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FC Bayern München | Niko Kovac gewinnt als Trainer die Herzen der Fans

Daniel Rathjen

Update 26/05/2019 um 20:34 GMT+2 Uhr

Niko Kovac geht mit dem Double auf der Habenseite als der große Gewinner dieser schwierigen Saison des FC Bayern München hervor. Nach dem Triumph gegen RB Leipzig im DFB-Pokalfinale feiert nicht nur die Kurve, sondern auch die Mannschaft ihren Trainer. Es ist ein klares Signal, dass die Bosse nicht übersehen können. Sein Job für die kommende Saison ist ihm damit sicher.

Niko Kovac

Fotocredit: Getty Images

Niko Kovac verneigte sich am Samstagabend in seinem "Wohnzimmer" vor der Ostkurve des Olympiastadions, dann stemmte er um 22.20 Uhr den DFB-Pokal in den Berliner Nachthimmel, am Sonntag gestand er den Bayern-Fans seine Liebe.
"Ihr standet immer hinter uns, Ihr seid immer da gewesen. Ohne Euch hätten wir es nicht geschafft. Dafür vielen Dank. Bleibt wie Ihr seid, ich liebe Euch", rief Kovac den Anhängern bei der Doublefeier auf dem Marienplatz vom Rathausbalkon. Unten hielt jemand ein Transparent mit der Aufschrift "Mia san Kovac" in die Höhe.
Der lange kritisierte Trainer hat mit dem FC Bayern München den Emporkömmling RB Leipzig in die Schranken gewiesen und mit dem Double nach einer holprigen Saison die Garantie für eine Weiterbeschäftigung in der Tasche. "Es ist ja wohl gar keine Frage, dass unser Trainer nächste Saison Niko Kovac heißt", sagte Präsident Uli Hoeneß bei "sky".

Niko Kovac bekommt das Megafon

Der frisch gekürte Meistercoach gewann das packende und lange ausgeglichene DFB-Pokalfinale mit seiner Mannschaft letztlich deutlich mit 3:0 (1:0) und wurde in seiner Geburtsstadt mit Sprechchören gefeiert. Die Münchner Bosse Karl-Heinz Rummenigge und Uli Hoeneß auf der Ehrentribüne haben es nicht übersehen haben.
Nach der Siegerehrung hatte Kovac sogar das Megafon vor dem Bayern-Block bekommen und sich an die ihn feiernden Fans gewandt:
Als erstes möchte ich mich bei euch allen bedanken für die tolle Unterstützung für die Mannschaft in der ganzen Saison. Ohne euch wäre das nicht möglich gewesen. Ich kann euch gar nicht sagen, wie stolz ich auf euch bin!

Niko Kovac kann stolz sein

Stolz kann er auch auf sich sein. Der 47-Jährige war stark angeschlagen im vergangenen Herbst, wurde seitdem von allen Seiten kritisch beäugt, seine Arbeit permanent hinterfragt. Und dennoch hat er mit seinem Team die beeindruckende Leistung vollbracht, neun Punkte Rückstand auf Borussia Dortmund aufzuholen, die Meisterschaft und den Pokal zu gewinnen. Es war wie ein Freischwimmer im Haifischbecken.
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Niko Kovac und der FC Bayern beim Pokal-Sieg

Fotocredit: Getty Images

Auch gegen Leipzig hatte sich sein Team erst freischwimmen und Manuel Neuer seine ganze Klasse müssen, damit Robert Lewandowski per Doppelpack (29., 85.) und Kingsley Coman (78.) den Sieg herstellen konnten.
Mit als Erster gratulierte Sportdirektor Hasan Salihamidzic dem Coach mit einer herzlichen Umarmung und einem Tätschler über den Kopf. Es war eine Geste, die keinen Zweifel daran aufkeimen lässt, dass dessen Stimme Kovac zu 100 Prozent sicher ist, sollte es unter den Bossen noch zu einer Abstimmung über den Verbleib des Trainers im Verein kommen.

Niko Kovac hält sich bedeckt

Kovac selbst versuchte das Thema Zukunft noch von sich zu schieben:
Emotionen sind drin. Ich bin schon froh. Das, was in der Kurve passiert ist, macht mich stolz. Was die Zukunft betrifft, muss man jetzt die Ruhe bewahren. Ich weiß, dass unser Trainerjob nicht einfach ist. Titel sind wichtig, aber ich nehme mich außen vor. Ich bin nur ein Teil davon.
Abgesehen vom sportlichen Erfolg, ist es diese sachliche, menschliche und ruhige Art, mit der sich Kovac in den vergangenen Wochen den Respekt bei den Fans, der Mannschaft und offenbar auch seinen Vorgesetzten erkämpft hat.
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Niko Kovac (FC Bayern München)

Fotocredit: Imago

Rummenigge spricht endlich Klartext

Selbst Rummenigge, der als stärkster Kritiker Kovacs galt, konnte da nicht anders und gab dem Trainer endlich die Rückendeckung, die er sich schon zuvor so gewünscht hatte:
Auf die klare Frage, ob der Pokalsieg auch ein klares Ja für Niko Kovac gewesen sei, antwortete Rummenigge in der "ARD":
Das haben wir eigentlich nie infrage gestellt. Wir haben nie gesagt, wir stellen irgendwas infrage. Es hat keiner infrage gestellt und es war für uns auch kein Thema, dass er mit seiner Laufzeit bis 2021, die er hat, vorher ganz einfach da nicht mehr Trainer ist.

Niko Kovac ist ein Kämpfer

Louis van Gaal war ein verrücktes Feierbiest mit Visionen, Pep Guardiola einfach nur ein Genie, Jupp Heynckes der Gentleman, für den jeder Spieler durchs Feuer ging, Carlo Ancelotti ein netter Onkel. Niko Kovac ist der Kämpfer, der niemals aufgibt. Am Ende hat die Mannschaft seine Ideale aufgenommen und mit der "Mia san Mia"-Mentalität verknüpft.
Gemeinsam haben sie das Double geholt. Kovac allein hat dazu noch viele Herzen gewonnen.
Nun freue er sich auf den Urlaub, gestand der Kroate zu später Stunde und sagte:
Ich brauche jetzt zwei bis drei Wochen, um runterzukommen. Dann werden wir die neue Saison planen und vorbereiten.
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