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Bayer Leverkusen feiert Granit Xhaka: Genau der Spielertyp, den der FC Bayern und Thomas Tuchel brauchen

Tom Müller

Update 02/09/2023 um 10:35 GMT+2 Uhr

Bayer Leverkusen hat mit zwei beeindruckenden Siegen gegen Leipzig und in Mönchengladbach einen furiosen Start in die neue Bundesliga-Saison hingelegt. Neben Florian Wirtz und Victor Boniface machte vor allem Bundesliga-Rückkehrer Granit Xhaka als neuer Leader und Mittelfeld-Stratege auf sich aufmerksam. Der Schweizer verkörpert einen Spielertyp, nach dem auch der FC Bayern händeringend sucht.

Granit Xhaka (mitte) feiert mit seinen Leverkusener Teamkollegen

Fotocredit: Imago

So richtig entscheiden konnte man sich am vergangenen Samstag nicht, welcher einleitende Pass von Granit Xhaka in Mönchengladbach denn nun der schönere war.
Der zum 1:0, als er Linksverteidiger Alejandro Grimaldo vor dem Kopfballtreffer von Victor Boniface mit einem Chipball in den Strafraum perfekt in Szene setzte? "Das Tor haben wir im Training einstudiert", erklärte Xhaka nach der Partie zufrieden im "ZDF"-Interview.
Oder doch der Pass im Vorfeld des zweiten Bayer-Treffers, als der Schweizer Jonas Hofmann im Zuge eines ähnlichen Spielzugs auf der rechten Seite des Sechzehners fand? Ansichtssache.
Keine zwei Meinungen kann es hingegen bezüglich der Performance des Schweizers generell geben: Die war schlicht eine Augenweide.

Xhaka: Wie Alonso "vor zehn, 15 Jahren"

Bereits beim Saisonauftakt gegen RB Leipzig (3:2) hatte Xhaka, der im Sommer vom FC Arsenal nach Leverkusen gewechselt war, gezeigt, was er der Mannschaft von Xabi Alonso geben kann. Beim 3:0 gegen seinen Ex-Verein Borussia Mönchengladbach setzte er noch einen drauf.
"Er spielt eine sehr wichtige Rolle. Wenn wir diesen Spieler haben, ist es einfach besser, wie wir das Spiel kontrollieren", lobte Alonso seinen neuen Dirigenten im Anschluss.
Xhaka diktierte das Spiel offensiv mit einer Leichtigkeit, die man in der Bundesliga sonst nur von Joshua Kimmich gewohnt ist. Dazu hatte er auch die defensive Absicherung im Blick.
"Xhaka ist natürlich genau im Zentrum, wo er hingehört. Auf ihn hört jeder: Nach vorne gibt er sein Okay, nach hinten organisiert er“, schwärmte auch Lothar Matthäus bei "Sky": "Er geht selbst in den Raum oder holt sie zurück. Dadurch ist diese Mannschaft auch sehr gut organisiert strategisch."
Xhaka erinnere ihn ein bisschen an dessen heutigen Trainer Alonso "vor zehn, 15 Jahren".
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Granit Xhaka

Fotocredit: Getty Images

Matthäus schwärmt von Leverkusens Achse

Im Borussia-Park spielte Xhaka 120 Pässe, von denen überragende 113 bei einem Mitspieler landeten (94%). Auffällig: Auch unter Druck war der 30-Jährige kaum zu einem Fehlpass zu zwingen. Tiki-Xhaka quasi.
Zudem habe der Kapitän der Schweizer Nati "einen guten Einfluss auf die jungen Spieler, um ihnen zu helfen, besser zu spielen, und zu zeigen, was sie in jedem Moment tun müssen", hob Alonso hervor.
Matthäus verglich die neuformierte Bayer-Elf sogar schon mit dem Serienmeister aus München – auch dank Leader Xhaka. Mit ihm, Lukas Hradecky, Jonathan Tah, Florian Wirtz sowie Victor Boniface habe Leverkusen eine Mittelachse, die dem FC Bayern noch fehle.
Der Rekordnationalspieler ging sogar noch weiter: "Xhaka wäre vielleicht genau das gewesen, was Bayern-Trainer Thomas Tuchel sucht."

Hat Bayern bei Xhaka geschlafen?

Mittlerweile eher suchte. Denn wie seit Freitagabend feststeht, hat der Deutsche Rekordmeister im Gegensatz zu Leverkusen keinen defensiven Sechser mehr verpflichten können. Während Leverkusen für Xhaka "nur" 15 Millionen Euro hinblätterte, bekam der FC Bayern João Palhinha vom FC Fulham trotz eines 65-Millionen-Angebots nicht losgeeist.
Der Portugiese hatte bereits den Medizincheck in München absolviert, stand zur Vertragsunterschrift bereit. Doch Fulham fand keinen Ersatz und ließ den Deal in letzter Sekunde platzen.
Xhaka ist im Gegensatz zu Palhinha zwar vom Spielerprofil keine klassische "Holding Six", wie der Ankersechser derzeit in Deutschland modisch genannt wird. Die Rolle als defensiverer Part einer Doppel-Sechs taugt ihm jedoch allemal.
(Transfer-)Punktgewinn Leverkusen könnte man sagen.

Meisterschaft? Xhaka winkt ab

Von einem möglichen Zweikampf mit dem FC Bayern um die deutsche Meisterschaft wollte Xhaka nach seiner Gala aber nichts wissen.
"Vielleicht hätte ich mit 19 noch anders geantwortet als jetzt mit 30 Jahren. Mit 30 antworte ich jetzt anders. Wir bekommen natürlich auch mit, was von außen gesprochen wird. Aber ganz ehrlich, bei uns spricht niemand darüber", so der Mittelfeldstratege: "Wir wissen, dass wir schon sehr gute Sachen machen, aber wir wissen auch, dass wir noch Dinge verbessern müssen. Wir müssen das Training für Training und Spiel für Spiel nehmen und dann schauen wir nach 34 Spieltagen, wo wir stehen."
Spannend wir es aber schon zuvor: Bereits nach der anstehenden Länderspielpause kommt es zum direkten Aufeinandertreffen zwischen Bayern und Leverkusen (Freitag, 15.9. um 20:30 Uhr).
Zuvor empfängt die Werkself zuhause den SV Darmstadt 98 (Samstag, 15:30 Uhr). In beiden Spielen wird ein Mann nach seiner Leistung gegen Gladbach im Rampenlicht stehen: Granit Xhaka.
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