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Manchester United - Crystal Palace: Wilfried Zaha - bei Palace gefeiert, in Manchester gescheitert

Dennis Melzer

Update 20/05/2016 um 23:35 GMT+2 Uhr

Jung, talentiert, ehrgeizig - Eurosport.de präsentiert im EuroScout-Blog die Zukunft des Fußballs. Heute steht Wilfried Zaha im Fokus, der mit Crystal Palace im FA-Cup-Finale auf Manchester United trifft. Ein delikates Wiedersehen, denn bei den "Red Devils" wurde Zaha einst gewogen und für zu leicht befunden. Nach mehreren Leihen ist er nun bei Palace gelandet - ohne Rachegelüste zu hegen.

Wilfried Zaha von Crystal Palace

Fotocredit: AFP

Die Premier-League-Saison schloss Crystal Palace auf dem 15. Tabellenplatz ab, hatte am Ende lediglich fünf Punkte Vorsprung auf den ersten Absteiger Newcastle United. In der Liga eine graue Maus, im FA Cup Finalist.
Dort trifft der Hauptstadtklub im altehrwürdigen Wembley Stadium auf keinen geringeren Gegner als den englischen Rekordmeister Manchester United (am Samstag ab 18.30 Uhr LIVE auf Eurosport 1, im Eurosport Player und im Live-Ticker auf Eurosport.de). Auf dem Weg ins Endspiel schalteten "The Glaziers“, - "die Glaser“ - den FC Southampton, Stoke City, Tottenham Hotspur, den FC Reading sowie den FC Watford aus und kassierten in diesen fünf Spielen lediglich zwei Tore.
Dass die Mannschaft von Trainer Alan Pardew, die mit einem Durchschnittalter von 28,8 Jahren zu den ältesten der englischen Beletage zählt, durchaus auch mit einigen jüngeren Prunkstücken aufwartet, beweist das Beispiel Wilfried Zaha - und der hat mit dem Finalgegner noch eine Rechnung offen...
Spieler: Dazet Wilfried Armel Zaha
Geburtsdatum: 10. November 1992
Geburtsort: Abidjan
Nationalität: England/Elfenbeinküste
Größe: 1,80m
Fuß: rechts
Position: Rechtsaußen
Derzeitiger Klub: Crystal Palace
Rückennummer: 11
Bisherige Klubs: Manchester United, Cardiff City
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Wilfried Zaha von Crystal Palace

Fotocredit: AFP

Zaha wurde im ivorischen Abidjan geboren und zog im Alter von vier Jahren gemeinsam mit seinen Eltern und seinen acht Geschwistern nach Südlondon. Als Zwölfjähriger ging er, der bis dahin in diversen Schulmannschaften gespielt hatte, in die Jugendakademie von Crystal Palace.
Bei den Adlerträgern durchlief der begabte Offensivmann sämtliche Jugendmannschaften. Er entwickelte sich so gut, so rasant dass er bereits mit 17 sein Debüt bei den Profis feiern durfte, als er zehn Minuten vor Schluss im Zweitliga-Spiel gegen Cardiff City eingewechselt wurde.
Nur wenige Tage nach seinem ersten Auftritt für die ersten Mannschaft unterschrieb Zaha einen Zweijahresvertrag bei den Rot-Blauen.

Durchbruch bei Palace

In der darauffolgenden Spielzeit erkämpfte sich der Youngster einen Stammplatz. Schon während der Sommervorbereitung zählte Zaha zu den wichtigsten Spielern des Kaders und sollte den positiven Eindruck auch im Liga-Alltag unterstreichen.
Seinen ersten Treffer erzielte der schlaksige Edeltechniker beim 3:2 über Leicester City, woraufhin ihn sein Teamkollege Paddy McCarthy mit Victor Moses verglich, der damals noch verheißungsvoll bei Wigan Athletic auftrumpfe, um später beim FC Chelsea mehr oder weniger zu scheitern.
In der Saison 2010/11 kam Zaha bei Palace in 44 Pflichtspielen zum Einsatz. Ein Jahr später standen sogar 48 Einsätze in allen Wettbewerben zu Buche, in denen der Flügelflitzer neun Tore und fünf Vorlagen beisteuerte.
Im November 2012 wurde der Rohdiamant erstmals in die englische Nationalmannschaft berufen. Beim 2:4 im Freundschaftsspiel gegen die Auswahl Schwedens ersetzte Zaha fünf Minuten vor dem Ende Raheem Sterling.

Missverständnis bei ManUnited

Der schnelle Aufstieg des gebürtigen Ivorers war auch den Spitzenklubs auf der Insel nicht entgangen, und so sicherte Manchester United sich die Dienste des Emporkömmlings im Januar 2013.
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Wilfried Zaha (r.) im Einsatz für Manchester United

Fotocredit: Eurosport

Der damals 20-Jährige hatte in Sir Alex Ferguson einen Fürsprecher, welcher allerdings im Mai verkündete, seine lange und erfolgreiche Karriere an den Nagel zu hängen. Die "Red Devils“ legten für das Palace-Eigengewächs rund zwölf Millionen Euro auf den Tisch, parkten es aber mit sofortiger Wirkung bei seinem Heimatverein.
Erst im Sommer schloss sich Zaha vollständig ManUnited an, wo mittlerweile David Moyes die Geschicke an der Seitenlinie leitete. Der Ferguson-Erbe schien kein großer Fan des Angreifers zu sein und setzte ihn lediglich vier Mal ein, bevor die Verantwortlichen beschlossen, den 13-fachen U-Nationalspieler nach nur einer Halbserie nach Wales, zu Cardiff City, zu verleihen.
Nachdem auch Moyes-Nachfolger Louis van Gaal keine Verwendung für Zaha hatte, stand die nächste und damit dritte Leihe an. Wieder zeigte sich Crystal Palace als dankbarer Abnehmer und verpflichtete sein eigenes Top-Talent im Februar letzten Jahres schließlich fix - für circa drei Millionen Euro.

Spiel gegen Manchester "nichts Besonderes"

Zaha, der in der abgelaufenen Saison fünf Pflichtspieltore und sieben Vorlagen auf die Uhr brachte, hegt vor dem großen Finale gegen seinen Ex-Klub keine Rachegelüste.
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Wilfried Zaha (r.) im Duell gegen Ex-Klub Manchester United

Fotocredit: AFP

"Jeder spricht mich auf das Spiel gegen Manchester United an. Für mich ist das ein ganz normaler Gegner“, erklärte Zaha jüngst gegenüber dem "Guardian“ und ergänzte: "Ich sehe da keine Besonderheit. Egal, ob wir gegen United, Aston Villa, Chelsea oder irgendeine andere Mannschaft spielen. Ich will mit Palace gewinnen."
Der mittlerweile 23-Jährige weiter:
Schauen Sie, ich bin damals zu United gewechselt. Was dort passiert ist, ist eben nun mal passiert. Ich bin schon lange wieder zurück bei Palace. Dass ich mal bei Manchester gespielt habe, wird mich nicht schneller rennen lassen. Aber natürlich würde ich gerne gegen sie treffen. Das würde mich reizen.
Ein Einsatz des ehemaligen ManUnited-Schützlings im FA-Cup-Finale stand lange Zeit in den Sternen, weil er seit über einen Monat an einem Muskelfaserriss laborierte. Vor ein paar Tagen gab die medizinische Abteilung aber Grünes Licht.
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