Ab 18:30 Uhr begrüßt Sie Petra Philippsen im Liveticker von eurosport.de zum Keller-Krimi zwischen Eintracht Frankfurt und Hannover 96 - in diesem brisant-wichtigen Spiel treffen die Hessen ausgerechnet auf ihren früheren Trainer Thomas Schaaf und dessen neuen Verein.

Alexander Meier ist weiterhin am Knie verletzt, der Marc Stendera dagegen wieder fit. Das sind die Dinge, die Kovac vor allem beschäftigen. Zur Rückkehr von Schaaf sagt er nur: "Wissen Sie, die Bundesliga ist wie ein Karussell. Ständig gibt es mit irgendjemandem ein Wiedersehen."

Schaaf erklärte: "Eintracht Frankfurt kümmert sich jetzt um seine eigene Situation und ich um meine. Aber ich freue mich auf die Rückkehr und auf die Stadt. Das war eine sehr erfolgreiche Zeit. Ich freue mich, den einen oder anderen wiederzusehen. Die alle namentlich aufzuzählen, würde lange dauern."

In Frankfurt war es genau umgekehrt. Platz neun mit einem Team im Umbruch war ein Erfolg, von dem die Eintracht heute nur träumen kann. Trotzdem wollte nach nur einem Jahr im Verein kaum noch jemand mit Schaaf weiterarbeiten. Die meisten Spieler klagten über ihn - und die Klubspitze ließ ihn im Regen stehen. Schaaf warf nach nur elf Monaten in Hessen wieder hin.

Seine eigene Situation ist ziemlich paradox: Schaaf hat in Hannover keinen Erfolg, aber trotzdem das Vertrauen der Vereinsführung. Nach diesem Kellerduell soll Schaaf sich erklären, ob er mit 96 auch in die Zweite Liga gehen würde. Klubchef Martin Kind möchte wohl gerne mit ihm weiterarbeiten.

Vielmehr will Trainer Schaaf nochmal etwas wagen. "Das ist ein Gegner, der im Moment noch in der Nähe ist - und danach hoffentlich noch näher."

Dies sei keine disziplinarische Maßnahme, bestätigte ein Vereinssprecher: "Wir befinden uns in einer Situation, in der Maßnahmen entweder funktionieren oder nicht funktionieren."

Als Reaktion darauf strich Schaaf am Freitag gleich fünf Spieler aus seinem Kader: Salif Sané, Andre Hoffmann, Manuel Schmiedebach, Felix Klaus und Marius Wolf.

Hannover hat unter Schaaf sogar acht von neun Spielen verloren. 96 ist damit der einzige Klub, der das teilweise erschütternde Frankfurter Niveau der vergangenen Wochen noch unterboten hat.

Außer Kovac glaubt in Frankfurt niemand, dass sich dieses angeschlagene Team von einem weiteren Rückschlag gegen den Tabellenletzten noch einmal erholen könnte.

Der Druck auf die Eintracht ist ohnehin groß, Kovac will ihn nicht noch erhöhen. Die Eintracht hat keines ihrer vergangenen acht Spiele gewonnen. Und: Sie wirkte dabei so mut-, und hilf- und ideenlos, dass die "Frankfurter Rundschau" zuletzt titelte: "Dem Abstieg geweiht".

Frankfurts neuer Coach Niko Kovac erklärte jedoch: "Viele halten das für ein Schicksalsspiel - ich nicht. Das ist ein wichtiges Spiel. Wir wollen das auch unbedingt gewinnen. Aber sollten wir das nicht schaffen, was ich nicht hoffe und nicht glaube, haben wir danach immer noch genug Spiele, um den Klassenerhalt zu schaffen."

Für Schaafs neues Team ist dieses Kellerduell die definitiv letzte Chance im Abstiegskampf, für sein altes Team so etwas wie die letzte Hoffnung auf eine sportliche Wende.

In Frankfurt fragt man sich daher: Gegen wen will diese völlig verunsicherte Mannschaft gewinnen, wenn nicht gegen Hannover, den abgeschlagenen Tabellenletzten?

Als Schaaf die Frankfurter im Mai 2015 verließ, waren sie in der Liga gerade Neunter geworden. Zehn Monate und zwei Trainerwechsel später steht der Klub nur noch auf Platz 16 - Tendenz scheinbar unaufhaltsam fallend.