Borussia Dortmund: Ohne Mats Hummels und Marco Reus, mit Waldemar Anton und Serhou Guirassy? BVB am Scheideweg

VonDennis Melzer

Update 21/06/2024 um 20:20 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund stellt sich für die kommende Saison völlig neu auf. Neben Trainer Edin Terzic verlassen mit Mats Hummels und Marco Reus zwei langjährige Leuchttürme und Fan-Lieblinge den Verein. Es gilt, das Duo adäquat zu ersetzen, doch Nachbesserungsbedarf besteht in vielen Mannschaftsteilen. Schlechte Nachrichten gibt es indes von einer Leihgabe – doch es gibt auch Positives zu vermelden.

"Verspüre große Ehre": Terzic verabschiedet sich von Dortmund

"Ich freue mich extrem, dass mir diese Ehre zuteil wird", frohlockte Nuri Sahin unlängst im Interview mit den vereinseigenen Kanälen: "Ich habe alles investiert, um ein guter Trainer zu werden. Heute ist der Tag gekommen, an dem ich die großartige Chance bekommen habe."

Der ehemalige Profi von Borussia Dortmund (274 Pflichtspiele), der 2001 im Alter von zwölf Jahren in den Nachwuchs der Westfalen gewechselt war und im Anschluss sämtliche Jugendmannschaften durchlaufen hatte, wird nach Edin Terzics Abgang künftig als Chefcoach an der Seitenlinie stehen.

Viel Eingewöhnungszeit dürfte Sahin nicht benötigen, immerhin hatte der gebürtige Lüdenscheider seit Jahresbeginn als Co-Trainer in Terzics Team fungiert. Obwohl Sahin den Verein kennt wie die viel zitierte Westentasche, dürfte sich der Start seines Engagements in neuer Rolle schwierig gestalten. Mit Ablauf der vergangenen Saison haben sich beim BVB nämlich etliche Kader-Baustellen aufgetan.

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Mit Mats Hummels und Marco Reus verlassen zwei Urgesteine, langjährige Leistungsträger und Identifikationsfiguren den Champions-League-Finalisten. Wie es für die beiden weitergeht, ist aktuell ebenso offen wie die Nachfolge. Das Duo zu ersetzen wird die erste große Aufgabe der Verantwortlichen sein.

Anton als Hummels-Nachfolger?

Ein aussichtsreicher Kandidat auf das Hummels-Erbe soll dem Vernehmen nach Waldemar Anton sein. Der deutsche Neu-Nationalspieler hat sich nach übereinstimmenden Medienberichten für einen Wechsel zum BVB entschieden, obwohl auch Meister Bayer Leverkusen seinen Hut in den Ring geworfen hatte. Fest steht: Auf der Innenverteidigerposition besteht nicht nur wegen des Hummels-Abgangs grundsätzlich Nachbesserungsbedarf.

Mats Hummels wird Borussia Dortmund verlassen

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Mit Nico Schlotterbeck und Niklas Süle stehen nur noch zwei gestandene Abwehrspieler fürs Zentrum zur Verfügung, Letzterer wurde in der Vergangenheit regelmäßig für seine fehlende Fitness kritisiert. Dementsprechend soll es laut "Sport Bild" kurz vor dem Urlaub eine deutliche Botschaft von Geschäftsführer Lars Ricken an den ehemaligen Münchner gegeben haben. Die angebliche Marschroute: Süle möge doch bitte in Topform zur Leistungsdiagnostik am 10. Juli erscheinen.

Holt Dortmund einen oder sogar zwei Innenverteidiger, wäre die Baustelle in der Hintermannschaft aber längst nicht geschlossen. Ian Maatsen, der leihweise vom FC Chelsea im Winter gekommen und prompt eingeschlagen war, hätte man gerne fest verpflichtet, Maatsen selbst hatte sogar Bereitschaft signalisiert. Das Problem: Der Niederländer ist noch bis 2026 an die Blues gebunden, eine Kaufoption über 40 Millionen Euro ließ Dortmund aus finanziellen Gründen offenbar verstreichen.

Kaum Hoffnung bei Maatsen

Chelsea rückte allerdings nicht von seinen Forderungen ab, "The Athletic" zufolge hat sich mittlerweile mit Aston Villa ein zahlungskräftiger Klub aus England in Stellung gebracht, Dortmund soll – so die "Bild" – aus dem Rennen ausgestiegen sein. Bei den Villains winkt Maatsen ein Vertrag bis 2030. Doch Dortmund hat schon eine Alternative für den 22-Jährigen im Auge: Ferdi Kadioglu von Fenerbahce.

Kadioglus Arbeitspapier in Istanbul ist noch bis 2026 gültig, dieser Tage spielt er mit der Türkei bei der Europameisterschaft in Deutschland.

Ferdi Kadioglu

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Neben dem 16-maligen Nationalspieler hat Sahin noch einen weiteren aktuellen EM-Teilnehmer auf dem Wunschzettel. Wie "Sky" berichtet, sollen die Schwarz-Gelben ein Auge auf Jerdy Schouten (Niederlande) von der PSV Eindhoven geworfen haben.

Der 27-Jährige ist im defensiven Mittelfeld beheimatet, kann aber auch in der Innenverteidigung aushelfen, sollte Not am Mann sein. Der Name Pascal Groß geistert ebenfalls gelegentlich am Dortmunder Trainingsgelände in Brackel umher.

Ähnlich aussichtslos wie bei Maatsen sind die Chancen auf eine Festverpflichtung von Jadon Sancho. Manchester United, Sanchos Noch-Arbeitgeber, soll zwischen 50 und 60 Millionen Euro für den Offensivmann, der sich im Verlauf der Rückrunde gesteigert hatte, verlangen. Deutlich zu viel für Dortmund.

Grundsätzlich steht hinter dem Personal auf den offensiven Außenbahnen noch ein riesiges Fragezeichen. Ein Verbleib von Donyell Malen ist nicht sicher, auch Karim Adeyemi wird als potenzieller Verkaufskandidat gehandelt. Sollte einer der beiden sich verabschieden, wäre Yankubah Minteh ("Sky") von Feyenoord eine Option.

Guirassy angeblich im Anflug

Weniger Ungewissheit herrscht indes im Sturm. Obwohl Niclas Füllkrug seine Sache in der vergangenen Saison ordentlich gelöst hat (17 Tore, 10 Vorlagen), sehen sich die Dortmunder nach einem neuen Angreifer um. Shootingstar Serhou Guirassy hat diesbezüglich Priorität. Unter Berufung auf eine Quelle aus dem nahen Umfeld des Guineers soll Guirassy sich "zu 90 Prozent" für einen Wechsel von Stuttgart ins Ruhrgebiet entschieden haben.

Der 28-Jährige stand sinnbildlich für den Aufstieg des VfB, satte 30 Tore in 30 Pflichtspielen steuerte Guirassy in der abgelaufenen Saison bei.

Es wäre ein echtes Statement an die Bundesliga-Konkurrenz, sollte Guirassy tatsächlich beim BVB anheuern – und Nuri Sahin hätte abermals allen Grund zu frohlocken.

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