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FC Bayern München gegen Hoffenheim 2008: Das machen Toni, Lucio, Oddo & Co. heute

Johannes Mittermeier

Update 20/12/2016 um 17:53 GMT+1 Uhr

Der FC Bayern München trifft im Bundesliga-Spitzenspiel auf RB Leipzig, da werden Erinnerungen wach an eine ganz ähnliche Konstellation: Am 16. Spieltag der Saison 2008/09 stellte sich mit der TSG 1899 Hoffenheim ebenfalls ein kecker Aufsteiger in der Allianz Arena vor. Nur Philipp Lahm und Franck Ribéry sind immer noch im Bayern-Kader. Aber was machen eigentlich Mark van Bommel & Co.?

FC Bayern München gegen TSG 1899 Hoffenheim im Jahr 2008

Fotocredit: Imago

Am 5. Dezember 2008 reiste die TSG 1899 Hoffenheim als Aufsteiger und Titelkandidat zum FC Bayern München, der 16. Spieltag repräsentierte einen Kampf der Kulturen. Es wurde ein Spektakel.
Vedad Ibisevic traf zur Gäste-Führung (49. Minute), die Philipp Lahm egalisierte (60.), Luca Toni quetschte Bayerns übersinnliche Last-Minute-Kraft dann aus (90.+2). Hoffenheim wurde Herbstmeister, stürzte in der Rückrunde aber ab, während Bayern als Zweiter einlief - hinter Felix Magaths VfL Wolfsburg.
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Luca Toni trifft für den FC Bayern München im Dezember 2008 zum 2:1 gegen die TSG 1899 Hoffenheim

Fotocredit: Imago

Acht Jahre später ist die Ausgangslage vor dem Schlager zwischen dem FC Bayern und RB Leipzig (am Mittwoch ab 20 Uhr auf Eurosport.de) prinzipiell sehr ähnlich. Grund genug für Eurosport.de, um mal zu schauen, was Bayerns damalige Startelf anno 2016 so treibt. Nur Lahm und Franck Ribéry sind übrig geblieben, drei andere wurden von Louis van Gaal vergrätzt…
Michael Rensing (heute 32): Als Oliver-Kahn-Erbe gepriesen und an ebendiesem Druck zerbrochen. Von Coach Jürgen Klinsmann im Frühjahr 2009 degradiert, von Louis van Gaal kaum aufgepäppelt. Verließ Bayern 2010, zwischenzeitlich arbeitslos, beim 1. FC Köln, Bayer Leverkusen und seit 2013 als Leistungsträger bei Fortuna Düsseldorf.
Massimo Oddo (40): Legerer Italiener, aber Kategorie "Transferflop". Sollte Willy Sagnol ersetzen, als er 2008 leihweise vom AC Milan anheuerte. Ersetze dann nicht einmal Christian Lell. Nach einem Jahr ging's zurück nach Mailand, beim US Lecce beendete er 2012 seine Karriere. Wurde Trainer und führte Delfino Pescara 2016 in die Serie A.
Daniel Van Buyten (38): Hielt sich von 2006 bis 2014 beim Rekordmeister, ohne jemals a) unumstrittener Stammspieler und b) überhaupt unumstritten zu sein. Zunächst Ribérys Dolmetscher, später aufgrund untadeliger Attitüde durchaus Kult - und mit wichtigen Toren. Seit Herbst 2015 als Vizepräsident bei Standard Lüttich.
Lucio (38): Wühl-Büffel, ein Verteidiger gefangen im Körper eines Stürmers. Von 2004 bis 2009 bei Bayern, ehe ihn van Gaal aussortierte. Champions-League-Sieger mit Inter Mailand 2010, ironischerweise gegen Bayern, anschließend Stationen bei Juventus Turin und in der brasilianischen Heimat. Spielt immer noch: seit 2015 in Indien beim FC Goa.
Philipp Lahm (33): Kehrte 2005 von einer Leihe beim VfB Stuttgart zurück und hatte im Sommer 2008 ein Angebot des FC Barcelona. Blieb Bayer auf Lebenszeit. Champions-League-Sieger, Weltmeister, seit 2011 FCB-Kapitän und wohl spätestens 2018 im Führungszirkel angesiedelt. Kleine große Legende.
Bastian Schweinsteiger (32): Siehe Lahm, nur mit Auslandserfahrung (2015 zu Manchester United, missglückt). Exakt 500 Pflichtspiele für seinen FC Bayern, durchs Fan-Volk schon in der Pubertät zum "Fußballgott" geschlagen. Mutation vom "Schweini" zum "Herr Schweinsteiger". Erhält noch ein Abschiedsspiel. Zurecht.
Mark van Bommel (39): Blutgrätscher und Integrator. Ab 2006 im Verein, von 2008 bis 2011 erster ausländischer Kapitän in der Bayern-Historie, dort enorm geschätzt, bis ihn van Gaal vertrieb. AC Milan, PSV Eindhoven, 2013 war Schluss, heute Nachwuchskoordinator in Eindhoven und Co-Trainer von Saudi-Arabien (nebst Schwiegervater Bert van Marwijk).
Zé Roberto (42): Im Duden als Synonym von "Phänomen" zu finden. Okay, das ist gelogen. Schade. 2009 in München für zu alt befunden, 2016 bei Palmeiras Sao Paulo ein Meister des Meisters. Zweiundvierzig Jahre jung (!), da haben Männer normalerweise einen Körperfettanteil von 18 Prozent. Zé hat: 6. Verlängerte um eine Saison - vorerst.
Franck Ribéry (33): Neben Lahm der einzige aus Bayerns damaligem Kader, der immer noch das rote Trikot trägt. Steht bei 336 Einsätzen, 108 Toren und 164 Vorlagen für den FCB, "Europas Fußballer des Jahres 2013". Wird als einer der besten Spieler aller Zeiten in die Klub-Chronik eingehen. Ach was: ist er ja längst.
Luca Toni (39): Ja mei, der Luca. Ohrschrauber und Ciao-Bello-Stürmer. Unter van Gaal wurde es auch ihm zu bunt, Flucht 2010. Die Tingeltour durch Italien (mit Abstecher in die Vereinigten Arabischen Emriate) kulminierte in 22 Toren für Hellas Verona 2015 - Torschützenkönig mit 38. Das letzte Jahr war eines zu viel, sei's drum: Avete capito, habt ihr verstanden? Si!
Miroslav Klose (38): Deutscher Zulieferdienst und italienische Verwertung am Ende der Nahrungskette, so lief das bei "Kloni", formidabel. Logisch, dass sich der WM-Rekordtorjäger über den Brenner absetzte, als er noch gar kein WM-Rekordtorjäger war. Bei Lazio Rom (ab 2011) hörte der leiseste Lautsprecher des Fußballs in diesem Jahr auf. Neuerdings DFB-Trainer-Praktikant.
Jürgen Klinsmann (52): Folgte 2008 auf Ottmar Hitzfeld und tätigte gleich einen fatalen Aphorismus: "Ich will jeden Spieler jeden Tag ein bisschen besser machen." Klappte eher so mittel. Erhielt im April 2009 seine Papiere und arbeitete von 2011 bis 2016 als US-Nationalcoach - ohne Buddhas, mit Erfolg.
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"kicker.tv - Der Talk": Die ganze Sendung zum Kracher Bayern vs. RB Leipzig



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