EM 2024: Jude Bellingham schultert gegen Serbien die Last von ganz England - "Nur er war Weltklasse"

VonTom Louis Müller

Update 17/06/2024 um 14:53 GMT+2 Uhr

Während England als Team wackelt, weiß ein junger Mann beim 1:0-Auftaktsieg gegen Serbien auf ganzer Linie zu überzeugen: Jude Bellingham. Der 20-Jährige, auf dessen Schultern trotz seines jungen Alters die Hoffnungen der ganzen Insel ruhen, zeigt sich einmal mehr immun gegen jede Art von Druck. Sowohl Teamkollegen, Experten als auch die englische Presse huldigen dem Real-Star.

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Nach dem nervösen Auftaktsieg der Three Lions war die Freude auf der Insel groß - und ein gewisser Beatles-Oldie in aller Munde.

"Hey Jude! Er nahm diesen traurigen Song und machte ihn besser", schrieb "The Telegraph" im Anschluss an das wenig überzeugende 1:0 (1:0) der Engländer gegen Serbien, das Matchwinner Jude Bellingham mit seinem Kopfballtreffer in der 13. Minute für die Mannschaft von Teammanager Gareth Southgate entschieden hatte.

"Es mag nur ein erstes Gruppenspiel gewesen sein, und es mag noch ein langer und kurvenreicher Weg vor uns liegen, wenn England das Finale der Europameisterschaft am 14. Juli in Berlin erreichen will", hieß es weiter: "Aber man sollte die Bedeutung dieser Leistung von Jude Bellingham nicht unterschätzen."

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Bellingham, der als bester Spieler der Partie ausgezeichnet wurde, erzählte, dass er oft die Beatles höre. "Mein Musikgeschmack ist ein bisschen altmodisch", sagte der 20-Jährige. Dass die englischen Fans ihn auch auf Schalke mit dem Klassiker von 1968 feierten, sei "großartig".

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Englands Titel-Hoffnungen ruhen auf Bellingham

England gilt in diesem Jahr als einer der Favoriten, wenn nicht gar als Top-Favorit auf den EM-Titel. Der Druck im Land ist nach 58 titellosen Jahren auf internationaler Bühne immens. Vor drei Jahren war man in Wembley nah dran, verlor jedoch das Finale im Elfmeterschießen gegen Italien.

2024 sind die Three Lions – zumindest auf dem Papier – noch stärker einzuschätzen. Der Marktwert der mit Stars gespickten Southgate-Truppe wird auf über 1,5 Milliarden Euro taxiert (Quelle: transfermarkt). Der mit Abstand teuerste Kader aller EM-Teilnehmer.

Auf wem die größten Hoffnungen auf der Insel ruhen, wurde aber bereits vor dem Turnier deutlich. Nicht Kapitän Harry Kane, Mittelfeldstar Declan Rice oder einer der anderen jungen Stars wie Phil Foden oder Bukayo Saka waren das Gesicht eines mittlerweile viral gegangenen Adidas-Werbespots, sondern Bellingham.

Hinterlegt mit dem Hit der Beatles und aufbauend auf den Negativ-Erlebnissen der Three Lions in den vergangenen Jahrzehnten endet der Clip mit Bellingham, der aus dem Schatten tritt, versehen mit den Worten "You got this" ("Du schaffst das").

Viel mehr kann man auf die – zugegeben mittlerweile sehr breiten – Schultern eines 20-Jährigen kaum laden.

Hargreaves: "Jude Bellingham war Weltklasse"

Aber Bellingham, der Real Madrid in seiner ersten Saison zur spanischen Meisterschaft und zum Champions-League-Titel führte, scheint immun gegen jede Art von Druck zu sein.

Das beeindruckte auch Bayern-Star Kane: "Ein unglaublicher Spieler", lobte der Kapitän seinen zehn Jahren jüngeren Teamkollegen bei "Magenta TV": "Wenn man sieht, wie Jude spielt, was der für ein Selbstvertrauen hat - das ist unglaublich. Wenn du auf seiner Position spielst, musst du auch erstmal in die Box gehen und die Tore so machen."

Während der 30-Jährige nicht seinen besten Tag erwischte und gerade in Halbzeit eins völlig abgemeldet war, war es Bellingham, der ablieferte.

93 Ballaktionen, 16 geführte und zehn gewonnene Zweikämpfe, neun Pässe ins Angriffsdrittel – alles Bestwerte innerhalb des englischen Teams, das in der zweiten Halbzeit deutlich nachließ und am Ende gar noch um den Sieg zittern musste.

Deshalb attestierte "Magenta-TV"-Experte Owen Hargreaves auch nicht dem Team, sondern explizit einem Spieler eine formidable Leistung: "Das Spiel war nicht Weltklasse. Jude Bellingham war Weltklasse."

Presse lobt: Bellingham macht den Unterschied

Auch "The Sun" sah im Auftritt des Real-Stars eine "Meisterleistung" gegen die Serben, die am Ende "den Unterschied" machte.

Den Anhängern gab das britische Boulevardblatt nach dem engen Spiel nur einen Tipp mit auf den Weg: "Und atmen."

Mit den ersten drei Punkten im Gepäck nimmt der Vizeeuropameister nun das zweite Gruppenspiel ins Visier.

Am Donnerstag treffen Bellingham und Co. auf Dänemark (18:00 Uhr im Liveticker), das zum Auftakt nicht über ein 1:1 gegen Slowenien hinausgekommen war.

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(mit SID)