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Borussia Dortmund will gegen Paris Saint-Germain das Final-Ticket holen - darauf kommt es für BVB gegen PSG an

Tobias Laure

Update 07/05/2024 um 16:14 GMT+2 Uhr

Borussia Dortmund greift in der UEFA Champions League gegen Paris Saint-Germain nach dem dritten Finalticket der Klubgeschichte. Trainer Edin Terzic bleibt demütig, gibt aber den Auswärtssieg im Halbfinal-Rückspiel in Frankreich als Ziel aus. Ein Selbstbewusstsein, das nichts mit Übermut zu tun hat, denn bei den entscheidenden Faktoren des Duells ist der BVB auf Augenhöhe mit PSG. Mindestens.

Matchwinner Füllkrug: "Ein sehr gutes Gefühl jetzt"

Noch 90 Minuten bis Wembley. So lautet der Fahrplan, wenn der BVB-Zug pünktlich ist.
Der Borussia bietet sich nach dem 1:0-Erfolg im Halbfinal-Hinspiel gegen Paris Saint-Germain die große Chance, zum dritten Mal nach 1997 (3:1 gegen Juventus) und 2013 (1:2 gegen Bayern) ins Finale der Champions League einzuziehen.
In Dortmund reiben sich indes viele die Augen, denn das Gesamtbild ist eingetrübt. In der Meisterschaft ist man nur noch die fünfte Kraft, dabei hatte es in der Vorsaison fast zum Titel gereicht.
"Wir haben unsere miese Bundesliga-Saison durch eine sehr gute Champions-League-Saison kaschiert", gab Mats Hummels nach dem Hinspiel gegen PSG bei "DAZN" offen zu.
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Kehl vor PSG-BVB: "Wir haben eine Menge Mut"

Die Schwarz-Gelben haben eben ein Königsklassen-Gesicht, das so gar nichts zu tun hat mit jenem, das sie häufig in der Bundesliga zur Schau stellen. "Die Champions League feiern wir, es macht Spaß", erklärte Hummels. Im Parc des Princes (Dienstag ab 21:00 Uhr im Liveticker) kommt es nun darauf, dieses Europa-Gesicht von der ersten Minute an aufzusetzen - und auf den Zug aufzuspringen, der am 1. Juni in Wembley hält, wo das Endspiel steigt.

Abwehr um Hummels der Schlüssel

Es ist eine Binsenweisheit, dass es stark am Abwehrverhalten liegen wird, ob der Traum wahr wird. Gegen PSG gilt dies aber im Besonderen. Die Mannschaft von Trainer Luis Enrique sieht sich als Angriffsmaschine, die sich den Luxus leistet, Stars wie Kylian Mbappé größtenteils von der Verteidigungsarbeit zu entbinden. "Paris hat schon zwei, drei Spieler, die defensiv nicht jeden Meter machen", hat Hummels beobachtet.
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Mats Hummels lenkte wieder einmal die Geschicke des BVB in der Defensive

Fotocredit: Getty Images

Die offensiven "Wahnsinnsqualitäten", die dem gegenüberstehen, hat der 35-Jährige im Hinspiel zu spüren bekommen. Man habe "viel nach hinten verteidigen" müssen, befand auch Matchwinner Niclas Füllkrug. "Wenn man da irgendwann mal einen auslässt, brennt es lichterloh." Es war vor allem Hummels zu verdanken, dass die Brandgefahr im Rahmen blieb. Der Routinier wurde verdientermaßen zum "Man of the Match" gekürt.
Natürlich hatte PSG seine Chancen, Mbappé scheiterte am Pfosten, Ousmane Dembélé am herausragenden Keeper Gregor Kobel. Trotzdem war es beeindruckend, wie Hummels in Zusammenarbeit mit Nico Schlotterbeck die Innenverteidigung hinstellte. Die Mannschaft habe insgesamt "wahnsinnig gut verteidigt", lobte Füllkrug die Defensiv-Kollegen.

Mannschaftfliche Geschlossenheit: Vorteil BVB

Neben einer stabilen Abwehr braucht der BVB in Paris erneut eine Geschlossenheit wie vor einer Woche. Knapp 120 Kilometer spulten die Westfalen ab, rund zehn mehr als der Gegner. "Wenn nötig, rennen wir auch 20 Kilometer mehr", betonte Trainer Edin Tezric auf der Abschlusspressekonferenz vor der Partie.
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PSG-Coach Enrique stellt vor BVB-Duell klar: Das ist die Zielstellung

Die 120 seien nur der "Standard", hatte er schon kurz nach dem Hinspiel wissen lassen. "Das sind Basics. Es ist nötig, diese Bereitschaft zu zeigen. Dann kann man sich den Weg nach Wembley auch verdienen."
Den 1:0-Vorsprung sieht der 41-Jährige eher nüchtern, das Ergebnis verändere "den Matchplan überhaupt nicht". Ziel sei es, auch auswärts zu gewinnen. "Mental musst du dich darauf einstellen, dass du nicht führst, sondern, dass es null zu null steht", sekundierte Schlotterbeck.
Terzic weiß natürlich, dass Dortmund sich traditionell schwertut in der französischen Hauptstadt. In der Gruppenphase unterlag man 0:2 in Paris, dazu wartet der Klub noch immer auf den ersten Torerfolg überhaupt im Prinzenpark. Und doch ist die forsche Ansage des Trainers kein Übermut.

Statistik: Sabitzer und Hummels Europas Nummer eins

Denn: Paris mag die größeren Namen, die teureren Spieler, die höhere Strahlkraft haben - aber auch die Borussia verfügt über enorme individuelle Klasse. Marcel Sabitzer ist der beste Vorlagengeber dieser Champions-League-Saison (5), das Ranking der meisten Balleroberungen führen Hummels (108) und Schlotterbeck (69) an. Die Statistik der meisten Torwart-Paraden weist Kobel (37) als Nummer zwei hinter Atlético-Schlussmann Jan Oblak (40) aus.
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Diese individuellen Qualitäten muss Schwarz-Gelb ebenfalls abrufen gegen PSG. Dazu gehört auch die Cleverness eines Niclas Füllkrug, der beim einzigen Tor im Hinspiel den perfekten Laufweg wählte, das lange Zuspiel von Schlotterbeck technisch brillant verarbeitete und traf.

Füllkrug peilt Taktik der Nadelstiche an

Der Nationalspieler erwartet erneut einen feldüberlegenes PSG, das schon im Signal Iduna Park 54 Prozent Ballbesitz hatte. Dies gelte es anzunehmen und in einen Vorteil zu verwandeln.
"Wenn wir alles reinlegen und mit allem unser Tor verteidigen, werden wir sicherlich die ein oder andere Kontersituation bekommen", so Füllkrug. Für genau dieses Szenario müsse das Team "gewappnet sein, damit wir das Spiel lange ausgeglichen halten und dann Nadelstiche setzen".
Dieses Mal klappte sogar die Generalprobe. Vor dem Hinspiel kassierte Dortmund eine 1:4-Packung in der Liga bei RB Leipzig, vor dem Rückspiel aber fertigte die Terzic-Auswahl Augsburg mit 5:1 ab.
Ein positiver Trend, der im Idealfall dazu führt, dass die BVB-Profis nach 90 Minuten die Tickets für Wembley in Händen halten. Es würde aber auch keinen stören, wenn es noch 30 Minuten länger dauert. Hauptsache, die Reise nach London kann gebucht werden.
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