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Pep Guardiola kontert Kritiker mit emotionaler Rede: "Ich bin noch nicht tot!"

Florian Bogner

Update 29/04/2016 um 20:40 GMT+2 Uhr

Pep Guardiola wehrt sich eindrucksvoll gegen Kritik an seiner Aufstellung beim Champions-League-Halbfinale des FC Bayern München bei Atlético Madrid, bei dem er Thomas Müller und Franck Ribéry zu Spielbeginn draußen ließ. Seine Message an alle: "Ich bin noch nicht tot! Ich habe noch eine Patrone." Das Protokoll einer bemerkenswerten Pressekonferenz.

Pep Guardiola ist seit 2013 Trainer des FC Bayern München

Fotocredit: AFP

Pep Guardiola wurde nach dem 0:1 des FC Bayern München im Halbfinal-Hinspiel der Champions League bei Atlético Madrid von Kritikern für seine Aufstellung zerrissen. Dass er Thomas Müller und Franck Ribéry nicht aufstellte, verteidigte er am Freitag jedoch vehement und legte seinen Kritikern nahe, erst das Rückspiel abzuwarten.
Die Pressekonferenz an der Säbener Straße war zwar keine Wutrede a la Giovanni Trapattoni, dazu fehlte Pep der dramtische Pep, die Emotionalität. In der Sache aber war's ziemlich deutlich.
Engagiert war er dennoch, wechselte in seinen Ausführungen oft vom Deutschen ins Englische, um seine Message wirklich rüberzubringen.
So sagte Guardiola unmissverständlich:
Ich bin noch nicht tot, my friends! Nach diesem Spiel - everybody killed me. Aber ich bin noch nicht tot. Ich habe noch ein Bullet. Nachher you can kill me.
Vielleicht habe er mit seiner Aufstellung einen Fehler gemacht, gab er zu. Hinterher sei man jedoch immer schlauer.
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Pep Guardiola in Madrid

Fotocredit: AFP

Pep zur Nicht-Berücksichtigung von Ribéry und Müller - es waren einzig taktische Überlegungen:
Ich weiß, wie wichtig Franck Ribéry und Thomas Müller für diesen Verein und für mich sind. Ich weiß das. Ribéry war fast ein Jahr verletzt und alles er zurück war, hat er sofort gespielt. Thomas Müller spielt auch immer. Der Grund war nur Taktik. Ich hatte die gleiche Idee wie in Lissabon: nur mit einem Stürmer spielen. Das war der Grund! Nach einer Niederlage kann man immer sagen, dass es vielleicht besser gewesen wäre, mit drei Mittelstürmern zu spielen. Vielleicht. Aber meine Erfahrung ist, dass wir in der Champions League mit zwei Mittelstürmern 0:4 gegen Real Madrid verloren haben und 0:3 gegen den FC Barcelona. Ich wollte ein bisschen mehr Kontrolle, nichts anderes.
Guardiola lobte explizit die Vorzüge von Müller:
Ich liebe es, Thomas Müller spielen zu lassen. Er hat eine Nase, einen speziellen Riecher.
Unfair fand er hingegen, dass er erst nach einer Niederlage kritisiert wurde:
Es war die gleiche Idee, wie mit Lewandowski in Lissabon. Warum war das da kein Thema? Weil wir gewonnen haben, my friends!
Man habe ohne und später mit dem eingewechselten Müller in Madrid genügend Torchancen kreiert. Seine Ein-Stürmer-Taktik muss jedoch nicht auch fürs Rückspiel gelten, sagte er weiter:
Es hat nichts damit zu tun, ob ich einen mehr oder weniger mag. Vielleicht spiele ich in der Allianz Arena mit vier Mittelstürmern - vielleicht auch mit keinem. Ich weiß es noch nicht.
So richtig in Fahrt, rechtfertigte Guardiola auch, dass er Kingsley Coman bei Atlético von Beginn an gebracht hatte:
Ich habe auch kein Problem, einen jungen Spieler von 19 Jahren im Halbfinale spielen zu lassen. Lewandowski und Müller haben viele Tore geschossen, weil King gespielt hat, my friends, und weil Douglas Costa gespielt hat. Ich habe gelernt, dass diese beiden Spieler Flanken brauchen.
Er habe sich letztlich für die Elf entschieden, die ihm am sinnvollsten erschien, um fürs Rückspiel zuhause alle Chancen zu wahren:
Atlético spielt tief, dazu kam der Platz. Ich habe gedacht: Im ersten Spiel will ich nicht, das dasselbe passiert, was letzte Saison in Barcelona passiert ist, ich will die Tür ein bisschen offen halten fürs zweite Spiel. Oder gegen Real Madrid: Da haben wir gespielt mit Mandzukic, mit Müller, mit Franck, Rechtsverteidiger vorne, Linksverteidiger vorne - und nach 20 Minuten stand's 0:4!
Deswegen: abwarten, wie es am kommenden Dienstag ausgeht.
Wie sagte Pep?
Ich bin noch nicht tot. Ich habe noch ein Bullet. Nachher you can kill me.
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