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EM 2024: Niclas Füllkrug und Kai Havertz vor Deutschland - Dänemark im Duell um den Platz im Sturm

Eurosport
VonEurosport

Publiziert 27/06/2024 um 16:31 GMT+2 Uhr

Niclas Füllkrug drängt vor seinem Heimspiel in Dortmund am Samstag (21 Uhr) zwischen Deutschland und Dänemark auf die Startelf. Doch Bundestrainer Julian Nagelsmann schätzt auch dessen Joker-Qualitäten. Während Füllkrug von der Bank kommend bisher zwei EM-Tore schoss, darunter das wichtige 1:1 gegen die Schweiz zum Gruppensieg, steht Havertz als Stammspieler bei nur einem Treffer.

Füllkrug oder Havertz? Völler: "Relativ einfach"

Rudi Völler hatte es sich einst leicht gemacht. Statt sich bei der WM 2002 zwischen Miroslav Klose und Carsten Jancker zu entscheiden, ließ der damalige Teamchef in der Vorrunde einfach beide stürmen. "Ich habe das relativ einfach geregelt", sagte er schmunzelnd.
Für Julian Nagelsmann ist die heikle Offensivfrage nicht so einfach zu beantworten. Niclas Füllkrug drängt vor seinem Heimspiel in Dortmund in die Startelf, doch für seinen Super-Joker müsste der Bundestrainer Kai Havertz oder Florian Wirtz opfern.
Wird Nagelsmann ausgerechnet vor dem Achtelfinale gegen Dänemark am Samstag (21 Uhr/ im Eurosport-Liveticker) seine Startelf gleich auf zwei Positionen umbauen? Er muss ja bereits den gelbgesperrten Innenverteidiger Jonathan Tah ersetzen. Auf der "Neun" startete in den sieben Länderspielen 2024 immer Havertz, Füllkrug kam von der Bank.
"Er liefert Argumente für beide Sachen: Als Joker weiter zu fungieren, weil er es super macht, oder eben auch mal von Beginn an. Das ist Freud und Leid für ihn zugleich, dass er die Rolle gut erfüllt", sagte Nagelsmann über den Mann mit der charakteristischen Zahnlücke.

Niclas Füllkrug mit beeindruckender Quote

Der 31-Jährige muckt trotz seiner fantastischen Torquote von 13 Treffern in 19 Länderspielen nicht auf. "Der Titel", betonte Füllkrug, "ist so viel größer als der Einzelne selbst." Er würde sofort unterschreiben, jetzt Europameister zu werden, auch wenn er weiter von der Bank käme.
Doch ganz aufgegeben hat der beste Joker der deutschen Turnier-Geschichte die Hoffnung auf einen Platz in der Anfangsformation nicht. Nagelsmann habe schließlich "immer gesagt, das ist nicht in Stein gemeißelt. Er macht das auch abhängig vom Gegner."
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Füllkrug als Joker zu gut? Nagelsmann erklärt Startelf-Dilemma

Der Bundestrainer ließ sich am Donnerstag nicht in die Karten schauen und in Herzogenaurach hinter verschlossenen Türen trainieren. Er muss sich entscheiden: Bringt er den kantigen Füllkrug, der nur wenige Aktionen benötigt, um seine Stärken einzubringen? Oder ist ihm erneut ein spielstarker Kombinierer wie Havertz (25) lieber, der aus den drei Gruppenspielen allerdings nur ein Elfmetertor vorzuweisen hat.
Havertz stellt sich auf einen weiteren Startelfeinsatz ein. "Ich bin ein Spieler, der Vertrauen braucht", sagte er bei Sport1. Für Völler ist die Sache "relativ einfach". Die Quote von "Fülle" sei sicher "außergewöhnlich", sagte der DFB-Sportdirektor, doch Havertz sei "ein überragender Fußballer" und "enorm wichtig für die Mannschaft". Er halte Bälle, fordere sie, sei kopfballstark "und immer anspielbar". Man benötige "einen mitspielenden Mittelstürmer", das könne "Kai wunderbar lösen".

Kai Havertz und Niclas Füllkrug als Doppelspitze?

Doch vielleicht entscheidet sich Nagelsmann wie einst Völler auch für eine Doppelspitze. Füllkrug und Havertz starteten zuletzt im März 2023 gemeinsam. Beim 2:0 gegen Peru traf Füllkrug doppelt, Havertz legte ihm ein Tor auf. Dann müsste der Bundestrainer wohl Wirtz aus der Mannschaft nehmen. Der Jungstar startete gegen Schottland stark, gegen Ungarn und die Schweiz tat sich der Zauberfuß dann schwer.
Rückendeckung gibt es von Völler. Es sei "der Fluch der guten Tat, wenn du so abgeliefert hast wie Florian bei Leverkusen im letzten Jahr", sagte Völler, dass ein Auftritt wie der von Wirtz gegen die Schweiz dann "als Durchschnitt bewertet" werde.
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Kai Havertz jubelt gemeinsam mit Joshua Kimmich nach seinem Treffer zum 3:0.

Fotocredit: Getty Images

Dabei habe der 21-Jährige "auch da überragende Momente" gehabt. Sein Spiel sei wie jenes von Jamal Musiala "immer mit einem gewissen Risiko verbunden", betonte Völler, "aber das ist das, was wir brauchen - den Mut, in die Dribblings zu gehen". Besonders gegen Dänemark, das Völler "kompakt" erwartet, "brauchst du Spieler, die den Gegner nass machen".
Vor 22 Jahren setzte Völler ab der K.o.-Runde übrigens nur noch auf Klose im Sturm. "Im Laufe des Turniers hat Miro permanent getroffen und Carsten ein bisschen weniger, da haben wir dann anders gespielt", berichtete der Weltmeister von 1990. Nagelsmann wird genau zugehört haben.
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(SID)
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Füllkrug: Jokertor "schafft Erinnerungen"


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