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Österreich nach Erfolg gegen Niederlande und Gruppensieg plötzlich Schwergewicht - Sabitzer erklärt Phänomen Rangnick

Oliver Jensen

Update 26/06/2024 um 12:09 GMT+2 Uhr

Vor zwei Jahren verpasste Österreich noch die WM-Qualifikation. Nun ist die ÖFB-Auswahl als Gruppensieger einer der gar nicht mehr so geheimen Geheimfavoriten der Europameisterschaft 2024 in Deutschland. Offensivstar Marcel Sabitzer erklärte nach dem überraschenden Erfolg gegen die Niederlande, wie Teamchef Ralf Rangnick den Aufschwung mit seinem Trainerteam in die Wege geleitet hat.

Rangnick zum Gruppensieg: "Das ist unglaublich"

Sie genossen den Moment, als sie vor ihren Fans standen und den Sieg zelebrierten. "Die Szenen nach dem Spiel sprechen für sich. Mit so vielen Fans im Rücken zu feiern, das war sehr speziell", schwärmte ÖFB-Verteidiger Maximilian Wöber nach dem 3:2-Coup gegen Oranje.
Kapitän Marko Arnautovic ergänzte: "Die Emotionen in unserem Land und bei den Leuten, die im Stadion waren, sind natürlich riesengroß. Unsere Emotionen am Platz sind aber, denke ich, noch eine Schippe größer. Es ist ein unglaublich schönes Gefühl."
Österreich hat die vermeintliche "Todes-Gruppe" mit Frankreich, Niederlande und Polen als Gruppenerster abgeschlossen.
"Wer darauf getippt hätte, der wäre jetzt wahrscheinlich ein reicher Mann oder eine reiche Frau. Aber das ist ja das Schöne am Fußball, dass solche Dinge auch passieren", sagte Rangnick.

Rangnick: Titel "nicht sehr wahrscheinlich"

In der Favoritenrolle sieht er die eigene Mannschaft allerdings nicht. "Ich habe schon vor einigen Monaten gesagt, dass ich es nicht für sehr wahrscheinlich halte, dass wir Europameister werden", erinnerte der Teamchef. Und wie schätzt er die Chancen seiner Mannschaft jetzt ein? "Es ist noch immer nicht sehr wahrscheinlich. Aber es macht auch keinen Sinn, sich damit zu befassen."
Marcel Sabitzer äußerte sich etwas mutiger: "Wir haben in einer schwierigen Gruppe den ersten Schritt getan. Wenn man das K.o.-System erreicht, kann man in einen Lauf reinkommen. Wir haben die Qualität, um jeden Gegner schlagen zu können. Aber es wird ein sehr schwerer Weg."

Österreich kann mit Rückschlägen umgehen

Nachdem Österreich das Auftaktspiel gegen Frankreich verlor, hat man mit den Siegen gegen Polen (3:1) und die Niederlande (3:2) eine Kehrtwende hingelegt. "Wir sind mit einem 0:1 und einem unglücklichen Eigentor gestartet", erinnerte Rangnick. "Wenn man sieht, mit wie viel Druck wir gegen Polen gestartet sind - wir mussten gewinnen. Und dann werden wir auch noch Gruppensieger, das ist unglaublich."
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Österreich selbstbewusst: "Komme, wer wolle!"

Im Spiel gegen die Niederlande bewies die Mannschaft, dass sie sich von Rückschlägen nicht beirren lässt. Zwölf Minuten, nachdem der Niederländer Cody Gakpo das 1:1 erzielte, antwortete das Team mit dem erneuten Führungstreffer durch Romano Schmid. Als Memphis Depay in der 75. Minute das 2:2 erzielte, hatte Marcel Sabitzer nur fünf Minuten später mit dem 3:2 die richtige Antwort parat.
"Ich glaube, wir sind alles Fußballer, die Spiele gewinnen wollen. Das ist immer unser Ziel", stellte Sabitzer klar. "Und wenn es mal schwierige Momente gibt, ist es die Frage, wie die Mannschaft darauf reagiert. Man kann stolz sein, was für eine Mentalität und einen Zusammenhalt wir haben. Wir schütteln uns kurz und machen dann weiter." Die Unterstützung der Fans helfe ebenfalls: "Wenn man so viele Österreicher im Stadion hat, will man ihnen etwas zurückgeben."

Der Einfluss von Rangnick

Insgesamt fand unter Rangnick eine erstaunliche Entwicklung statt. Ende Mai 2022 wurde er zum Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft ernannt und folgte auf Franco Foda, unter dem zuvor die Qualifikation für die Weltmeisterschaft 2022 verpasst worden war. "Es ist jetzt knapp zwei Jahre her, als der Trainer mit seinem Trainerteam zu uns gestoßen ist. Seitdem sieht man eine klare Entwicklung", erinnert sich Sabitzer.
"Wir waren davor etwas passiv gegen den Ball. Das hat sich verändert. Wir sind jetzt stark im Spiel gegen den Ball. Er hat reingebracht, dass jeder weiß, dass er bei Ballverlust sofort ins Umschalten und auf Balljagd geht. Das ist wahrscheinlich der größte Unterschied. Aber auch im Spiel mit dem Ball haben wir mit Onur Cinel (Co-Trainer, A.d.R.) einen sehr guten Mann, der uns immer wieder einen guten Input gibt und Räume aufzeigt, wo wir hinspielen sollen. Wir sind sehr zufrieden mit dem ganzen Trainerteam und freuen uns, dass wir mit ihnen erfolgreich zusammenarbeiten."

Hart arbeiten, gut feiern

Rangnick kündigte an, der Mannschaft am Mittwoch trainingsfrei zu geben. "Mein Non Playing Captain hat der Mannschaft vorhin schon gesagt, morgen ist kein Training", verriet Rangnick. "Dann brauche ich mir darüber keinen Kopf zerbrechen und wir trainieren erst übermorgen wieder.“
Der Gruppensieg konnte dadurch etwas länger zelebriert werden. "Wir arbeiten hart und feiern gut", sagte Sabitzer. "Man muss die Siege auch einmal genießen können, um bewusst runterzufahren, Kraft zu schöpfen und weiter voranzugehen." Bis dahin haben die Österreicher noch ein paar Tage Zeit, erst am 2. Juli (21:00 Uhr im Liveticker) geht es im Achtelfinale weiter - der Gegner steht noch nicht fest.
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