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Fortuna Düsseldorf - Borussia Dortmund | 1:2! Herbstmeister BVB patzt

Jan Niestegge

Update 18/12/2018 um 23:21 GMT+1 Uhr

Borussia Dortmund hat am 16. Spieltag der Bundesliga unerwartet bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf mit 1:2 (0:1) verloren und damit die erste Liga-Saisonpleite kassiert. Dodi Lukebakio, der schon den FC Bayern mächtig geärgert hatte, brachte die Hausherren in Führung (22.), Jean Zimmer legte nach (56.). Joker Paco Alcácer brachte den BVB nochmal ran (81.). Die Fortuna springt auf Platz 15.

Fortuna Düsseldorf vs. Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

So lief das Spiel:

In der Englischen Woche gastierte der Tabellenführer Borussia Dortmund bei Aufsteiger Fortuna Düsseldorf. Die Agenda des Favoriten war dabei klar gegliedert: Ein gutes Spiel zeigen und keine Zweifel am Ausgang der Partie aufkommen lassen; Ergebnis: drei Punkte. Die Fortuna visierte gegen die Borussia allerdings eine Überraschung an - sie wollte wie schon beim deutschen Rekordmeister FC Bayern München (3:3) einen Punkterfolg verbuchen.
Fortuna-Coach Friedhelm Funkel stellte seine Mannschaft gut ein. Düsseldorf trat defensiv extrem kompakt auf, verschob gut und machte dem BVB so die Räume in der Offensive sehr eng. Nach Ballgewinn suchte die Fortuna die schnellen Bälle in die Tiefe auf den blitzschnellen Dodi Lukebakio.
Dem Tabellenführer fiel offensiv nicht viel ein - Bruun Larsen und Christian Pulisic gelang es nicht, Tempo über die Außenpositionen zu entwickeln, das Zentrum war schlicht zugestellt. Dennoch gelang dem BVB in der 17. Minute vermeintlich die Führung. Marco Reus schoss den Ball aus zwölf Metern flach in die Maschen. Das Tor zählte allerdings korrekterweise nicht - Pulisic stand beim Abschluss im Abseits und behinderte die Sicht von Michael Rensing.
Danach war erneut wenig zu sehen von der Dortmunder Offensive. Stattdessen blitzte das Düsseldorfer Angriffs-Genie auf. In der 22. Minute gingen die Hausherren in Führung. Nach einem Ballgewinn in der eigenen Hälfte schickte Kevin Stöger Lukebakio auf die Reise. Der Stürmer enteilte seinen Bewachern, blieb vor Roman Bürki eiskalt und verwandelte flach zur umjubelten Führung.
In der Folge verzeichneten die Dortmunder bis zu 74 Prozent Ballbesitz, erzeugten aber nach wie vor nur wenig Offensivgefahr und hatten Glück in der 38. Minute: Der auffällige Jean Zimmer brachte den Ball von der rechten Seite in die Mitte, Takashi Usami hatte freie Schussbahn aus fünf Metern, schoss die Kugel aus zentraler Position allerdings links am Tor vorbei.
Im zweiten Durchgang setzten die Düsseldorfer ihren Plan vom zweiten Tor besser um - und wie. In der 56. Minute markierte Zimmer ein absolutes Traumtor. Aus 27 Metern halbrechter Position kam der Mittelfeldmann zum Abschluss und nagelte die Kugel ansatzlos mit Volldampf unhaltbar in den linken Torwinkel.
Lucien Favre reagierte auf den 0:2-Rückstand und brachte mit Paco Alcácer und Jadon Sancho gleich zwei gefährliche Offensivspieler. Erst in der 81. Minute waren die Dortmunder zurück im Spiel. Nach einer Flanke von Lukasz Piszczek war Alcácer in der Mitte zur Stelle und köpfte die Kugel zum Anschlusstreffer in die Maschen.
Die Gäste warfen in den letzten Minuten alles nach vorne, wollten den Ausgleich erzwingen. Doch die Düsseldorfer hauten sich mit allen Kräften dazwischen und verdienten sich letztlich einen knappen, aber verdienten 2:1-Erfolg.
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Fortuna Düsseldorf vs. Borussia Dortmund

