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Union Berlin - Transferposse um Isco wird zur Schlammschlacht: Neue Vorwürfe aus Spanien zum geplatzten Wechsel

Tobias Laure

Update 01/02/2023 um 23:31 GMT+1 Uhr

Union Berlin und der fünfmalige Champions-League-Sieger Isco waren drauf und dran, ein Transfer-Märchen zu schreiben. Die Eisernen hätten einen schillernden Star bekommen, der 30-Jährige einen neuen Klub mit großer Dynamik. Inzwischen steht fest: Die Sache ist zum Desaster für alle Parteien geworden. Während Union die Schuld beim Isco-Lager sieht, kommen nun vermehrt Vorwürfe aus Spanien.

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Es muss schon einiges passiert sein, wenn es Union Berlin gelingt, auf dem Transfermarkt dröhnendere Schlagzeilen zu produzieren als der FC Bayern mit der Verpflichtung von João Cancelo.
Eine "Ehre", auf die man in Berlin-Köpenick gerne verzichtet hätte - zumal sich die Causa Isco nun zur medialen Schlammschlacht entwickelt hat, weil keine Seite als Verhinderer des Deals gelten will.
Die spanische Zeitung "El Mundo" aus Madrid, die zweitgrößte des Landes, berichtet, dass Union in Gesprächen mit Isco und dessen Agentur Gestifute eine Vertragslaufzeit von eineinhalb Jahren ausgehandelt hätten.
Als es ernst wurde und die Vertragsunterzeichnung anstand, sollen die Berliner aber auf nur sechs Monaten bestanden haben.

Europa League als Zankapfel beim Isco-Deal?

Ein weiterer Streitpunkt: die Europa League. Union hat sich für die K.o.-Runde qualifiziert und trifft dort auf Ajax Amsterdam.
Nach Informationen von "El Mundo" wollte man Isco aber international nicht einsetzen, was dem 30-Jährigen und seiner Entourage sauer aufstieß.
Die Spieleragentur Gestifute hatte zuvor schon gegenüber der "Bild" moniert, dass Union Berlin "nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen". Passend dazu kursieren in Spanien Meldungen, wonach es unterschiedliche Auffassungen im Hinblick auf das Gehalt und die Provision für Gestifute gegeben habe.

Union widersteht dem Druck: "Bleiben bei unserer Linie"

Eine ganz andere Geschichte bekommt indes zu hören, wer bei den Eisernen aus Köpenick nachfragt. "Bevor der Medizincheck durchgeführt wurde, waren alle Dinge besprochen. Dann wurden aber noch mal Änderungen am Vertrag gewünscht. Das geht so nicht - dann lassen wir uns nicht darauf ein", betonte Union-Geschäftsführer Oliver Ruhnert bei "Sky".
Union sieht sich vielmehr als Klub, der nicht jeden Wahnsinn des Fußballgeschäfts mitträgt, nur um den Kader prominent zu verstärken. "Wir lassen uns nicht auf Dinge ein, die nicht zu uns passen. Auch wenn der Spieler schon in der Stadt ist und der öffentliche Druck groß, bleiben wir bei unserer Linie", so der 51-Jährige.
Tatsächlich schien der Transfer bereits in trockenen Tüchern. Es gab Bilder, wie Isco zum Medizincheck die Berliner Charité betritt. Dennoch "haben wir unsere Grenzen. Diese wurden heute entgegen der vorherigen Vereinbarungen überschritten", stellte Ruhnert klar.
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Isco trifft zum Medizincheck in der Berliner Charité ein

Fotocredit: Imago

Khedira: "Haben trotzdem eine geile Truppe!"

Union wird also ohne den fünfmaligen Champions-League-Sieger, der nach seiner großen Zeit bei Real Madrid zum FC Sevilla wechselte, in Bundesliga, Pokal und Europa League weitermachen. Man sei ohnehin "überrascht gewesen, dass Iscos Name überhaupt mit Union Berlin in Verbindung gebracht wurde", sagt Fußball-Experte Félix Martín von Eurosport in Madrid.
Zur "Wahrheit" gehöre aber auch, "dass es mit Iscos Profikarriere nach seinem Weggang von Real Madrid bergab ging und seine Zukunft heute ungewiss ist". Wie gut der offensive Mittelfeldmann, der nun vereinslos ist, mit seiner Spielweise zu den Eisernen gepasst hätte, steht auf einem ganz anderen Blatt.
Am besten beraten sind die Berliner wohl, wenn sie sich der Meinung von Mittelfeldspieler Rani Khedira anschließen, der nach dem geplatzten Isco-Deal bei "Sky" klarstellte: "Wir haben trotzdem eine geile Truppe!"
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