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BVB: Serhou Guirassy vor Wechsel zu Borussia Dortmund - ein Transfer-Coup mit Risiko und Folgen für Füllkrug und Co.

Robert Bauer

Update 27/06/2024 um 22:34 GMT+2 Uhr

Die Kaderplanungen für die kommende Saison laufen bei Borussia Dortmund auf Hochtouren. Nach den Abgängen von Marco Reus und Mats Hummels soll nun in Kürze der erste Neuzugang vorgestellt werden: Serhou Guirassy vom VfB Stuttgart hat sich angeblich für einen Wechsel zum BVB entschieden. Die Schwarz-Gelben rüsten damit im Angriff mächtig auf - allerdings birgt der Transfer ein gewisses Risiko.

Füllkrug als Joker zu gut? Nagelsmann erklärt Startelf-Dilemma

Ein kurzer Blick, ein strammer Rechtsschuss und schon war der Euphorie im proppevollen Signal Iduna Park der Stecker gezogen.
Knapp drei Monate ist es her, als Stuttgarts Angreifer Serhou Guirassy Borussia Dortmund mit seinem 1:0-Siegtreffer alle Resthoffnungen auf die Vizemeisterschaft und damit einen ruhigen Ausklang der Bundesligasaison raubte.
Kein Wunder, dass VfB-Trainer Sebastian Hoeneß noch vor wenigen Wochen in den höchsten Tönen von seinem Schützling schwärmte: "Er ist ein großartiger Spieler, ein großartiger Stürmer und ein großartiger Typ."
Und obendrein das personifizierte Schreckgespenst des BVB. Insgesamt dreimal trafen Guirassy und der VfB Stuttgart in der Vorsaison auf die Schwarz-Gelben - zweimal erzielte der Torjäger den Siegtreffer (1:0, 2:1), einmal markierte er das wichtige 1:0 (Endstand: 2:0).
Jener Spuk soll aus Dortmunder Sicht nun jedoch ein Ende haben.

Guirassy vor Wechsel zum BVB

Übereinstimmenden Medienberichten zufolge hat sich Guirassy für einen Wechsel zum Champions-League-Finalisten entschieden. Eine Ausstiegsklausel in Höhe von rund 18 Millionen Euro soll dies möglich machen.
Eine willkommene Verstärkung für den BVB, der in der abgelaufenen Spielzeit ausgerechnet im Angriff - dem jahrelangen Prunkstück - ein Stück weit die Treffsicherheit abhandengekommen ist. Lediglich 68 Tore und damit so wenige wie letztmals 2017/18 brachte die Dortmunder Offensivabteilung zustande.
Zum Vergleich: Guirassy alleine erzielte 28 Treffer (und bereitete zwei weitere vor) in 28 Partien und war damit maßgeblich am Stuttgarter Höhenflug beteiligt.
Dass es für den 28-Jährigen letztlich trotzdem recht deutlich nicht für die Titel des Torschützenkönigs reichte, lag einzig an Bayern Münchens Weltstürmer Harry Kane (36 Tore).

Füllkrug in Dortmund gesetzt - beim DFB Edelreservist

Wie es sich anfühlt, jene begehrte Trophäe zu holen, weiß dagegen Niclas Füllkrug genau. Der 31-Jährige kam Ende August 2023 als amtierender Torschützenkönig von Werder Bremen und hat sich nach anfänglichen Schwierigkeiten zum Platzhirsch im Dortmunder Sturm gemausert.
Insgesamt 26 Scorerpunkte in 46 Partien (26 Treffer, zehn Assists) verbuchte Füllkrug in seiner Debütsaison und erzielte dabei wichtige Tore wie beim viel umjubelten Rückspielsieg im Viertelfinale der Champions League gegen Atlético Madrid (4:2).
Gegenwärtig sorgt der 31-Jährige mit seinen Treffern bei der Heim-EM für die deutsche Nationalmannschaft für Furore.
"Niclas kreiert wahrlich eine 'Fülle' (angelehnt an Füllkrugs Spitznamen; Anm. d. Red.) an Chancen, sobald er auf dem Feld ist. Er ist volksnah und bodenständig. Fülle kommt mit seiner Art nicht nur bei den Fans super an, sondern auch bei den Mitspielern", schwärmte DFB-Sportdirektor Rudi Völler zuletzt.
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Füllkrug: Jokertor "schafft Erinnerungen"

