Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Bundesliga: SV Darmstadt 98 und Änis Ben-Hatira beenden Zusammenarbeit

VonSID

Update 25/01/2017 um 16:21 GMT+1 Uhr

Schlussstrich unter ein politisches Störfeuer, volle Konzentration auf den Klassenerhalt: Darmstadt 98 und sein in die Kritik geratener Offensivspieler Änis Ben-Hatira gehen mit sofortiger Wirkung getrennter Wege. Wie die Lilien am Mittwoch bekannt gaben, wurde der Vertrag mit dem 28-Jährigen aufgelöst. Ben-Hatira war zum Saisonauftakt gekommen und hatte in elf Ligaspielen einen Treffer erzielt.

Darmstadt trennt sich von Änis Ben-Hatira (M.)

Fotocredit: SID

"Nach Analyse der Gesamtsituation macht eine weitere Zusammenarbeit für beide Seiten keinen Sinn mehr", sagte Darmstadts Präsident Rüdiger Fritsch. Der Verein wolle ab sofort zu diesem Thema keine weiteren Erklärungen abgeben und seine gesamte Energie und Konzentration auf die schwierige Mission Klassenerhalt lenken.
Zuletzt war Mittelfeld-Akteur Ben-Hatira wegen seiner Unterstützung der umstrittenen Hilfsorganisation Ansaar International sogar von einem Teil der eigenen Fans kritisiert worden. Vor dem 0:0 gegen Borussia Mönchengladbach am vergangenen Samstag hatten einige Anhänger Flugblätter verteilt, auf denen eine Distanzierung von Ansaar gefordert wurde. Der Verein wird von Verfassungsschützern offensichtlich in Verbindung mit der extremistisch-salafistischen Szene gebracht.
"Der SV 98 beurteilt Ben-Hatiras privates humanitäres Hilfsengagement wegen der Organisation, der er sich dabei bedient, als falsch", sagte Fritsch. Er ergänzte kryptisch: "Trotzdem halten wir es angesichts der sehr komplexen und sensiblen Thematik für bedenklich, dass sich in Bezug auf die getroffene Entscheidung nun wahrscheinlich einzelne Personen als Sieger fühlen werden."
Ben-Hatira hatte sich zuletzt in den sozialen Medien zur Wehr gesetzt und eine Kampagne gegen sich vermutet. "Ich werde versuchen, mit meiner "Änis Ben-Hatira Foundation" weiterhin Menschen zu helfen!", schrieb er bei Facebook:
Dass nun versucht wird, mir meine sportliche Karriere in Deutschland zu sabotieren, empfinde ich als den eigentlichen Skandal.
Die Art und Weise, wie man eine "Verleumdungskampagne" gegen ihn aufziehe, zwinge ihn zu der Rechtfertigung, führte der gebürtige Berliner fort. Er sei jedoch "bekannt als jemand, der sich nicht einschüchtern oder manipulieren" lasse. Anstatt sich von der zwielichtigen Organisation zu distanzieren, trat er die Flucht nach vorne an - was seinem nun ehemaligen Arbeitgeber missfiel.
"Um es noch einmal zu verdeutlichen und Missverständnissen entgegenzuwirken: Wir haben uns mehrfach von jeglichem extremistischen Gedankengut und jeglichen Organisationen distanziert und auch dem Spieler in Gesprächen verdeutlicht, dass wir von diesem Engagement dringend abraten", hatte Fritsch zuletzt bei Twitter mitgeteilt.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung