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Drei Dinge, die bei Niederlande gegen Polen auffielen: Oranje und der Unterschied zum DFB-Team

Oliver Jensen

Publiziert 16/06/2024 um 19:39 GMT+2 Uhr

Die niederländische Nationalmannschaft ist mit einem 2:1 gegen Polen ins Turnier gestartet, musste aber lange um den Sieg kämpfen. Nationaltrainer Ronald Koeman sieht darin den großen Unterschied zur Auswahl des Gastgebers. Der polnische Superstar Robert Lewandowski fiel kurzfristig aus, wurde aber gut ersetzt. Drei Dinge, die im Hamburger Volksparkstadion auffielen.

Xavi Simons

Fotocredit: Getty Images

Die Niederländer, die von einem lautstarken Publikum unterstützt wurden, übernahmen von Anfang an die Spielkontrolle. Die Polen setzten eher auf Konter und Standards.
Mit Erfolg: In der 16. Minute nutzten sie ihre erste Chance, indem Adam Buksa nach einer Ecke per Kopfball ins Tor traf.
Die Niederländer gingen verschwenderisch mit ihren Chancen um, bis Cody Gakpo mit einem abgefälschten Schuss zum 1:1 für den Ausgleich sorgte (29.).
In der zweiten Halbzeit setzte sich der Chancenwucher weiter fort, sodass erst in der 86. Minute dem eingewechselten Wout Weghorst der Siegtreffer gelang (83.).

1. Elftal noch nicht wie Deutschland

Fußballerisch brannten die Niederländer ein Feuerwerk ab. Xavi Simons, Cody Gakpo und Memphis Depay fanden ständig Wege, um die Dreierkette von Polen zu überlisten und zum Abschluss zu kommen. Doch die Chancenverwertung war katastrophal.
Alleine in der ersten Halbzeit gab die Elftal 14 Torschüsse ab, am Ende stand ein mageres 1:1 zu Buche. Und dieses eine Tor kam auch nur zustande, weil der Distanzschuss von Gakpo abgefälscht wurde. Über die kompletten 90 Minuten kamen für die Niederlande 21 Torschüsse und 66 Prozent Ballbesitz zusammen.
"Wir hätten nach 60 Minuten bereits vier Tore haben müssen", sagte der niederländische Nationaltrainer Ronald Koeman, der einen essentiellen Unterschied zum Auftaktsieg der deutschen Nationalmannschaft gegen Schottland (5:1) ausgemacht hatte. "Hätten wir getroffen, hätte man gesagt, wir sind auf dem gleichen Niveau wie Deutschland. Aber die haben fünf Tore gemacht und wir nicht. Das ist der Unterschied."

2. Der vierte Bundesligist bringt die Erlösung

Spieler aus der Bundesliga spielen in der niederländischen Nationalmannschaft derzeit meist keine Hauptrolle. Xavi Simons von RB Leipzig war der einzige Bundesligaspieler in der Startelf.
Matthijs De Ligt (Bayern München), Ian Maatsen, Donyell Malen (beide Borussia Dortmund), Jeremie Frimpong (Bayer Leverkusen) und Wout Weghorst (TSG Hoffenheim) mussten zunächst auf die Bank.
Xavi bewies seine technischen Qualitäten, nahm Bälle aus der Luft an, ließ Gegenspieler mit schnellen Finten aussteigen, leitete Top-Chancen ein, hatte drei Torschüsse – traf aber genauso wenig wie seine Mitspieler.
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Wout Weghorst traf entscheidend

Fotocredit: Getty Images

Als er in der 63. Minute ausgewechselt wurde, kam für ihn mit Malen ein anderer Bundesligaspieler hinein. Dieser versuchte sein Glück über die rechte Seite, fand gegen die tiefstehende Verteidigung allerdings keine Lösung. Nach 80 Minuten kamen auch noch Frimpong und Weghorst ins Spiel. Letzterer erwies sich als Glücksgriff und nutzte gleich seinen ersten Ballkontakt zum 2:1.
"Er hat eine andere Art und Weise des Verhaltens", sagte Koeman über den Spielstil des Torschützen. "Das ist das, was wir in der letzten Phase des Spiels gebraucht haben, denn nach einer Stunde haben wir nicht mehr so gut gespielt."

3. Buksa macht Lewy kurzzeitig vergessen

Es ist eine Hiobsbotschaft, wenn ein Robert Lewandowski aufgrund von muskulären Problemen nur auf der Bank sitzt. Andererseits war der Top-Star bereits in der durchwachsenen EM-Qualifikation kein entscheidender Faktor mehr. Er schoss lediglich drei der insgesamt 15 Tore, zwei davon gegen die kaum konkurrenzfähigen Färöer Inseln.
Seinen Part als Stoßstürmer übernahm nun der 27-jährige Adam Buksa, der in der türkischen Liga immerhin 16 Tore erzielt hatte. Dies gab ihm offenbar Selbstvertrauen. Beim Eckball in der 16. Minute stieg er mit voller Überzeugung in die Luft und köpfte ins lange Eck. Er feierte somit seinen siebten Länderspieltreffer im 16. Spiel – eine ordentliche Ausbeute.
Der polnische Nationaltrainer verspricht auf Nachfrage von Eurosport: "Robert Lewandowski kommt zurück zu seiner Stärke. Er ist ein sehr wichtiger Spieler für uns. Hoffentlich kann er im nächsten Spiel gegen Österreich wieder spielen."
Mit Blick nach vorne prophezeit er: "Wir geben nicht auf und machen, was immer wir können. Wir haben noch etwas zu beweisen."
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