Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Drei Dinge, die bei FC Bayern gegen Manchester City auffielen: Pep setzt Walker-Zeichen in Tokio

Florian Bogner

Update 26/07/2023 um 18:48 GMT+2 Uhr

Der FC Bayern München zeigt beim 1:2 (0:1) gegen Manchester City in Tokio eine Halbzeit lang gute Ansätze, scheitert aber an altbekannten Schwächen. Sven Ulreich sammelt im Tor Punkte, in der zweiten Halbzeit schlägt sich die B-Elf von Thomas Tuchel gegen das Starensemble wacker. Pep Guardiola setzt derweil mit dem von Bayern umworbenen Kyle Walker ein Zeichen. Drei Dinge, die auffielen.

Tuchel: "Kein Geheimnis, dass wir eine Nummer neun suchen"

Sicher: Was als "Audi Football Summit" firmierte, war freilich nicht der Gipfel der Fußballkunst. Bei 30 Grad und 64 Prozent Luftfeuchtigkeit hatte vor allem der erst am Montag nach Tokio gereiste FC Bayern München sichtbare Schwierigkeiten, sich in Japan zu akklimatisieren.
Eine Halbzeit lang war es dennoch ein gelungener Test für beide Seiten mit ordentlichen Aufstellungen: Während Pep Guardiola aufseiten der Engländer auf Erling Haaland und Kevin De Bruyne (blieb 90 Minuten auf der Bank) verzichtete, schickte Bayern-Coach Thomas Tuchel vor 65.049 Zuschauern für 45 Minuten die beste Elf, die ihm zur Verfügung stand, auf den Rasen.
Dass ManCity am Ende 2:1 (1:0) siegte, lag auch an der erneut mangelnden Chancenverwertung der Münchner. Die hatten zwar deutlich weniger vom Spiel, waren aber nach Kontern durchaus gefährlich. Allerdings brachte lediglich Mathys Tel den Ball im City-Tor unter (82.), der Angreifer profitierte dabei sogar von einem Patzer des Manchester-Keepers Ederson.
"Wir müssen anfangen, die Tore zu machen", tadelte Jamal Musiala hinterher. "Wir haben uns in der ersten Halbzeit nicht belohnt, hatten ein paar gute Möglichkeiten, und wurden dann bestraft", sagte Tuchel.
Drei Dinge, die im Testkick auffielen.

1. Walker-Statement von Pep

Kyle Walker wird ja seit geraumer Zeit mit dem FC Bayern München in Verbindung gebracht. Der Rechtsverteidiger des Cityzens hat sich laut "Sky" für einen Wechsel in die Bundesliga entschieden.
City-Coach Guardiola will aber um den 33 Jahre alten englischen Nationalspieler kämpfen, wie er in Tokio betonte. Am Mittwoch schickte Pep seine Abwehrroutine gegen Bayern demonstrativ mit der Kapitänsbinde aufs Feld.
picture

Walker zu Bayern? Guardiola will um ManCity-Star kämpfen

Dass Walker überhaupt spielte, signalisierte den Bayern außerdem, dass ein Abschluss des Deals noch in weiter Ferne steht. Auf dem Platz machte der Rechtsverteidiger seinen Wert auch relativ schnell klar. Immer wieder wurde Walker in Zweikämpfe verwickelt, immer wieder ging er gegen Musiala, Coman und Co. als Sieger hervor. Außerdem leitete er mit einem cleveren Pass auf Rico Lewis das 1:0 von James McAtee ein (21.).
Ob sich beide Seiten nach dem Spiel zu Verhandlungen trafen, ist nicht überliefert. Die Münchner wollen für den doch schon etwas in die Jahre gekommenen Außenverteidiger angeblich 15 Millionen Euro ausgeben. ManCity soll aber mindestens 25 Millionen Euro haben wollen. Walkers Vertrag in Manchester läuft 2024 aus.
picture

