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GP von Saudi-Arabien: Oliver Bearman beeindruckt selbst Lewis Hamilton - Ferrari-Teenie erhält Lob von ganz oben

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 08/03/2024 um 23:19 GMT+1 Uhr

Oliver Bearman hat sich bei seinem ersten Formel-1-Qualifying beachtlich geschlagen. Trotz der Kurzfristigkeit seines Einsatzes schrammte der 18-jährige Brite nur knapp am finalen Quali-Abschnitt vorbei und hätte um ein Haar Rekordweltmeister Lewis Hamilton rausgeworfen. Der Altmeister hatte für Bearman anschließend nur lobende Worte übrige und zauberte ein Lächeln in dessen Gesicht.

Oliver Bearman beim Grand Prix von Saudi-Arabien

Fotocredit: Getty Images

Als Oliver Bearman am Freitagmorgen in Dschidda aufwachte, war er noch voll darauf eingestellt, später am Tag das Sprintrennen der Formel 2 zu absolvieren. Weil er im Qualifying am Donnerstag die Poleposition geholt hatte, wäre er heute von Startplatz zehn ins Rennen gegangen. Doch stattdessen saß er wenig später im Formel-1-Auto von Ferrari.
Weil Carlos Sainz mit einer Blinddarmentzündung passen musste, musste plötzlich Bearman ran und sah sich mit seinen 18 Jahren als jüngster Formel-1-Pilot der Scuderia.
Sein erstes Qualifying absolvierte der Engländer recht ordentlich: Zwar verpasste er den Einzug in Q3 knapp, als Elfter sind im Rennen aber durchaus Punkte drin.
Die sind nämlich das Hauptziel des Debütanten, der erst im Laufe des Tages von seinem Glück erfahren hatte. "Ich hatte gar keine Zeit, nervös zu werden oder es zu zerdenken, weil es so spät war, dass ich mich sofort darauf konzentrieren musste, auf Speed zu kommen und die verlorene Zeit gutzumachen", lachte er.

Vasseur warnte Bearman vor Übermut

Nicht einmal seiner Mutter konnte er nach der Nachricht Bescheid geben, und auch seinen Vater, der in der Garage mitfieberte, hatte er bis zum Qualifying nicht einmal gesehen. "Ich bin vom Auto zu den Ingenieuren und zurück ins Auto", erzählte er.
Denn nach der Entscheidung ging alles sehr schnell. Weil er die beiden Trainingssessions am Donnerstag verpasst hatte, hatte Bearman mit den Ingenieuren noch einiges aufzuarbeiten. "Ich habe mit den Ingenieuren Vollgas gegeben, um alles in den Griff zu bekommen und so schnell wie möglich auf Speed zu kommen", sagte der Youngster.
Das dritte Freie Training lief dann sehr ordentlich. Bearman drehte 22 Runden und landete auf Position zehn. Das nährte die Hoffnung, dass im Qualifying vielleicht sogar ein gutes Ergebnis möglich sein könnte.
Doch Teamchef Frederic Vasseur sagte ihm vorher, dass es Bearman nicht übertreiben soll. "Fred sagt nicht viel, aber was er sagt, das meint er auch. Er hat mir wirklich klar gesagt, dass ich es Schritt für Schritt angehen soll und nicht versuchen soll, ein Held zu sein", erklärte der Ferrari-Pilot.
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Oliver Bearman

Fotocredit: Getty Images

Bearman hadert mit Q2

Durch Q1 kam er als Neunter locker durch, doch Q2 sei für ihn nicht ganz nach Wunsch verlaufen. Bearman macht ein paar kleinere Fehler und scheiterte um 36 Tausendstelsekunden an der nächsten Hürde.
Vor allem in den ersten beiden Kurven habe er ein paar Probleme mit der Stabilität gehabt. "Der Wind hat sich ein wenig gedreht, und ich habe mich nicht gut daran angepasst. Der erste Sektor war immer etwas knifflig für mich", analysierte er.
Auch mit seinem letzten Reifensatz konnte er nicht in die Top 10 gelangen, doch auf seinem zweiten Versuch scheiterte er dann nur knapp. "Die Runde war eigentlich ganz gut", sagte er. Doch weil es schon die zweite schnelle Runde auf dem Reifen war, hatte dieser nicht mehr die Spitzenperformance.
"Im Moment bin ich nicht so stolz", sagte er nach seinem Q2-Aus. "Der Racer in mir weiß, dass das Auto schnell genug für Q3 war. Darüber bin ich etwas enttäuscht." Doch er weiß auch: "Wenn ich in ein paar Tagen noch einmal zurückblicke, dann werde ich stolz sein."

Hamilton lobt: "Großartiger Kerl!"

Den ersten Schritt hat Bearman am Freitag schon einmal getan und sich damit auch den Respekt seiner Kollegen eingehandelt. Max Verstappen, Charles Leclerc und Carlos Sainz waren auf der Pressekonferenz voll des Lobes für den Debütanten, der ihrer Meinung nach unter schwierigen Bedingungen einen Topjob gemacht habe.
Und selbst der siebenmalige Weltmeister Lewis Hamilton staunt: "Großartiger Kerl! Er hat mich fast aus Q3 geschmissen und eine großartige Leistung gezeigt", lobte er. "Dass er ohne Training einsteigt und so abliefert, ist echt mega. Ich bin wirklich, wirklich beeindruckt. Das zeigt einfach, was für ein Talent er ist."
Mit solchen Worten lässt es sich heute Abend doch sicherlich gut ins Bett gehen. "Ich werde gut schlafen", grinste Bearman. "Das muss ich auch, denn das Rennen morgen ist lang - das mit Abstand längste meiner Karriere."
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Alle Augen auf den Titel: Hamilton will's nochmal wissen

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