Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

EM 2024 - Luka Modric bei Kroatien-Drama gegen Italien der tragische Held: Von der Hölle in den Himmel und zurück

Robert Bauer

Update 25/06/2024 um 13:13 GMT+2 Uhr

Kroatien hat auf hochdramatische Art und Weise den vorzeitigen Einzug in das EM-Achtelfinale verpasst und steht nun nach dem Last-Minute-Schock gegen Italien (1:1) kurz vor dem Aus. Dabei sah es lange Zeit danach aus, als könnte ausgerechnet Luka Modric seiner einzigartigen Karriere ein neues Kapitel hinzufügen. Doch statt einer weiteren Heldensage erlebten die Fans wohl das Ende einer Ära.

Spalletti erleichtert: Man darf den Glauben nie verlieren

Luka Modric war am Boden zerstört.
Immer wieder schüttelte der Superstar von Real Madrid auf der Bank den Kopf, schlug die Hände vor sein Gesicht und stand im Anschluss wie versteinert vor den ebenfalls paralysierten kroatischen Fans.
Der 38-Jährige - sechsmaliger Champions-League-Sieger - hat in seiner so glanzvollen Karriere schon alles erlebt, was sich am Montagabend beim 1:1-Remis gegen Italien in den 98 Minuten zuvor abgespielt hat, dürfte aber auch für ihn Neuland gewesen sein. Aber der Reihe nach.
Im Gruppenfinale gegen den Titelverteidiger waren Modric und die Vatreni (zu Deutsch: die Feurigen), wie das kroatische Nationalmannschaft genannt wird, zum Siegen verdammt, um die Chancen auf das EM-Achtelfinale zu wahren - und der Weltfußballer von 2018 lieferte ab.

EM 2024 - die verrücktesten Sekunden des Turniers

In geradezu wahnwitzigen 31 Sekunden scheiterte Modric zunächst vom Punkt an Gianluigi Donnarumma, ehe er Italiens Lebensversicherung doch noch zur viel umjubelten Führung überwand (55.).
Das Stadion in Leipzig glich einem Tollhaus, Modric wurde unter einer Spielertraube begraben und verdrückte dabei die eine oder andere Träne.
"Er bleibt im Spiel und hat das schnell verarbeitet. Was er in den 31 Sekunden durchgemacht hat, das ist legendenhaft", schwärmte "ZDF"-Expertin Kathrin Lehmann.
picture

Luka Modric (l.) bejubelt seinen Treffer gegen Italien

Fotocredit: Getty Images

Modric: "Der Fußball war heute gnadenlos"

Doch die Rolle des Helden sollte ihm an diesem Abend dennoch verwehrt bleiben. Diese Rolle war für Italiens Joker Mattia Zaccagni vorgesehen, der Kroatiens das Achtelfinalticket mit seinem Last-Minute-Treffer zum 1:1-Ausgleich (90.+8) entriss. Eine Welt brach für Modric zusammen.
"Wir haben bis zum Schluss gekämpft, aber leider war der Fußball heute gnadenlos. Das war vor allem heute grausam, aber auch in unserem letzten Spiel (2:2 gegen Albanien; Anm. d. Red.), als wir ebenfalls ein spätes Tor kassiert haben", sagte Modric sichtlich enttäuscht.
Obwohl er sich in Sachen Rücktritt eine Hintertür offenließ, ("Ich werde weiterspielen, aber ich weiß nicht, wie lange noch") dürfte es dennoch vermutlich das Ende der goldenen Generation Kroatiens gewesen sein.

Modric gibt im Gruppenfinale alles

"Es tut mir unglaublich leid für Luka Modric, der heute wirklich sein letztes Hemd gegeben hat", zeigte sich "ZDF"-Experte Per Mertesacker mitfühlend.
In der Tat haute sich der Routinier gegen die Squadra Azzurra in jeden Zweikampf rein, gab die meisten Torschüsse ab (3) und dirigierte seine Mitspieler gestenreich, bis er - gelbvorbelastet - den Rasen nach 80 Minuten verließ. Von da an sollte das Unglück seinen Lauf nehmen.
"Es ist vielleicht ungerecht, weil wir alle vom ersten bis zum letzten Pfiff für Kroatien gekämpft haben, aber das Ergebnis ist, wie es ist", erklärte Modric.
picture

Luka Modric nach dem Kroatien-Drama gegen Italien

Fotocredit: Getty Images

Modric: "Wir sollten stolz sein"

Für den Routinier dürfte es daher nur ein schwacher Trost gewesen sein, dass er als ältester EM-Torschütze noch einmal Geschichte geschrieben hat und zusätzlich zum "Man of the Match" ausgezeichnet wurde.
Doch obwohl der Vizeweltmeister von 2018 lediglich eine Minimalchance hat, als einer der besten vier Gruppendritten weiterzukommen, zollte Modric seinen Teamkollegen ob der gezeigten Leistung Respekt.
"Die Fußballgötter sind uns nicht unbedingt immer wohlgesonnen, aber wir sollten stolz darauf sein, wie wir unser Land heute Abend vertreten haben", sagte er abschließend.
Und das nicht nur am Montagabend, sondern im Fall Modric seit fast zwei Jahrzehnten (Debüt 2006) - auch wenn das Happy End seiner Heldengeschichte letztlich ausblieb.
picture

Hochspannung in Gruppe E: Das gab es noch nie


Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Ähnliche Themen
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung