Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Anthony Modeste will mit dem 1. FC Köln den Derby-Sieg gegen Borussia Mönchengladbach

Christopher Köster

Update 18/09/2015 um 20:37 GMT+2 Uhr

Anthony Modeste erlebt in Köln derzeit einen Einstand nach Maß. Der Franzose trifft nach Belieben, ist aber auf das Vertrauen der Trainer angewiesen. Das bekommt er aktuell, weshalb es für Borussia Mönchengladbach im großen Derby richtig unangenehm werden könnte.

Anthony Modeste jubelt auch in der neuen Saison für den 1.FC Köln

Fotocredit: Imago

Anthony Ujah verließ den 1. FC Köln in diesem Sommer als Publikumsliebling in Richtung Werder Bremen. Nach drei Jahren hatten die "Effzeh"-Fans den Nigerianer ins Herz geschlossen, der Abschied fiel schwer. Nun haben die Kölner wieder einen Anthony vorne im Sturm, er hört auf den Nachnamen Modeste. Und: Der Franzose hat das Zeug dazu, ebenfalls ein Publikumsliebling zu werden. Zumindest vergleichen die Anhänger die beiden Anthonys schon miteinander.
Vielleicht liegt es an der Hautfarbe. Oder am Vornamen.
Das zumindest mutmaßte Modeste in einem Interview mit der Kölner Stadionzeitschrift "Geißbockecho". Vielleicht liegt die Sympathie der Fans aber auch an seiner Lockerheit und an den Attributen, die der 27-Jährige auf dem Platz mitbringt. Mit 1,86 Metern Größe ist er ein wuchtiger Stürmer, robust im Zweikampf, stark im Abschluss und gut im Kopfballspiel.
Gut im Abschluss? In dieser Spielzeit definitiv. In fünf Pflichtspielen erzielte Anthony Modeste bereits sechs Tore und bereitete zwei weitere Treffer vor. Doch es sind nicht nur die Statistiken, die seinen Einstand nach Maß in Köln belegen, sondern vor allem seine Integration in die Spielweise. Diese ist in vielen Spielzügen schon auf den Neuzugang aus Hoffenheim zugeschnitten.
Torwart Timo Horn schlägt die Abstöße weit auf Modeste, der seine bullige Statur zwischen den Ball und die Verteidiger schiebt und so auf die heraneilenden Mitspieler wartet. Dieses Spiel mit dem Rücken zum Tor erinnert stark an Robert Lewandowski bei Borussia Dortmund. Zu welchem Erfolg dies geführt hat, dürfte den meisten Fußballfans noch gut im Gedächtnis sein.

Ohne Vertrauen läuft nichts

Anthony Modeste in nicht nur ein Stürmer, der von seinem athletischen Körper lebt, sondern auch vom Vertrauen im Verein. Fühlt er sich wohl und erfährt Wertschätzung, dann trifft er auch. So war es im ersten Jahr in Hoffenheim, so war es beim SC Bastia, beim SCO Angers und im ersten Jahr bei Girondins Bordeaux. Im jeweils zweiten Jahr im Kraichgau und in Bordeaux bekam der sensible Angreifer nicht mehr die uneingeschränkte Rückendeckung der Trainer. "Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht mehr das Recht habe, Fehler machen zu dürfen." Die Folge: eine deutlich schlechtere Ausbeute und ein Vereinswechsel.
In Köln läuft es vor allem deshalb so gut, weil Sportdirektor Jörg Schmadtke ihn von der Kölner Philosophie überzeugt hat und Trainer Peter Stöger auf den Neuankömmling baut. "Wir glauben, dass wir ihm etwas bieten, das er woanders so noch nicht hatte", sagte Schmadtke nach der Verpflichtung. Modeste selbst kündigte an:
Immer wenn mir ein Trainer Vertrauen geschenkt hat, habe ich Tore geschossen.
Ein schlechtes Zeichen für die kommenden Gegner. Der nächste Klub, gegen den Modeste treffen will, ist kein Geringerer als Nachbar Borussia Mönchengladbach. Die Chancen auf einen Derbysieg standen für den 1. FC Köln wohl selten so gut wie an diesem Wochenende. Die "Fohlen" eilen von Niederlage zu Niederlage, haben allein in den vier Bundesligaspielen schon elf Tore kassiert – eines mehr, als in der gesamten Rückrunde der Saison 2014/15.
Eine Gladbacher Defensive, die offen ist wie ein Scheunentor, und ein angriffslustiger Stürmer, der sich wohl fühlt in der Domstadt. Zwei Faktoren, die Anthony Modeste zum Derbyhelden machen können. Spätestens dann wäre der Franzose der neue Publikumsliebling.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung