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Kritik an Sergio Pérez nach Suzuka-Debakel wird immer lauter - Red Bull auch ohne Mexikaner locker Weltmeister

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 24/09/2023 um 16:40 GMT+2 Uhr

Sergio Pérez hat in Japan ein rabenschwarzes Wochenende erlebt. Zwei beschädigte Frontflügel, Überholen unter Gelb und obendrauf Kevin Magnussen abgeräumt - sein Rückzug aus dem Rennen war der traurige Höhepunkt. Die Tatsache, dass Red Bull auch ohne ihn locker Konstrukteursweltmeister werden kann, verschärft die Lage zunehmend. Max Verstappen fährt nämlich im selben Auto in einer anderen Liga.

Sergio Pérez

Fotocredit: Getty Images

"Es war kein so toller Tag", sagt Sergio Pérez kleinlaut nach dem Japan-Grand-Prix 2023 in Suzuka. Und das ist noch untertrieben.
Denn für den Red-Bull-Fahrer ging beim 16. Formel-1-Rennen des Jahres fast alles schief, und das von Anfang an: Er beschädigte gleich zwei Frontflügel, überholte unter Gelb, räumte Kevin Magnussen ab und fiel obendrein gleich zweimal (!) aus.
Red-Bull-Sportchef Helmut Marko sprach deshalb bei "ORF" und "Sky" von einem "pechschwarzen Tag" für Pérez, und Formel-1-Experte Alexander Wurz konnte hier nur beipflichten: Pérez sei "wirklich neben sich gestanden" und "nicht voll bei der Sache" gewesen. "Das muss ich ganz ehrlich sagen."
Auch Red-Bull-Teamchef Christian Horner fand nur wenig Positives an Pérez' Auftreten in Japan. "Das einzige Ordentliche, was wir heute mitnehmen, ist: Es gibt keine Strafe, die sich auf das nächste Rennen in Katar auswirken würde."

Pérez' Rennen geht von Anfang an schief

Und das auch nur, weil Red Bull Pérez noch einmal ins Rennen schickte, obwohl man den Mexikaner zuvor mit beschädigtem Auto zur Aufgabe an die Box geholt hatte. Bis zu diesem Punkt im Japan-Grand-Prix hatte er allerhand erlebt.
"Es ging schon schlecht los, weil er auf dem Weg zu Kurve 1 zum Spielball wurde. Das war unglücklich", meinte Horner. Pérez selbst räumte einen "furchtbaren Start" seinerseits ein und sagte, er sei "in Kurve 1 praktisch nur Passagier" gewesen zwischen Carlos Sainz auf der linken und Lewis Hamilton auf der rechten Seite. "Und dann ging die ganze Frontflügel-Endplatte fliegen."
Es folgte der erste Reparaturstopp für eine neue Nase, aber Pérez' Albtraum-Nachmittag in Suzuka ging weiter, weil er bei der Boxeneinfahrt unter Gelb am Aston Martin von Fernando Alonso vorbeigefahren war. Dafür setzte es eine Fünf-Sekunden-Zeitstrafe sowie zwei Strafpunkte für die Formel-1-Fahrerlizenz.
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Sergio Pérez

Fotocredit: Getty Images

Pérez räumt Magnussen ab und wird wieder bestraft

Nur wenig später dann ein Volltreffer: Pérez verschätzte sich beim Versuch, Magnussen in der Haarnadelkurve zu überholen. Selbst Teamchef Horner fand das Manöver "ein bisschen zu optimistisch" und meinte: "Wahrscheinlich war in dieser Szene auch ein bisschen Frust dabei."
So oder so: Es kostete Pérez einen weiteren Frontflügel, außerdem stand danach die Lenkung schief. Der nächste Reparaturstopp wurde fällig, und dabei nahm Red Bull das Auto zum ersten Mal aus dem Rennen.
Über die Ausfallursache, den Crash mit Magnussen, kann Wurz im "ORF"-Gespräch nur mit dem Kopf schütteln: "Das war einfach von zu weit hinten und zu ungestüm. Normalerweise möchte ich nicht so kritisch sein, aber bei dem Manöver habe ich eindeutig erkannt, er steht sich heute selbst im Weg."
Für den Crash erhielt Pérez eine weitere Fünf-Sekunden-Zeitstrafe, was der Grund war, weshalb ihn Red Bull später noch einmal auf die Strecke schickte: So konnte Pérez die Strafe bei einem Boxenstopp "absitzen" und lief nicht Gefahr, für das folgende Rennen in Katar in der Startaufstellung zurückversetzt zu werden.

Verstappen in einer anderen Liga als Pérez

Und es hatte schon schwach begonnen für Perez: fast 1,4 Sekunden Rückstand im ersten Freien Training, mehr als eine Sekunde im zweiten Training, über sieben Zehntel im dritten Training und erneut sieben Zehntel im Qualifying. Pérez' Red-Bull-Teamkollege Max Verstappen fuhr im Vergleich in einer ganz anderen Liga.
Warum also ist es Perez nicht gelungen, den hervorragenden Speed des Red Bull RB19 ebenso umzusetzen wie Verstappen, der souverän die Poleposition erzielte und den Rennsieg einstrich? "Um das zu verstehen, müssen wir das gesamte Wochenende noch einmal durchgehen", meinte Pérez. Es sei "zweifelsohne ein schwaches Wochenende" seinerseits gewesen. "Das müssen wir nachvollziehen."
Der Verweis auf den vorzeitigen WM-Titelgewinn durch Red Bull in der Konstrukteurswertung dürfte die Stimmung bei Pérez abschließend nicht gehoben haben. "Natürlich freue ich mich sehr", sagte Pérez. Er sei "stolz auf das gesamte Team" und freue sich über den "schönen Moment" für den Rennstall.
Realität ist aber auch: Verstappen würde Red Bull auch ganz allein zum WM-Titel tragen. Mit aktuell 400 Punkten aus den bisher 16 Rennwochenenden wäre Verstappen auch in der Konstrukteurswertung locker vor Mercedes und Ferrari. Pérez auf P2 (223) wiederum gerät in der Fahrerwertung zunehmend unter Druck durch Mercedes-Fahrer Hamilton auf P3 (190).
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