EM 2024: Nationalmannschaft mit irrem Achtelfinal-Sieg gegen Dänemark - zwei Schein-Tore, Gewitter und ein VAR-Elfmeter
Publiziert 30/06/2024 um 01:31 GMT+2 Uhr
Deutschland schlägt Dänemark im EM-Achtelfinale 2:0 - es hätte aber auch anders kommen können. Zum Beispiel, wenn das Tor von Joachim Andersen (48.) kurz vor der ebenfalls durch VAR-Beweis begünstigten DFB-Führung durch Kai Havertz (53.) gezählt hätte. Andererseits hatte die deutsche Nationalmannschaft vor der Gewitter-Unterbrechung auch schon durch Nico Schlotterbeck in Führung gehen können.
Das war knapp! Es fehlten nur Zentimeter, und Dänemark wäre im EM-Achtelfinale von Dortmund gegen die deutsche Fußball-Nationalmannschaft 1:0 vorne gelegen.
Doch der frühere Dortmunder Thomas Delaney stand beim Tor von Joachim Andersen (48.) hauchzart mit der Fußspitze im Abseits, wie das offizielle UEFA-Bild aufzeigt.
Delaney meldete nur halbherzig Zweifel an. "Ich weiß nicht, ob unser Tor groß Abseits war. Es lag wahrscheinlich an mir", meinte der Pechvogel über die "kalte Dusche" nach dem Jubel über das vermeintliche Führungstor.
Das Aus sei "schwer zu schlucken", ergänzte er: "Wir haben gegen eine gute Mannschaft gespielt, trotzdem ist es schwer, das zu akzeptieren."
Nagelsmann: Abseits "berechnet ein Computer"
Julian Nagelsmann kommentierte die Abseitsszene nach dem 2:0-Sieg deutlich weniger emotional. "Das berechnet ein Computer, deshalb ist es korrekt, auch wenn es skurril ist", sagte der Bundestrainer. Überhaupt meinte er, der VAR und die Technik machten "den Sport etwas fairer".
Das sah Dänen-Coach Kasper Hjulmand anders. "Wir reden über einen Zentimeter. Kann das wirklich die zweifelsfreie Wahrheit sein?", fragte er im "ZDF".
Für TV-Experte Per Mertesacker habe die DFB-Elf in der Szene "Glück gehabt". Er meinte aber auch: "Der Zehennagel ist im Abseits und das ist eine faktische Entscheidung." Sein kongenialer Partner Christoph Kramer sprach dagegen ironisch von einem "klaren Abseits".
Handelfmeter für Deutschland berechtigt?
Kurz darauf stand Andersen erneut im Mittelpunkt, als das neue Ball-EKG anschlug und ein Handspiel des Dänen im eigenen Strafraum anzeigte. Kai Havertz traf per Elfmeter zum wichtigen 1:0 (53.).
"Die Handregel wird seit Jahren diskutiert, das kann man pfeifen, muss man nicht", sagte Nagelsmann und ergänzte: "Wenn ich richtig aufgepasst habe in der Regelkunde vor der EM, war das ein Handspiel."
Auch Bundesliga-Schiedsrichter Patrick Ittrich meinte bei "MagentaTV": "Ich bin kein Freund von diesen Handspielen, aber es ist eine korrekte Entscheidung."
Kimmich foult vor Schlotterbeck-Tor
Für Gesprächsstoff sorgte auch eine Szene in der vierten Minute, als Nico Schlotterbeck Deutschland nach einer Ecke vermeintlich 1:0 in Führung köpfte - Schiedsrichter Michael Oliver verweigerte jedoch wegen eines Block-Fouls von Joshua Kimmich gegen Schlotterbecks Bewacher Andreas Skov Olsen die Anerkennung.
"Weiß ich nicht, ob man das abpfeifen muss", meinte der Übeltäter. "Für mich ist das ein reguläres Tor", sagte Nagelsmann.
Laut "MagentaTV"-Experte Ittrich habe sich Kimmich jedoch Skov Olsen in der Szene "ausgeschaut" und bewusst gefoult. Fazit des DFB-Schiedsrichters: "Ich finde es eine grenzwertige Entscheidung, aber in Ordnung."
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(mit SID)
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