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GP von Saudi-Arabien: Red Bull erreicht Harmonie für einen Moment - Doppelsieg übertüncht Drama um Christian Horner

Eurosport
VonEurosport

Update 09/03/2024 um 21:00 GMT+1 Uhr

Es kracht und brennt rund um Max Verstappen - im Auto allerdings behält der Weltmeister weiterhin kühlen Kopf und ruhige Hand. Am Samstagabend führte der Niederländer Red Bull gemeinsam mit Teamkollege Sergio Pérez wieder einmal zu einem Doppelsieg und sorgte dafür, dass der im Hintergrund schwelende Machtkampf bei den Bullen zumindest für einen Moment übertüncht wurde.

Christian Horner und Max Verstappen

Fotocredit: Getty Images

Max Verstappen reckte den riesigen Siegerpokal in die Luft, gleich neben ihm der Teamkollege Sergio Pérez, buntes Konfetti flatterte durch die Luft. Das Chaos im Red-Bull-Universum wirkte zumindest in diesen Momenten etwas weiter weg, und einer der Hauptdarsteller fasste diesen Eindruck in Worte.
"Mit zwei Doppelsiegen ist die Welt dann wieder in Ordnung", sagte Helmut Marko, Motorsportberater der Weltmeister, bei "Sky".
Beim Großen Preis von Saudi-Arabien holte Red Bull im zweiten Rennen des Jahres den zweiten Doppelsieg. Echte Ruhe herrscht beim besten Rennstall aber nicht, im Gegenteil.
Der Machtkampf, in dem es nicht nur um Teamchef Christian Horner geht, läuft weiter. Eine schnelle Ablösung von Marko, der als interner Gegenspieler Horners gilt, ist nun aber offenbar vom Tisch.

Leclerc bemängelt Langeweile auf der Strecke

Verstappen und Pérez waren am Samstag nicht zu halten, der dritte Platz ging wie schon in Bahrain an Ferrari - dieses Mal allerdings eingefahren von Charles Leclerc. Carlos Sainz musste aufgrund einer Blinddarm-Operation passen, für ihn sprang relativ kurzfristig Oliver Bearman ein.
Der 18-jährige Brite holte immerhin den siebten Platz. Nico Hülkenberg fuhr als Zehnter zudem den ersten Punkt des Jahres für das Haas-Team ein.
"Ich habe mich richtig gut im Auto gefühlt", sagte Verstappen und gab tieferen Einblick in die echten Herausforderungen des Rennens: "Ganz am Ende, mit den Überrundungen und meinen rutschigen Reifen, das war ein bisschen schwierig."
Leclerc sprach von einem "etwas langweiligen Rennen, weil die Red Bulls so schnell waren. Wir haben für uns aber das Maximum herausgeholt."

Red-Bull-Drama überschattet Grand Prix

Jedes Training und jedes Qualifying dieser Saison war bislang überschattet worden vom Drama bei Red Bull, und auch an den Renntagen bahnt sich das Thema bislang verlässlich einen Weg.
So auch am Samstag, dieses Mal allerdings war es eine Art Deeskalation: Marko, langjähriger Vertrauter und Förderer von Verstappen, soll bei den Weltmeistern bleiben. Noch am Vorabend hatte das anders geklungen, der 80-Jährige hatte entsprechende Spekulationen in Interviews selbst befeuert - woraufhin Verstappen recht deutlich machte, dass er seine eigene Zukunft beim Team mit dem Verbleib von Marko verknüpft.
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Helmut Marko und Oliver Mintzlaff haben sich ausgesprochen

Fotocredit: Getty Images

Am Samstag nun fand ein "sehr gutes Gespräch" statt zwischen dem Österreicher und Red-Bull-Geschäftsführer Oliver Mintzlaff, "wir waren uns in allen Punkten einig", sagte Marko bei "Sky". "Ich mache weiter. Aber es muss Ruhe einkehren."
Die ist allerdings nicht absehbar: Vor Wochen war eine interne Untersuchung gegen Horner nach Vorwürfen einer Mitarbeiterin bekannt geworden, mittlerweile ist ziemlich klar, dass innerhalb des Teams ein Machtkampf tobt. In diesem genießt Horner die Rückendeckung der Red-Bull-Mehrheitseigner aus Thailand, in Österreich liegen 49 Prozent des Unternehmens. Am Sonntag soll es ein Treffen zwischen den beiden Teilhabern geben.

Ferrari-Teenie Bearman macht von sich reden

Auf der Strecke war Verstappen, wie stets in diesem noch jungen Jahr, nichts anzumerken von Ablenkung oder Frust. Der Titelverteidiger legte von der Pole Position einen hervorragenden Start hin und hielt Leclerc damit hinter sich. Nach einer frühen Safety-Car-Phase und einigen Boxenstopps im Feld war Verstappen bald auf und davon.
Interessant war es weiter hinten im Feld. Bearman zeigte ein beachtliches Debüt in der Formel 1.
Von Rang elf gestartet behielt er auf dem rasend schnellen und äußerst engen Stadtkurs die Übersicht, rückte mit dem überlegenen Auto Stück für Stück nach vorne und holte so ein paar wertvolle Punkte für die Scuderia.
Es war ein historischer Einsatz: Bearman ist nun der jüngste Grand-Prix-Teilnehmer in Ferraris bald 75-jähriger Formel-1-Geschichte.
(SID)
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