SV Darmstadt 98 kommt gegen den FC Augsburg ordentlich unter die Räder - 0:5 nach 20 Minuten
Update 03/03/2024 um 00:09 GMT+1 Uhr
Fünf Gegentore nach 29 Minuten, 17 Spiele ohne Sieg: Die Horror-Serie von Darmstadt 98 will einfach nicht enden. Nach einem miserablen Auftritt unterlag das Team von Torsten Lieberknecht dem FC Augsburg mit 0:6 (0:5) und war dabei meilenweit entfernt, das "gute Omen FCA" in Zählbares umzumünzen. Denn der bislang letzte Dreier in der Bundesliga gelang dem Aufsteiger in Augsburg - vor 147 Tagen.
Nach der krachenden Niederlage schlug den Spielern von Darmstadt 98 die geballte Wut der Fans entgegen. Minutenlang stauchte ein Ultra die Mannschaft sowie das Trainerteam um Torsten Lieberknecht auf dem Platz zusammen, erst nach der emotionalen Brandrede folgten zaghafte Aufmunterungsversuche.
Fünf Gegentore in 29 Minuten, 17 Spiele ohne Sieg: Die Horror-Serie der Darmstädter fand beim 0:6 (0:5) gegen den FC Augsburg ihren vorläufigen Höhepunkt. "Da brauchen wir nicht drüber reden, ein absoluter Albtraum", urteilte Rüdiger Fritsch, Präsident des Bundesliga-Schlusslichts, bei Sky.
Am ausverkauften Böllenfalltor sorgten Phillip Tietz (2.), Fredrik Jensen (12.), Ermedin Demirovic (20./29.) und Ruben Vargas (24.) für einen furiosen Start der Gäste. Tietz legte in der Schlussphase gegen sein Ex-Team nach (84.).
"Da müssen wir sehr tapfer sein, um das zu verarbeiten", sagte Fritsch weiter. Aufgeben will der Präsident aber noch lange nicht: "Punktemäßig ist noch alles drin, deswegen werden wir uns auch nicht abmelden." Vier Punkte beträgt zumindest bis Sonntag der Rückstand auf den Relegationsplatz.
FCA rückt auf Rang zehn vor
Die Augsburger rückten auf Rang zehn vor. Allein in der ersten Halbzeit schoss die Mannschaft von Jess Thorup so viele Tore wie im gesamten Februar - und konnte nach Abpfiff gleich drei Klub-Bestwerte bejubeln. Der FCA stellte seinen höchsten Bundesliga-Sieg ein, zudem war es der höchste Auswärtssieg für die Augsburger im Oberhaus, bei dem sich Kapitän Demirovic mit nun 14 Saisontreffern zum alleinigen Rekordtorschützen innerhalb einer Spielzeit aufschwang.
Bei strahlendem Sonnenschein agierten die Gastgeber alles andere als auf Betriebstemperatur. Keine 70 Sekunden waren gespielt, da unterlief Verteidiger Jannik Müller im eigenen Sechzehner ein katastrophaler Querpass. Tietz bedankte sich an alter Wirkungsstätte.
Zwar antwortete Polter (2.) fast postwendend, doch defensiv blieben die Gastgeber gänzlich unsortiert - und luden die Gäste mit haarsträubenden Ballverlusten und Fehlpässen zum Toreschießen ein.
Furiose Augsburger historisch
Nach 27 Minuten hatte Lieberknecht genug gesehen, mit einem Doppelwechsel wollte der Coach seine Elf wachrütteln. Es half nichts. Ein langer Ball von FCA-Innenverteidiger Jeffrey Gouweleeuw hebelte Darmstadts gesamte Hintermannschaft aus. Jensen bediente Demirovic, der die bisherigen Vereinsrekordhalter Michael Gregoritsch und Florian Niederlechner (13 Tore) hinter sich ließ.
5:0 nach 29 Minuten: Schneller waren in der Bundesliga-Geschichte nur zwei Teams: der SC Freiburg im Dezember 2021 bei Borussia Mönchengladbach und die Gladbacher gegen Eintracht Braunschweig im Oktober 1984 jeweils mit demselben Ergebnis nach nur 25 Minuten.
Mit einem gellenden Pfeifkonzert schickten die Heimfans den Tabellenletzten in die Kabine, auch nach dem Seitenwechsel fehlte den enttäuschenden Darmstädtern die Durchschlagskraft. So spielte FCA-Keeper Finn Dahmen in seinem 37. Bundesligaspiel erstmals zu null.
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(SID)
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