Fotocredit: Getty Images

Die Stimmen:

Friedhelm Funkel (Trainer Fortuna Düsseldorf): "Was meine Mannschaft heute auf den Platz gebracht hat, war großartig. Dass wir gegen Dortmund gewonnen haben, ist nicht normal. Das war eindrucksvoll, was wir gezeigt haben. Jeder, der heute im Stadion war, ist begeistert. Wir haben umgesetzt, was wir uns vorgenommen hatten - das ist schon bemerkenswert. Ein bisschen Glück wie beim Sonntagsschuss von Zimmer gehört gegen den BVB dazu."
Lucien Favre (Trainer Borussia Dortmund): "Wir müssen die Niederlage akzeptieren. Wir wussten, dass Fortuna bei Kontern sehr gefährlich ist. Das hatten wir angesprochen. Fortuna hat taktisch sehr gut gespielt und sehr gut gekontert. Wir haben die Lücke einfach nicht gefunden. Wir lernen immer, waren ein wenig zu hoch, sie haben die Tiefe gefunden, das war immer gefährlich. Man spürt, dass wir viel gespielt haben."
Jean Zimmer (Fortuna Düsseldorf): "Mein Tor? Ich trainiere mit unserem Co-Trainer Axel Bellinghausen diese Bälle. Zuletzt habe ich immer versucht, quer zu spielen, heute habe ich mal draufgehalten, und es hat geklappt."
Marco Reus (Borussia Dortmund): "Uns hat die Gier gefehlt, das Spiel gewinnen zu wollen. Wir hatten zu viele einfache Fehler beim Spielaufbau, wie vor dem 1:0, das reicht dann ein Pass. Im Großen und Ganzen müssen wir ganz ehrlich sagen, dass wir die Niederlage verdient haben. Wir müssen lernen, dass die Gegner jetzt immer tiefer gegen uns stehen, da kannst du noch so viele Eins-gegen-Eins-Spieler auf dem Platz haben - es ist so immer schwierig."
Roman Bürki (Borussia Dortmund): "Die Niederlage tut weh, ist aber verdient. Düsseldorf war in den Zweikämpfen aggressiver, wir hatten aus dem Spiel heraus viel zu wenige Torschüsse."

Das fiel auf: Ein Mann für die besonderen Spiele

Angreifer Lukebakio wechselte im Transfersommer vom FC Watford auf Leihbasis zu Fortuna Düsseldorf und mauserte sich unter Funkel zu einem essentiellen Stammspieler mit den Momenten für die ganz besonderen Spiele. Der 21-Jährige steht aktuell bei starken sieben Saisontreffern - drei von diesen Toren erzielte der Stürmer beim 3:3 gegen den FC Bayern München. Gegen den aktuellen Tabellenführer war Lukebakio erneut Mann des Spiels mit seinem wichtigen Tor zum 1:0. In dieser Top-Form ist und bleibt Lukebakio einer der wichtigsten Faktoren im schwierigen Abstiegskampf der Fortuna.
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Dodi Lukebakio (Fortuna Düsseldorf vs. Borussia Dortmund)

Fotocredit: Getty Images

Der Tweet zum Spiel:

Die Statistik: 15

Borussia Dortmund ist der Lieblingsgegner der Düsseldorfer Fortuna. Gegen den BVB feierten die "Flingeraner" insgesamt 15 Siege in 39 Bundesliga-Duellen. 16 Mal gingen sie dabei als Verlierer vom Feld, achtmal endeten die Aufeinandertreffen Unentschieden. Die Düsseldorfer feierten gegen kein anderes Team so viele Bundesliga-Siege wie gegen den BVB.
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