Leichtathletik-EM: Gesa Felicitas Krause holt Silber über 3000 m Hindernis - Gina Lückenkemper verpasst Medaille
VonEurosport
Update 10/06/2024 um 09:08 GMT+2 Uhr
Hindernisläuferin Gesa Felicitas Krause hat ihr Meisterschaftscomeback nach Babypause mit EM-Silber gekrönt. Die deutsche Spitzenathletin lief bei den Titelkämpfen in Rom nach 3000 m in 9:18,06 Minuten als Zweite ins Ziel: Nach einem Protest der deutschen Mannschaft wurde sie kurzzeitig sogar zur Siegerin erklärt, dann aber doch wieder hinter der Französin Alice Finot gewertet.
Finot (9:16,22) war nach der letzten Passage am Wassergraben zweimal auf die innere Bahnmarkierung getreten. Dies wurde jedoch nur für wenige Minuten als Disqualifikationsgrund gewertet.
Der DLV war zunächst nicht für eine Stellungnahme zu erreichen. Krauses langjähriger Trainer Wolfgang Heinig konnte den Ausgang des Rennens auf "SID"-Anfrage ebenfalls nicht bestätigen. Die ursprünglich für Sonntagabend geplante Siegerehrung wurde verschoben.
"Es war für mich eine emotionale Achterbahnfahrt. Ich bin froh, dass das Ergebnis jetzt so steht und das Sportliche Vorrang hat. Ich bin als Zweite ins Ziel gekommen, Alice Finot hat verdient Gold gewonnen", sagte Krause.
Für Krause ist es die vierte EM-Medaille nach ihren Triumphen 2016 und 2018 sowie Bronze 2012. Rang zwei sicherte sich nach neuer Wertung Elizabeth Bird (Großbritannien/9:18,39) vor der Rumänin Stella Rutto (9:22,36).
Drei Deutsche in Top 10
Lea Meyer, vor zwei Jahren in München überraschende Zweite, als Achte (9:27,85) sowie Krauses Vereinskollegin Olivia Gürth aus Trier (9:31,98) auf Rang zehn rundeten das starke deutsche Ergebnis ab.
Es ist nach den Bronzemedaillen von Amanal Petros (Halbmarathon) und Yemisi Ogunleye (Kugelstoßen) die dritte deutsche Einzelmedaille bei den Europameisterschaften. Zudem holten am Sonntagvormittag die Halbmarathon-Teams Silber (Frauen) und Bronze (Männer).
Dass mit Krause zu rechnen ist, war schon vor der EM absehbar gewesen. Bei ihrem ersten großen Wettkampf nach der Geburt von Tochter Lola im Vorjahr knackte die zweimalige WM-Dritte gleich die Norm für die Olympischen Sommerspiele in Paris - ihr übergeordnetes Ziel in diesem Jahr.
Lückenkemper verpasst EM-Medaille - Gold an Asher-Smith
Gina Lückenkemper hat die Verteidigung ihrer 100-m-Krone und auch die erhoffte EM-Medaille verpasst. Die Europameisterin von München kam im Showdown der europäischen Elite in Rom in 11,07 Sekunden als Fünfte ins Ziel. Gold sicherte sich die Britin Dina Asher-Smith (10,99) vor der Hallen-Vizeweltmeisterin Ewa Swoboda aus Polen. Bronze ging an die Italienerin Zaynab Dosso (beide 11,03).
Rebekka Haase (Wetzlar) war als Sechste ihres Halbfinals in 11,35 Sekunden im Halbfinale ausgeschieden. Lisa Mayer (Wetzlar) sagte ihren Start kurz vor dem Halbfinale wegen muskulärer Probleme ab, auch Jennifer Montag (Leverkusen) war nach Schwierigkeiten beim Aufwärmen nicht dabei.
Die einzige deutsche Sprinterin, die mehr als einmal Europameisterin über 100 m wurde, ist Marlies Göhr, die 1978, 1982 und 1986 dreimal in Serie triumphierte. Bis 2010 fanden die Europameisterschaften im Vier-Jahres-Rhythmus statt.
Hummel verpasst Hammer-Medaille knapp
Deutschlands Hammerwerfer Merlin Hummel hat in Rom eine europäische U23-Bestleistung aufgestellt, die erste deutsche EM-Medaille in dieser Disziplin seit 18 Jahren aber knapp verpasst. Der Wurfspezialist aus Kulmbach steigerte seine persönliche Bestleistung im Stadio Olimpico am Sonntag um mehr als einen Meter auf 79,25 m und wurde damit Vierter - für Edelmetall hätte Hummel die 80-m-Marke knacken müssen.
Gold ging in einem hochklassigen Wettbewerb an Titelverteidiger und Tokio-Olympiasieger Wojciech Nowicki (Polen/80,95) vor dem ungarischen WM-Dritten Bence Halas (80,49) sowie dem Ukrainer Mychajlo Kochan (80,18). Der fünfmalige Weltmeister Pawel Fajdek (Polen/77,50) landete hinter Hummel auf Platz sechs.
Aus Sicht des Deutschen Leichtathletik-Verbandes (DLV) war bereits die EM-Teilnahme von Hummel und Sören Klose (Frankfurt), der in der Qualifikation ausgeschieden war, ein Erfolg. Zuletzt war ein deutscher Hammerwerfer 2012 bei einem EM-Wettbewerb vertreten gewesen.
Die bislang letzte EM-Medaille gewann 2006 Markus Esser mit Bronze im schwedischen Göteborg, danach versank die einstige deutsche Erfolgssparte für lange Zeit in der internationalen Bedeutungslosigkeit.
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(SID)
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