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EM 2024: Georgien, Rumänien, Slowenien und Slowakei überraschend im Achtelfinale - Underdogs mischen die EURO auf

Robert Bauer

Update 28/06/2024 um 18:05 GMT+2 Uhr

Die EM 2024 geht langsam aber sicher in die heiße Phase. Die Gruppenphase lieferte einiges an Überraschungen und Aufregern. Speziell vier Underdogs sorgten in der Vorrunde für Furore und lösten in ihren jeweiligen Ländern Jubelstürme aus. Die Titelfavoriten sollten vor dem Start der K.o.-Runde gewarnt sein, schließlich bewahrheitet sich gerade eine alte Weisheit von Rudi Völler.

Party in den Katakomben: Georgier tanzen ins Achtelfinale

In Georgiens Hauptstadt herrschte die pure Ekstase. Tausende Menschen feierten in Tiflis bis tief in die Nacht das Fußball-Wunder ihrer Helden, saßen auf den Dächern fahrender Autos und schwenkten ihre rot-weißen Fahnen.
"Niemand wird je verstehen, was Georgier gerade fühlen", sagte Mittelfeldspieler Georgiy Tsitaishvili nach dem sensationellen Achtelfinaleinzug der "Kreuzritter", wie die Mannschaft in der Heimat genannt wird.
Der EM-Debütant versetzte das ganze Land durch seinen Coup gegen eine 1B-Mannschaft der hoch gehandelten Portugiesen um Superstar Cristiano Ronaldo (2:0) in einen Freudentaumel.
Sein "kleines Land" habe der "Welt gezeigt, dass wir es verdient haben, hier zu sein", ergänzte Tsitaishvili stolz.
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Die Fans in Tiflis feierten den Achtelfinaleinzug Georgiens

Fotocredit: Getty Images

Georgien überzeugt mit mutigem Offensivfußball

In der Tat dürften wohl nur die wenigsten Experten dem Weltranglisten-74., der sogar noch hinter Burkina Faso (67.) und den Vereinigten Arabischen Emiraten (69.) rangiert, den erstmaligen Einzug in eine K.o.-Runde bei einem großen Turnier zugetraut haben.
Georgien überzeugte jedoch bis dato - angeführt von den beiden Aushängeschildern Khvicha Kvaratskhelia und Georges Mikautadze (bester EM-Torschütze mit drei Treffern) - mit mutigem Offensivfußball. Auf der anderen Seite des Platzes erwies sich Torhüter Giorgi Mamardashvili als schier unüberwindbar.
Der Vater dieses Erfolgs ist zweifelsohne Trainer Willy Sagnol. "Die einzige Verantwortung, die wir hatten, war es, die georgische Nation stolz auf ihre Spieler zu machen. Und ich denke, das haben wir auf die beste Weise geschafft", sagte der langjährige Spieler des FC Bayern.
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Rumäniens Spieler feiern nach dem Achtelfinaleinzug gegen die Slowakei

Fotocredit: Getty Images

Rumänien lässt Belgien hinter sich

Schon am Sonntag (21:00 Uhr) steht für die Georgier und ihre Anhänger das nächste Highlightspiel an - gegen Topfavorit Spanien. "Heute haben wir gesehen, dass es möglich ist zu gewinnen - egal, wer der Gegner ist", sagte Starspieler Kvaratskhelia.
Dies sollte auch den anderen vermeintlich krassen Außenseitern im Achtelfinale Hoffnung machen. Ein solcher ist auch Rumänien.
Die Mannschaft von Trainer Edward Iordanescu zog völlig überraschend als Sieger der Gruppe F ins Achtelfinale ein und ließ dabei unter anderem den ewigen Geheimfavoriten Belgien hinter sich.
In der Runde der besten 16 bekommt es Rumänien nun mit den Niederländern zu tun - ein Selbstläufer wird das für Oranje am Dienstag gegen die kampfstarken "Tricolorii" (zu Deutsch: die Dreifarbigen) mit Sicherheit nicht.

Rumänien kritisiert Gerede über mögliche Spielabsprache

"Wir haben gezeigt, dass wir Charakter haben. Rumänien kämpft immer mit Charakter, und wenn wir nach Hause hätten fahren müssen, wären wir mit Würde nach Hause gefahren", erklärte Iordanescu.
Der 74-Jährige kritisierte in diesem Zusammenhang das Gerede im Vorfeld des Gruppenfinals zwischen Rumänien und der Slowakei über eine mögliche "Schande von Frankfurt" (in Anlehnung an die "Schande von Gijon"; Anm. d. Red.), da beiden Teams bereits ein torloses Remis für das Weiterkommen gereicht hätte.
"Viele Leute sollten sich entschuldigen. Uns vor dem Spiel solche Dinge zu unterstellen, ist eine Schande", wütete der Trainer des Weltranglisten-47. nach dem 1:1.

