der Frauen über 7,5 km (17:20 Uhr live bei Eurosport und discovery+) an. Am Samstag findet der Sprint der Männer (17:20 Uhr live bei Eurosport und discovery+) statt.
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Schnellfeuer von Strelow - Rösch geht komplett steil

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Frankreich holt Mixed-Gold - Enger Kampf um Bronze


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