Der Sieg von Borussia Dortmund gegen den FK Krasnodar: Drei Dinge, die auffielen

Fast wäre der Europa-League-Auftakt von Borussia Dortmund gehörig schiefgegangen. 0:1 lagen die Westfalen gegen den FK Krasnodar zwischenzeitlich zurück, beinahe wäre es am Ende nur ein Punkt gewesen. Dass es letztlich doch ein Dreier wurde, verdanken die Borussen ihren Außenverteidigern Matthias Ginter und Joo-Ho Park. Erst flankte Park auf Ginter, 1:1. Dann bediente Ginter Park, 2:1. Es müssen eben nicht immer die Reus' und Aubameyangs dieser Welt sein.

Matthias Ginter besticht als Rechtsverteidiger schon seit Wochen mit sehr guter Form, erzielte in Ingolstadt einen Treffer selbst und bereitete in drei Spielen schon insgesamt vier Tore vor. Gegen Krasnodar war es aber nicht nur spielerische Klasse, die der BVB zeigte, sondern vor allem die Moral. Ginter traf in der Nachspielzeit der ersten Hälfte, bei Park war es gar die 93. Minute. Aufgeben? Is nich! Und vielleicht taufen die Dortmund-Fans ihre neue Flügelzange ja "Panter", wie einst Lucas Barrios.

Klar, in einem Europapokal-Spiel kann man schon mal ein Tor kassieren. Es gibt schließlich keine Kleinen mehr, wenn man Berti Vogts Glauben schenkt. Doch die Schwächen in der Dortmunder Defensive waren wieder einmal nicht zu übersehen. Beim Gegentor ließ sich Ginter düpieren, im Zentrum waren die Lücken groß. Doch das war nicht die einzige Aktion. In der Schlussphase kamen die Russen mehrere Male gefährlich vors BVB-Tor, es hätte mit etwas Pech sogar eine Niederlage geben können.

Fest steht: Wenn die Dortmunder Fans wirklich vom Europa-League-Sieg träumen wollen, muss die Hintermannschaft ihrer Elf deutlich sicherer stehen. Im Wettbewerb sind mit Liverpool, Tottenham, Lazio Rom, Ajax Amsterdam und auch Schalke 04 ganz andere Teams vertreten als der FK Krasnodar. Und fünf Gegentore in zwei Playoff-Spielen gegen Odds BK sind auch eher schwach.

Der wohl beste Mann auf dem Platz hörte nicht auf den Namen Ginter oder Park, sondern heißt Adnan Januzaj. In der Bundesliga feierte der Neuzugang von Manchester United ein Debüt über 30 Minuten, gegen Krasnoder stand der Belgier in der Startformation. Und er machte seine Sache wirklich gut. Bei fast jeder gefährlichen Aktion war Januzaj beteiligt, macht das Spiel schnell und zeigte seine feine Technik.

Außerdem spürt der 20-Jährige schnell Vertrauen im neuen Team. Schließlich ließ Thomas Tuchel Jonas Hofmann auf der Bank, um Januzaj von Beginn an zu sehen. Außerdem trat das Top-Talent fast jeden Standard, was auch für das hohe Ansehen innerhalb der Mannschaft spricht. Geht diese Entwicklung so weiter, dürfen sich die Anhänger auf der Südtribüne über einen neuen ganz starken Mann freuen.