EM 2024 - Christoph Kramer schreibt England nach enttäuschendem Auftritt ab: Southgate "hat keinen Plan im Kopf"

VonKatharina Wiedenmann

Update 26/06/2024 um 01:18 GMT+2 Uhr

England hat sich bei der EM 2024 bisher nicht mit Ruhm bekleckert. Ein Sieg und zwei Unentschieden mit nur zwei Toren sprechen eine deutliche Sprache. Auch Christoph Kramer ist von den Three Lions bisher sehr enttäuscht. "Ich sehe eine Mannschaft, die hingestellt und alleine gelassen wird. Da kommt nichts von außen. Das finde ich total erschreckend und schade", meinte der 33-Jährige im "ZDF".

Ballack kritisiert England: "Enttäuschung der Euro"

Bei Deutschland sehe er, "dass wir uns Gedanken machen und etwas vorhaben. Das fehlt mir so ein bisschen bei England." Vor allem Trainer Gareth Southgate kritisierte Kramer.

"Ich habe das Gefühl, er hat keinen Plan im Kopf. Er lässt das Spiel spielen, wie es passiert und setzt sich einfach da hin", monierte der Weltmeister von 2014: "Ich finde es komisch, dass er diese Weltklasse-Mannschaft so spielen lässt."

Im Vergleich zu Bundestrainer Julian Nagelsmann, der am Spielfeldrand sehr aktiv seine Mannschaft coache, sei die Passivität von Southgate auffällig.

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Dieser verändere "nichts, keine Winkel, keine Systemanpassung. Er schickt einfach immer die Elf ins Rennen. Wir wollen nicht respektlos sein, aber die Spieler tun mir teilweise wirklich ein bisschen leid."

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England mit "Tristesse" und "Arbeitsverweigerung"

Expertenkollege Per Mertesacker sprach von "Tristesse pur", die die Engländer schon während der gesamten EM auf den Platz gebracht hätten. Von außen - also von Southgate und dem Trainerteam - kämen für Mannschaft aber "wenig Impulse".

Tabea Kemme, als Expertin bei "MagentaTV" im Einsatz, wertete den Auftritt der Stars um Jude Bellingham und Harry Kane nach der ersten Halbzeit gar als "Arbeitsverweigerung". Michael Ballack spürte aufseiten der Engländer zudem viel Hilflosigkeit im Spielaufbau. Die Mannschaft von Southgate sei "relativ pragmatisch, harmlos, nicht kreativ" und habe "null Inspiration".

England finde schlicht "keine Antworten". "Die individuelle Klasse nutzt ihnen nämlich auch nichts und das haben sie heute wieder leidvoll feststellen müssen", so der ehemalige Nationalspieler.

Kramer erwartet daher von dem eigentlichen Mitfavoriten nicht mehr viel. "Jetzt haben wir drei solche Spiele gesehen. Mir fehlt die Fantasie, dass das im vierten Spiel anders sein soll. Ich glaube, egal gegen wen es geht, im nächsten Spiel sind sie weg", urteilte der Weltmeister von 2014.

Der Gegner der Engländer stand direkt nach Abpfiff noch nicht fest.

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