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Oliver Bearman feiert Formel-1-Debüt bei Ferrari - 18-jähriger Brite empfiehlt sich in Dschidda für die Zukunft

VonMotorsport-Total.com

Publiziert 08/03/2024 um 20:19 GMT+1 Uhr

Mit 18 Jahren für Ferrari in der Formel 1 fahren - dieser Traum wird an diesem Wochenende für Oliver Bearman war. Der Teenager ersetzt in Saudi-Arabien den am Blinddarm erkrankten Carlos Sainz und kommt so zu seinem Debüt in der Königsklasse. Als bislang jüngster Ferrari-Fahrer der Geschichte lastet natürlich viel Druck auf den Schultern des 18-Jährigen. Doch sein Aufstieg spricht bereits Bände.

Oliver Bearman

Fotocredit: Getty Images

Dabei sind viele sicher, dass das Formel-1-Debüt ohnehin eher früher als später gekommen wäre. Viele sehen Bearman 2025 als Stammfahrer bei Haas, für die er 2024 bereits sechs Freitagstrainings absolvieren darf.
Derzeit ist er in der Formel 2 unterwegs, wo er als Teamkollege von Supertalent Andrea Kimi Antonelli bei Prema unter Vertrag steht und an diesem Wochenende eigentlich auch antreten sollte.
Das darf er aber aufgrund seines Formel-1-Einsatzes nicht mehr, weil das Reglement der Formel 2 verbietet, dass ein Fahrer an den Rennen teilnehmen darf, wenn er auch in der Königsklasse an den Start geht.
Das ist für Prema bitter, die das Auto des Engländers zurückziehen mussten und nur noch mit einem Fahrzeug antreten. Denn: Bearman war im Qualifying am Donnerstag der Schnellste und hätte das Hauptrennen am Samstag von der Poleposition aus in Angriff genommen.

Bearman legt kometenhaften Aufstieg hin

Oliver, genannt "Ollie", Bearman, geboren am 8. Mai 2005 im britischen Chelmsford, blickt bereits im Alter von 18 Jahren auf eine sehr erfolgreiche Karriere zurück. Der Brite startete seine Laufbahn 2013 im Kartsport und feierte bis einschließlich 2020 insgesamt fünf Meisterschaften.
Im selben Jahr feierte er sein Debüt im professionellen Motorsport und ging sowohl in der Deutschen als auch in der Italienischen Formel-4-Meisterschaft an den Start, wo er sofort in seiner ersten Saison jeweils einen Sieg und mehrere Podestplätze einfahren konnte. Nur ein Jahr später gewann er beide Meisterschaften parallel.
Es folgte der Aufstieg in die Formel 3, wo er 2022 für das Spitzenteam Prema fuhr. Auch hier schaffte er wieder einen Saisonsieg und weitere sieben Podestplätze, die ihn auf Platz drei der Gesamtwertung brachten - nur sieben Punkte hinter Meister Victor Martins. Seine Teamkollegen Arthur Leclerc (6., Bruder von Charles Leclerc) und Jak Crawford (7.) ließ er dabei hinter sich.
Längst hatte Bearman, dessen jüngerer Bruder Thomas ebenfalls im Kartsport unterwegs ist, die Aufmerksamkeit von Ferrari auf sich gezogen, die ihn im November 2021 in die Juniorakademie aufgenommen hatten.
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Oliver Bearman im Ferrari

Fotocredit: Imago

Erste F1-Trainings im Haas absolviert

Nach nur einer Saison folgte der Aufstieg in die Formel 2, wo er weiterhin für Prema an den Start ging. Zwar ging die Saison mit den Plätzen 15 und 14 in Bahrain schlecht los, doch Bearman steigerte sich schnell und erlebte seinen Höhepunkt in Baku, wo er sowohl das Sprint- als auch das Hauptrennen gewann - ein seltenes Feature in der Formel 2 mit der umgekehrten Startaufstellung.
Auch in Barcelona und Monza gewann Bearman jeweils das Hauptrennen, was am Ende zu Platz sechs in der Gesamtwertung reichte - und zu Platz zwei in der Rookiewertung, erneut hinter Martins.
Nebenbei fasste Bearman auch in der Formel 1 Fuß. Ferrari ließ ihn in Fiorano erstmals in ein Formel-1-Auto steigen, wo er sich auf sein Trainingsdebüt mit Haas in Mexiko vorbereiten durfte.
Teamchef Günther Steiner hatte den Rookie mit scharfen Worten eingestimmt und gemeint, er dürfe auf keinen Fall etwas kaputtmachen. Doch daran hielt sich Bearman und kam in Mexiko schadlos durch das Training. Mit Platz 15 war er dabei sogar der schnellste der fünf eingesetzten Rookies.
Auch in Abu Dhabi durfte er noch einmal im Training und beim Young-Driver-Test ran und erfüllte erneut die Erwartungen des Teams.

Bearman steigt zum Ferrari-Testfahrer auf

Für 2024 bekam der 18-Jährige noch einmal eine größere Rolle und wurde zum offiziellen Test- und Ersatzfahrer von Ferrari ernannt.
Zudem wurde bestätigt, dass Bearman in dieser Formel-1-Saison sechs Freitagstrainings für Haas bestreiten darf: Imola, Barcelona, Silverstone, Budapest, Mexiko und Abu Dhabi.
Damit wurde der Weg für einen möglichen Formel-1-Aufstieg zu Haas ab 2025 geebnet. Das Debüt gibt es jetzt aber kurzfristig schneller.
Im Qualifying von Dschidda konnte Bearman jedenfalls bereits überzeugen. Lediglich drei Hundertstelsekunden fehlten ihm auf den finalen Q3-Abschnitt.
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