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EM 2024: Frankreich bangt um verletzten Kylian Mbappé - gebrochene Nase behindert die Atmung

Thomas Gaber

Update 18/06/2024 um 14:42 GMT+2 Uhr

Frankreich ist mit einem hart erkämpften 1:0-Sieg gegen Österreich in die EM 2024 gestartet. Das Spiel geriet aber schnell zur Nebensache - Kylian Mbappé stand unfreiwillig im Mittelpunkt. Der Superstar der Franzosen brach sich kurz vor Schluss die Nase und löste Bestürzung aus bei der Grand Nation. War's das schon mit der EM für Mbappé? Es gibt gute und weniger gute Nachrichten.

Deschamps zu Mbappé-Verletzung: "Seine Nase ist schlimm"

Um 1 Uhr in der Nacht verließ Kylian Mbappé das Krankenhaus in Düsseldorf, stieg in einen Van - und war dann schon wieder zu Scherzen aufgelegt.
"Irgendwelche Ideen für Masken?" Diese Bitte um Modetipps schickte Frankreichs Kapitän aus dem Auto via "X" um die Welt und versah die Nachricht mit einem lachenden Smiley.
Mbappé hatte sich infolge eines unglücklichen Luftduells mit Gegenspieler Kevin Danso kurz vor Schluss die Nase gebrochen.
Genauer: Den Knochen hat es wohl nicht erwischt, aber die Nasenscheidewand ist durch. Heißt: Der Superstar ist verletzt - das ist per se eine schlechte Nachricht.

Mbappés Nase beschäftigt Frankreich

"Es ist zwar nur eine Nase, aber das ist sehr ärgerlich für uns", sagte Frankreichs Nationaltrainer Didier Deschamps nach dem Auftaktsieg gegen Österreich (1:0): "Das ist definitiv der schwarze Punkt des Abends."
Für Mbappé und die medizinische Abteilung der Franzosen begann noch in der Nacht auf Dienstag ein Wettlauf mit der Zeit. Die Ungewissheit mit Blick auf die weiteren Gruppenspiele wurde auch in den Medien in der Heimat ausführlich besprochen.
Am Dienstag preschte "Canal+" nach vorne: Mbappé werde am Freitag gegen die Niederlande ausfallen, berichtete der "TV-Sender", sein Comeback für das Spiel gegen Polen kommende Woche angestrebt.

Diallo: "Es ist noch zu früh ..."

Dem widersprach Verbandspräsident Philippe Diallo am Dienstagmittag auf einer Pressekonferenz im Quartier der Franzosen. "Es ist noch zu früh, um einen Zeitplan für seine weitere Teilnahme am Turnier zu nennen", sagte der 60-Jährige.
"Le Figaro" hatte zuvor sogar eine Wettkampfpause von 15 Tagen befürchtet. "Es war ein Sieg, ja, aber der Preis ist hoch", schrieb das Blatt. "L'Equipe" hielt einen Einsatz am Freitag für "unrealistisch".
Der französische Verband FFF hatte nach dem Spiel bekanntgegeben, dass Mbappé eine Maske angefertigt werde, die es ermögliche, "nach einer gewissen Zeit der Behandlung eine Rückkehr ins Spiel zu erwägen".

Das Problem ist die Atmung

Um eine Operation kommt Mbappé allerdings herum - das ist die gute Nachricht. Und mit einer Maske aus synthetischem Material ist eine baldige Rückkehr auf den Platz theoretisch möglich. Doch es gibt eine entscheidende Hürde auf dem Weg zum schnellen Comeback: die Atmung.
"Es ist kein Bruch, sondern eine Verletzung der Nasenscheidewand", präzisierte Jean-Pierre Paclet, Mannschaftsarzt der Eqiupe Tricolore von 2004 bis 2008, exklusiv gegenüber Eurosport Frankreich.
Genauer: "Das Gewebe ist gerissen und dadurch entsteht sofort eine Schwellung, die für ein störendes Gefühl sorgt. Es entsteht ein Hämatom, das sich nie perfekt behandeln lässt. Es stört die Atmung durch die Nase während der ersten Tage."

Michael Ballack stellt klar: Mbappé ist gehandicapt

Letztlich liege die Entscheidung bei Mbappé. "Aus rein medizinischer Sicht und im normalen Alltag würde man ihn für drei bis sechs Wochen in Ruhe lassen, um den Knorpel heilen zu lassen", sagte Paclet.
Bei Fußball-Profis werde jedoch häufig schon sehr viel früher auf eine Kunststoffmaske zurückgegriffen. "In seinem Fall wäre das logisch. Mit dieser schützenden Maske hängt es dann vom Spieler ab und wie er sich damit fühlt", meinte Paclet.
Michael Ballack, der als Spieler selbst Erfahrungen mit einer Maske infolge eines Nasenbeinbruchs machte, sagte bei "Magenta TV": "Das kann schon ein Problem darstellen. Du bist gehandicapt für den weiteren Verlauf des Turniers. Es liegt jetzt an Kylians Einstellung, wie er damit umgeht."
Zwei Stunden nach dem verhängnisvollen Zweikampf war Mbappé schon wieder frohen Mutes. Doch inwieweit er in der Lage sein wird, Frankreich auf dem Weg zum Titel zu helfen, ist ungewiss.
(mit SID)
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