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GP von Saudi-Arabien: Helmut Marko und Red Bull vor Trennung - Wirbel um Christian Horner mit Folgen

Eurosport
VonEurosport

Update 08/03/2024 um 23:25 GMT+1 Uhr

Im andauernden Machtkampf bei Red Bull Racing scheint in den kommenden Tagen eine gewaltige personelle Konsequenz möglich. Wie der österreichische Sender "ORF" am Freitag berichtete, könne der langjährige Motorsportberater Helmut Marko das Team direkt nach dem Rennwochenende in Saudi-Arabien verlassen. Es wäre eine Folge der wochenlangen Wirren um Teamchef Christian Horner.

Helmut Marko steht bei Red Bull vor dem Aus

Fotocredit: Getty Images

Marko, Förderer des Weltmeisters Max Verstappen, wollte dies am Abend nach dem Qualifying zunächst nicht bestätigen und nicht dementieren. Zurzeit wird darüber spekuliert, dass Marko die angeblichen Chatnachrichten zwischen Horner und einer Mitarbeiterin geleakt und an die Presse weitergegeben hat.
"Es sind so viele Spekulationen und dergleichen in Umlauf, dazu will ich gar nicht beitragen", sagte der 80-Jährige bei "Sky", kündigte dann allerdings ein Gespräch mit Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff am Samstag an.
Es sei ohnehin "beiderseitig", so Marko, "es muss alles passen, damit ich da weiterarbeiten will."
"Letztlich entscheide ich selbst, was ich mache. Das ist ein komplexes Thema. Wir wollen Frieden im Team finden und auf diese WM schauen, die wird schwierig genug", so Marko weiter.

Verstappen: "Meine Loyalität zu ihm ist sehr groß"

Weltmeister Max Verstappen hat angesichts eines möglichen erzwungenen Abgangs von Marko gewaltigen Druck aufgebaut.
"Für mich ist klar, dass Helmut bleiben muss. Er hat dieses Team gemeinsam mit Dietrich vom ersten Tag an aufgebaut", sagte der Niederländer nach dem Qualifying zum Großen Preis von Saudi-Arabien, das er auf der Pole Position abgeschlossen hatte.
"Meine Loyalität zu ihm ist sehr groß, das habe ich jedem im Team bis ganz nach oben immer mitgeteilt", sagte Verstappen: "Er ist ein wichtiger Teil meiner Entscheidungsfindung auch in der Zukunft." Wenn eine solch "wichtige Säule" wegfalle, "dann ist das auch für meine Situation nicht gut."
Auf konkrete Nachfrage, ob er seine Zukunft also nicht nur an einen Verbleib von Marko, sondern auch an einen Verbleib von Horner knüpft, antwortet Verstappen: "Das Wichtigste ist, dass Helmut bleibt."

Wolff flirtet mit Verstappen

Mercedes-Teamchef Toto Wolff rückte im Zuge der Diskussionen um die Zukunft von Verstappen natürlich auch in den Fokus. Immerhin suchen die Silberpfeile nach dem bevorstehenden Abgang von Lewis Hamilton nach einem Nachfolger.
"Wir haben einen Sitz frei, im Jahr 2025 und 2026", sagte er im Interview mit dem "ORF", aber unterstrich zeitgleich: "Max wird dort fahren, wo es das schnellste Auto gibt, und das ist heute der Red Bull."
Sein gutes Verhältnis zu Verstappens Vater Jos stritt Wolff nicht ab: "Seit zehn Jahren, seit Max in der Formel 1 ist, sprechen wir miteinander. Ich habe ein gutes Verhältnis mit Jos und auch mit Max. Das heißt aber nicht, dass man auf der professionellen Seite jetzt kurzfristig einen Wechsel sehen würde."

Red Bull droht nächstes Personal-Drama

Es ist die nächste dramatische Entwicklung beim Weltmeister-Rennstall. Vor Wochen waren Vorwürfe einer Mitarbeiterin gegen Teamchef Horner über ein "unangemessenes Verhalten" publik geworden.
Diese wurden nach einer internen Untersuchung zurückgewiesen, ohne dass Details bekannt wurden. Anschließend schickte ein anonymer Absender vermeintliche Informationen zum Fall an zahlreiche ranghohe Vertreter in Formel 1 und FIA.
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Christian Horner

Fotocredit: Getty Images

In Saudi-Arabien sickerte nun durch, dass die betroffene Mitarbeiterin bei Red Bull suspendiert wurde. Die nächste Veränderung könnte nun Marko betreffen, das ist vor allem wegen Verstappens enger Beziehung zum Österreicher interessant. Zuletzt waren bereits Spekulationen über einen Abgang des Weltmeisters zu Mercedes laut geworden.
Ein Faktor des Machtkampfes ist zudem die Eigentümer-Struktur bei Red Bull: Mehrheits-Eigner ist eine thailändische Familie um Chalerm Yoovidhaya, die Horner stets stützte. In Österreich liegen 49 Prozent des Unternehmens.
(SID)
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