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EM 2024 | Niederlande: Wout Weghorst glänzt als Joker - Stürmer der TSG 1899 Hoffenheim trifft gegen Polen

Oliver Jensen

Update 17/06/2024 um 11:44 GMT+2 Uhr

Wout Weghorst sicherte den Niederlanden als Joker gegen Polen (2:1) einen erfolgreichen EM-Auftakt 2024 mit seinem Siegtreffer in der 83. Minute. In vier der letzten fünf Spiele hat der Stürmer für die Elftal nun als Einwechselspieler getroffen - mit der Rolle von der Bank will sich der 31-Jährige auch in den weiteren Gruppenspielen gegen Frankreich und Österreich aber nicht anfreunden.

Weghorst trifft mit erstem Ballkontakt: "Szenario, das du im Kopf hast"

Wout Weghorst erfüllte seine Rolle mit Bravour. In der 81. Minute eingewechselt, schoss der Stürmer nur zwei Minuten später mit seinem ersten Ballkontakt den 2:1-Siegtreffer für die Niederlande. "Unbeschreiblich", sagte er danach über seine Gefühlslage: "Vor allem bei so einem Turnier. Das ist etwas ganz Besonderes."
Er war genau der Spielertyp, den die Niederlande in dieser Spielphase brauchte. Andere Offensivspieler wie Memphis Depay oder Xavi Simons waren zwar dazu in der Lage, die polnische Defensive schwindelig zu spielen. Aber sie schossen trotz unzähliger Chancen einfach kein Tor.
Weghorst verzichtete auf technische Finessen. Er knallte das runde Leder einfach ins Netz. "Er hat eine andere Art und Weise des Verhaltens", sagte Koeman über den Spielstil des Torschützen: "Das ist das, was wir in der letzten Phase des Spiels gebraucht haben."

Doppelpack als Joker bei der WM 2022

Ob ihm das nun gefällt oder nicht: Der Stürmer von der TSG Hoffenheim ist der geborene Joker. In vier der letzten fünf Länderspiele der Niederlande gelang ihm ein Tor – und zwar immer als Einwechselspieler. Nur beim Testspiel im März gegen Deutschland schoss er keinen Treffer.
Der 31-Jährige funktioniert vor allem in den wichtigen Spielen. Dies ist spätestens seit der Weltmeisterschaft 2022 bekannt, als er im Viertelfinale gegen den späteren Weltmeister Argentinien in der 78. Minute eingewechselt wurde und mit zwei Treffern einen 0:2-Rückstand egalisierte. Dass die Niederlande dennoch im Elfmeterschießen verloren, war nicht seine Schuld. Er hatte seinen Elfmeter verwandelt.

Stürmer mit "englischer Qualität"

Koeman sieht in Weghorst einen Stürmer der englischen Art: "Jedes Team braucht niederländische Qualität, aber auch englische Qualität, die die Mannschaft stärker macht." Damit gemeint ist die schnörkellose Spielweise von Weghorst, die eigentlich gar nicht zu den verspielten Mitspielern passt – und deshalb so wertvoll ist.
Dennoch gibt es kaum einen Spieler, der gerne auf der Ersatzbank Platz nimmt. Koeman weiß das und suchte noch vor der EM ein klärendes Gespräch mit Weghorst. "Als ich mit ihm darüber sprach, ob er in die Nationalmannschaft kommt, habe ich versucht ihm zu erklären, welche Möglichkeiten er hat. Dazu gehört auch, dass er in der 2. Halbzeit ins Spiel kommt, wenn ich ihn brauche", so der Trainer.
Wie die Reaktion des Spielers ausfiel? "Er war ein bisschen sauer, aber das ist auch gut so", antwortete der Trainer. "Er tut sehr viel, um die Chance zu bekommen, von Anfang an zu spielen. Das ist eine großartige Qualität von ihm. Aber am Ende entscheidet der Trainer."

Koeman entscheidet im Sinne der Mannschaft

Er schließt aber nicht aus, dass Weghorst zukünftig einmal in der Startelf stehen wird: "Natürlich kann er beginnen. Das hat er schon oft gemacht. Aber wir müssen schauen, was das Beste für die Mannschaft ist - und nicht für den Spieler."
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Wout Weghorst

Fotocredit: Getty Images

Weghorst, der in der vergangenen Bundesliga-Saison für die TSG Hoffenheim sieben Tore und drei Vorlagen verbuchte, gibt sich zumindest in der Öffentlichkeit verständnisvoll. "Mir wurde klar gemacht, was meine Rolle in diesem Turnier ist. Dann musst du sicherstellen, dass du so viel wie möglich für dein Team da bist. Ich war bereit. Die ganze Woche lang", sagte er: "Für mich persönlich ist das ein Traumszenario. Und für das Team ist es sehr wichtig, dass wir dieses erste Spiel des Turniers gewonnen haben. Das Gefühl ist gut und das möchten wir beibehalten."
Möglicherweise wird er dann auch im nächsten Spiel am Freitagabend gegen Frankreich wieder wichtig sein – vermutlich als Joker.
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