Slowakei fordert England

Dies sah auch sein Pendant auf slowakischer Seite, Francesco Calzona, so.
"Die Rumänen wollten genau wie wir das Spiel gewinnen", gab der Italiener zu Protokoll: "Niemand kann behaupten, dass meine Mannschaft nicht 90 Minuten Gas gegeben hätte."
Speziell die beiden Außenstürmer Ivan Schranz und Lukas Haraslin machten auf den Flügeln immer wieder ordentlich Druck. In der Defensive überzeugten im bisherigen Turnierverlauf Abwehrchef Milan Skriniar und Keeper Martin Dubravka.
Die gleiche Einstellung wie gegen Rumänien muss die Slowakei nun jedoch auch am Sonntag (18:00 Uhr) an den Tag legen, wenn die "Falken" auf die bislang so enttäuschenden Engländer treffen.
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Milan Skriniar (l.) und Martin Dubravka jubeln

Fotocredit: Getty Images

Sloweniens Defensive besticht

Schier kein Tag vergeht, an dem die bisher zahnlosen Three Lions und Trainer Gareth Southgate nicht ihr Fett wegbekommen.
"Jetzt haben wir drei solche Spiele gesehen und mir fehlt die Fantasie, dass das im vierten anders sein sollte. Egal gegen wen es geht: Im nächsten Spiel sind die weg", kündigte "ZDF"-Experte Christoph Kramer vollmundig an.
Wie es gehen kann, hat Slowenien in der Gruppenphase vorgemacht, das sich ein torloses Remis gegen Harry Kane und Co. erkämpfte.
Auch dank ihrer herausragenden Defensivarbeit sind die "Drachen" noch ungeschlagen und mussten erst zwei Gegentreffer (eins aus dem Spiel heraus) hinnehmen.
Dies ist nicht zuletzt der Verdienst von Abwehrchef Jaka Bijol, der durch sein hervorragendes Stellungsspiel besticht und "Pferdelunge" Erik Janza, der beinahe jeden Zweikampf gewinnt.
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Jaka Bijol bejubelt den Achtelfinaleinzug der Slowenen

Fotocredit: Getty Images

Völler-Weisheit bewahrheitet sich bei der EM

Nächster Gegner der Slowenen ist am Montag (18:00 Uhr) Portugal, das nach dem Ausrutscher gegen Georgien gewarnt sein dürfte.
Es scheint, als sollte sich bei dieser EM die alte Weisheit von DFB-Sportdirektor Rudi Völler zumindest ein Stück weit bewahrheiten, dass es im Weltfußball "keine Kleinen mehr gebe".
Das mussten Nationen wie Kroatien (9.), die Ukraine (24.), Polen (26.) und Ungarn (27.) - die im Übrigen allesamt in der Weltrangliste deutlich höher als Georgien platziert sind und dennoch die Heimreise antreten mussten - am eigenen Leib erfahren.
Unter anderem zur Freude der Fans in Tiflis, die nach dem Überraschungserfolg ihrer Helden die Nacht zum Tag machten. Möglicherweise nicht das letzte Mal bei dieser EM.

EM 2024: DAS ACHTELFINALE IM ÜBERBLICK

Samstag, 29. Juni 2024:
Schweiz - Italien in Berlin
18:00 Uhr im Liveticker
Deutschland - Dänemark in Dortmund
21:00 Uhr im Liveticker
Sonntag, 30. Juni 2024
England - Slowakei in Gelsenkirchen
18:00 Uhr im Liveticker
Spanien - Georgien in Köln
21:00 Uhr im Liveticker
Montag, 01. Juli 2024
Frankreich - Belgien in Düsseldorf
18:00 Uhr im Liveticker
Portugal - Slowenien in Frankfurt
21:00 Uhr im Liveticker
Dienstag, 02. Juli 2024
Rumänien - Niederlande in München
18:00 Uhr im Liveticker
Österreich - Türkei in Leipzig
21:00 Uhr im Liveticker
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"Kämpfen wie die Löwen": Kvaratskhelia glücklich über Georgien-Coup


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