Kyle Walker (Manchester City) wird vom FC Bayern gejagt

Fotocredit: Getty Images

2. Ulreich sammelt Punkte

Eine der spannendsten Fragen vor dem Saisonstart der Bayern ist die der Besetzung zwischen den Pfosten. Der in München gebliebene Manuel Neuer wird bis zum Saisonstart nicht fit, Yann Sommer wird von Inter Mailand umworben - und Alexander Nübel flüchtete unlängst nach Stuttgart. Bleibt noch der ewig treue Sven Ulreich.
Gegen Manchester City bekam allerdings zunächst Sommer den Vorzug, durfte mit Bayerns A-Elf die erste Halbzeit absolvieren. Der Schweizer bot erneut eine wankelmütige Leistung: Vor dem 0:1 parierte er zunächst stark gegen Julian Álvarez, legte aber McAtee den Ball vor die Füße (21.).
Kurz vor der Pause hätte der 34-Jährige dann beinahe das 0:2 verschuldete, als er fast den Ball gegen Lewis verstolperte und nur im letzten Moment den Ball noch Richtung Torauslinie spitzelte.
Einen besseren Eindruck hinterließ dann Ulreich im zweiten Durchgang: Gleich mehrfach zeichnete sich der ebenfalls 34-Jährige in Eins-gegen-Eins-Duellen aus, am spektakulärsten war seine Parade gegen den wuchtigen Kopfball von Aymeric Laporte (84.). Beim 1:2 hatte er zudem Pech, dass Phil Foden der Ball nach seiner ersten Parade direkt wieder vor die Füße sprang und der ManCity-Star so den freien Laporte in der Mitte bedienen konnte (86.).
Für Tuchel dürfte sich dennoch die Erkenntnis manifestiert haben: Auf Ulreich ist notfalls Verlass - wenn auch nur als Platzhalter für den rekonvaleszenten Neuer.

3. Bayerns Youngster schlagen sich wacker

Ungewohntes Bild in der zweiten Halbzeit: Nachdem Bayern-Trainer Tuchel zur Pause alle elf Spieler ausgewechselt hatte, liefen die Münchner im zweiten Durchgang mit einer recht illustren B-Elf auf (Ulreich - Sarr, Stanisic, Tikvic, Krätzig - Gravenberch, Goretzka - Tel, Vidovic, Wanner - Mané).
Gegenüber den Stars von Guardiola, der zur zweiten Halbzeit u.a. Erling Haaland, Phil Foden, João Cancelo, Rodri und Aymeric Laporte aufbieten konnte, entstand so eine gewisse Unwucht, die Bayerns Youngsterbande aber geschickt zu kaschieren wusste.
Vor allem die kroatische Innenverteidigung, bestehend aus dem erst 19 Jahre alten Antonio Tikvic und Josip Stanisic schlug sich wacker. Die beiden konnten sich sogar einige Male gegen den insgesamt eher blassen Haaland behaupten. ManCity hatte zwar deutlich mehr Ballbesitz, zeigte sich aber nicht gerade durchschlagskräftig.
Links hinten hatte Frans Krätzig zunächst Probleme mit dem quirligen Bernardo Silva, steigerte sich aber. Vor dem aus Bayern-Sicht schmeichelhaften Ausgleich war es der 20-Jährige, der den Ball von links in die Mitte spielte und dort den erst 17-jährigen Paul Wanner fand. Tel staubte schließlich ab (82.).
Dass Bayerns B-Elf aber insgesamt doch relativ grün hinter den Ohren war, zeigte sich nur vier Minuten später beim 1:2: Nach einer kurz gespielten Ecke übersahen alle Münchner den von der Ecke in den Strafraum durchgelaufenen Foden und machten (bis auf Ulreich) auch in der Folge keine großen Anstalten, das Gegentor zu verhindern (86.).
Fazit Musiala: "Das war gut für die Beine, gut, um in die Abläufe reinzukommen." Es gäbe aber noch allerhand Dinge, "die wir verbessern können".
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung