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Saudi-Arabien: Mohamed bin Salman weist Sportswashing-Kritik zurück - Wüstenstaat verfolgt große Ziele

Christoph Niederkofler

Update 22/09/2023 um 17:57 GMT+2 Uhr

Mohamed bin Salman, Kronprinz und Premierminister Saudi-Arabiens, hat sich zu den Vorwürfen des Sportswashings geäußert und Kritik am aggressiven Vorgehen seines Landes in der Sportwelt zurückgewiesen. "Wenn Sportswashing mein Bruttoinlandsprodukt um einen Prozent erhöht, dann werde ich es weiterhin betreiben", erklärte er in einem Interview mit "Foxnews.com". "Das ist mir egal."

Mohamed bin Salman (r.) im Gespräch mit FIFA-Präsident Gianni Infantino (l.)

Fotocredit: Imago

In den vergangenen Monaten trat Saudi-Arabien regelmäßig über seinen Staatsfonds PIF (Public Investment Fund) in den verschiedensten Sportarten in Erscheinung.
Dazu zählt beispielsweise die Übernahme des englischen Erstligisten Newcastle United, aber auch die großen Investitionen der vom PIF kontrollierten Saudi-Klubs Al-Ittihad, Al-Nassr, Al-Hilal und Al-Ahli, welche zahlreiche Stars von Europa in die Saudi Pro League lockten.
Ein Vorgehen, das vielerorts aufgrund seiner Aggressivität für reichlich Kritik sorgte - doch laut bin Salman spricht der Erfolg für das Projekt seines Landes.
"Ein Prozent Wachstum des Bruttoinlandsprodukts durch Sport lässt mich die eineinhalb Prozent anpeilen", erklärte der 38-Jährige. "Nennt es, wie ihr wollt - wir werden uns auch die eineinhalb Prozent holen."

Golf, Formel 1, Tennis: Große Ziele bis 2030

Abseits des Fußballs platzte Saudi-Arabien durch die Investitionen seines Staatsfonds auch im Golf auf die große Bühne. Die Gründung von LIV Golf, einer eigenen Profi-Tour als Konkurrenzprodukt zur PGA Tour, sorgte für ordentlich Wirbel und Zwist zwischen den Protagonisten. Im Juni wurde das Kriegsbeil überraschend begraben, PGA Tour und LIV Golf einigten sich auf eine Zusammenarbeit.
Auch in der Formel 1 spielt der Wüstenstaat mittlerweile eine große Rolle, 2021 wurde in Dschidda erstmals der Grand Prix von Saudi-Arabien ausgetragen.
Vor wenigen Wochen beschäftigten sich erste Berichte mit möglichen PIF-Investitionen im Tennis-Sport. Laut "The Telegraph" befürchten die beiden Tennis-Vereinigungen ATP und WTA, dass Saudi-Arabien ein Äquivalent zu LIV Golf einführen wolle, die mit wesentlich höheren Preisgeldern lockt.
Der PIF ist laut "Bloomberg" rund 730 Millionen Euro wert. Der Staatsfonds handelt nach den Vorgaben des saudischen Entwicklungsplans namens "Vision 2030". Damit will sich Saudi-Arabien über Investitionen unabhängig von fossilen Brennstoffen machen und einen wirtschaftlichen Wandel vorantreiben.
Der Sport erweist sich dabei als wichtiges Instrument, Fußball gilt als Prunkstück der Strategie. Als großes Ziel gilt die Austragung der Fußball-WM 2030.
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