Füllkrug droht auch beim BVB Joker-Rolle

Spätestens seitdem dem Angreifer ein EM-Song gewidmet wurde ("Füllkrug mit Bier"), ist ein regelrechter Hype um seine Person entstanden - und das, obwohl er hinter Kai Havertz bislang "nur" Edel-Joker im DFB-Team ist. Eine Rolle, die ihm plötzlich auch auf Vereinsebene droht.
Immerhin ist es durchaus denkbar, dass er aufgrund des Guirassy-Transfers häufiger auf der Bank Platz nehmen muss. "Eigentlich bin ich es nicht gewohnt, als Joker zu spielen", erklärte der Last-Minute-Torschütze nach dem EM-Gruppenspiel gegen die Schweiz (1:1).
Dennoch wolle er sich während des Heimturniers voll in den Dienst der Mannschaft stellen. "Ich würde es sofort unterschreiben, jetzt Europameister zu werden, auch wenn ich weiter von der Bank komme", betonte er bei "Magenta TV".

Füllkrug umworben - Haller kann offenbar gehen

Ob er ein Dasein als Edelreservist auch beim BVB dauerhaft akzeptieren wird, darf dagegen bezweifelt werden. Zumal er für jene Rolle eigentlich zu gut ist.
"Fülle ist ein sehr guter Stürmer, er hat unfassbar an sich gearbeitet. Wir sind froh, ihn in Dortmund zu haben", lobte Nico Schlotterbeck am Donnerstag seinen Teamkollegen.
Dennoch verwundert es kaum, dass Füllkrug aufgrund der jüngsten Transferereignisse mit einem vorzeitigen Abschied aus Dortmund in Verbindung gebracht wird. Ausgerechnet der VfB Stuttgart soll Interesse zeigen.
Laut "Sky" wollen die Westfalen den Ex-Werderaner jedoch halten - im Gegensatz zu Füllkrugs Sturmkollegen Sébastien Haller.

Transfer-Kehrtwende bei Moukoko?

Der 30-Jährige konnte aufgrund seiner tragischen Hodenkrebs-Diagnose nie wirklich Fuß fassen und kam auch in der Vorsaison größtenteils von der Bank.
Aufgrund seines hohen Gehalts und seiner Vorgeschichte wird es aber wohl nicht leicht werden, einen Abnehmer für Haller zu finden. Etwas einfacher scheint dies im Falle Youssoufa Moukoko zu sein.
Der 19-Jährige, zuletzt nur Stürmer Nummer drei hinter Füllkrug und Haller, wurde in der jüngeren Vergangenheit immer wieder mit einem Wechsel innerhalb Deutschlands (1. FC Köln, Hamburger SV) in Verbindung gebracht.

Guirassy wirbelt Hierarchie durcheinander

Zuletzt hieß es, dass sich der Youngster unter Neu-Trainer Nuri Sahin neu beweisen möchte. Der bevorstehende Wechsel von Guirassy könnte jenen Plan jedoch torpedieren.
Im Hinblick auf seine sportliche Weiterentwicklung wäre ein Abschied eine vernünftige Lösung. Aus Dortmunder Sicht dagegen durchaus schmerzhaft, eines der größeren Talente der jüngeren Vereinsgeschichte dauerhaft zu verlieren.
Der Preis dafür, Guirassy bald zusammen mit den eigenen Fans im Signal Iduna Park jubeln zu sehen, könnte im Nachhinein somit weit höher als "nur" die festgeschriebenen 18 Millionen Euro Ablöse sein.
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