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FC Everton-Hoffnungsträger Ross Barkley - von den Straßen Liverpools ins Rampenlicht

Dennis Melzer

Update 20/05/2016 um 09:57 GMT+2 Uhr

Jung, talentiert, ehrgeizig - Eurosport.de präsentiert im EuroScout-Blog die Zukunft des Fußballs. In dieser Woche richtet sich der Blick auf Ross Barkley, der sich beim FC Everton vom Hoffnungs- zum Leistungsträger entwickelt und den Außenseiter am Samstag gegen Manchester United (ab 18:15 Uhr im Liveticker) ins FA-Cup-Finale führen soll.

FC Evertons-Jungstar Ross Barkley will seinen Klub ins FA-CUp-Finale schießen

Fotocredit: AFP

"Penny Lane is in my ears and in my eyes", sangen die Beatles erstmals im Jahre 1967. Im Süden Liverpools gelegen, erlangte die Straße aufgrund dessen weltweite Berühmtheit.
Ob Ross Barkley, den sein Trainer Roberto Martinez vor einiger Zeit mit den Worten "er ist ein Straßenfußballer wie Rooney - 100 Prozent", beschrieb, auch auf der Penny Lane kickte, ist nicht überliefert. Dafür fand man den heute 22-Jährigen auf den Bolzplätzen der englischen Hafenstadt. Von morgens bis abends kickte Barkley mit seinen Kumpels, immer den Traum vor Augen, irgendwann für den FC Everton auflaufen zu dürfen.
Seit einigen Jahren hat der offensive Mittelfeldspieler die verstaubten Spielplätze gegen den Goodison Park, die Heimstätte der "Toffees", eingetauscht. Dort wird er aller Voraussicht nach auch heute auflaufen, wenn er mit seiner Mannschaft im FA-Cup-Halbfinale auf Manchester United (ab 18:15 Uhr im TV, im Eurosport Player und im Liveticker) trifft.
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Ross Barkley und Romelu Lukaku

Fotocredit: AFP

Spieler: Ross Barkley
Geburtsdatum: 05.12.1993
Geburtsort: Liverpool
Nationalität: England
Größe: 1,89 m
Fuß: rechts
Position: Zentrales Mittelfeld
Derzeitiger Klub: FC Everton
Rückennummer: 20
Bisherige Klubs: Sheffield Wednesday, Leeds United
Barkley wurde in Wavertree, dem Liverpooler Stadtteil geboren, wo auch die Beatles-Mitglieder John Lennon und George Harrison das Licht der Welt erblickten. Bereits mit elf Jahren wechselte der Engländer mit nigerianischen Wurzeln in die Talentschmiede des FC Everton. Dort durchlief der Engländer sämtliche Jugendmannschaften.
"Man findet recht schnell heraus, welchen Fuß ein Spieler am liebsten benutzt, wenn du ihn Elfmeter schießen lässt. Das machten wir auch mit Ross - er nahm sofort vier Schüsse: Zwei mit links und zwei mit rechts. Alle vier waren drin“, denkt Jugendcoach Ray Hall an Barkleys erste Trainingseinheit zurück.

Rasante Entwicklung und schwerwiegende Verletzung

Der Rohdiamant bringt alle Attribute mit, der es bedarf, um ganz oben anzugreifen. Neben seiner starken Physis, verfügt Barkley über eine herausragende Technik. Hinzu kommt, dass der Youngster mit einem gut geschulten Auge für seine Mitspieler ausgestattet ist, was ihn extrem passsicher macht.
Diese Eigenschaften waren den Klub-Verantwortlichen natürlich nicht entgangen, sodass sein Debüt in der englischen Beletage nur eine Frage der Zeit war – und doch sollte es sich länger hinziehen als gedacht.
Ausgerechnet gegen die U19-Auswahl des Erzrivalen FC Liverpool zog sich Barkley als 16-Jähriger einen dreifachen Beinbruch zu. Ein herber Rückschlag, der die Karriere des ambitionierten 1,89-Hünen jedoch nur bedingt ins Stocken brachte.
„Macht euch keine Sorgen um Ross, er wird bald für England spielen. Er wird ein Star“, hatte der damalige Everton-Trainer David Moyes im Anschluss an die Schock-Diagnose prophezeit – und Recht behalten.

Der endgültige Durchbruch

Hatte Barkley vor seiner Verletzung schon ab und zu bei der ersten Mannschaft auf der Bank gesessen, verhalf Moyes dem Allrounder 2011 zu seinem Debüt.
Bei der 0:1-Niederlage gegen die Queens Park Rangers durfte Barkley erstmals Premier-League-Luft schnuppern. Trotz der Niederlage war die sonst so gnadenlose englische Presse voll des Lobes für das Everton-Eigengewächs.
Im Laufe der Saison 2011/12 standen fünf weitere Einsätze im Oberhaus zu Buche. Nach zwei kurzen Gastspielen bei Sheffield Wednesday (zwei Monate) und Leeds United (ein Monat) mauserte Barkley sich zum unverzichtbaren Stammspieler.
In der aktuellen Saison absolvierte er 43 Pflichtspiele und erzielte dabei 12 Tore. Elf weitere Treffer bereitete er vor. Mittlerweile lief der Liverpooler 20 Mal für die Nationalmannschaft auf und spielt in den EM-Planungen seines Coaches Roy Hodgson eine wichtige Rolle.

ManUnited zeigt Interesse

Anfang April verkündete die "Daily Mail“, dass Manchester United seine Fühler nach dem begehrten Top-Talent von der Merseyside ausgestreckt haben soll.
Demnach sei der englische Rekordmeister bereit, unglaubliche 56 Millionen Euro für ihren Wunschspieler auf den Tisch zu legen. Und so könnte Barkley heute gegen seinen zukünftigen Arbeitgeber auflaufen.
Everton hingegen will seinen Emporkömmling am liebsten in den eigenen Reihen halten. Barkleys Vertrag läuft noch bis 2018, und bislang hat er keine Anstalten gemacht, seinen Heimatverein vorzeitig verlassen zu wollen.
Fest steht: Spielt der hochveranlagte Mittelfeldmann weiter auf diesem hohen Niveau, wäre der Wechsel zu einem Top-Klub der nächste logische Schritt. Vielleicht läuft der Nationalspieler ja bald tatsächlich für die "Red Devils" auf. Die United-Anhänger werden derweil hoffen: "Let it be", lass es geschehen.
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