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Hallen-WM: Deutsche Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye holt überraschend Silber - Gold geht an Sarah Mitton

Eurosport
VonEurosport

Update 01/03/2024 um 16:32 GMT+1 Uhr

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye hat bei der Hallen-WM in Glasgow überraschend Silber geholt und den ersten Titel für den DLV bei weltweiten Winter-Meisterschaften seit 18 Jahren knapp verpasst. Die 25 Jahre alte Mannheimerin steigerte bereits im ersten Versuch ihre persönliche Bestleistung um 62 Zentimeter auf 20,19 m, die Kanadierin Sarah Mitton stieß als Siegerin drei Zentimeter weiter.

Kugelstoßerin Yemisi Ogunleye holt überraschend WM-Silber in der Halle

Fotocredit: Imago

Yemisi Ogunleye bog jubelnd mit der Deutschland-Fahne in die Ehrenrunde ein, die Tragweite ihres Wahnsinnscoups von Glasgow wurde der Mannheimer Kugelstoßerin erst allmählich bewusst.
"Das ist so surreal, was hier gerade passiert ist", sagte die 25-Jährige, die mit einer sensationellen Leistungssteigerung Silber bei der Hallen-WM geholt hatte.
Fünf Monate vor Olympia hat die so gebeutelte deutsche Leichtathletik urplötzlich eine neue Hoffnungsträgerin.
Nach einem Traumstoß auf 20,19 m musste sich Ogunleye nur der Kanadierin Sarah Mitton (20,22) geschlagen geben. Das erste deutsche Gold bei einer Hallen-WM seit Andre Niklaus (Siebenkampf) vor 18 Jahren in Moskau verpasste die Senkrechtstarterin nur hauchdünn.

Ogunleye trauert nicht um Gold

"Den Zentimetern zu Gold trauere ich gar nicht hinterher. Ich bin unglaublich dankbar für Silber", sagte Ogunleye, die selbst Freiluft-Weltmeisterin Chase Jackson aus den USA (3./19,67) weit hinter sich ließ: "Ich wusste, ich trete heute gegen die weltbesten Athletinnen an. Zu wissen, dass ich eine davon bin, macht mich unglaublich froh und glücklich."
Es war ein ordentlicher Rumms, mit dem Ogunleye die WM am Freitagmittag für das nur siebenköpfige deutsche Team eröffnete.
Erste Entscheidung, erster Durchgang - 20,19 m und damit sagenhafte 62 Zentimeter mehr als ihre bisherige, fünf Wochen alte Bestmarke. Ogunleye war einigermaßen fassungslos.
"Wir reden nicht nur von 19, wir reden hier von 20 Metern! Das ist einfach crazy", sagte sie: "Ich habe gar nicht den Einschlag gesehen. Als der Kampfrichter dahin lief, dachte ich: Das ist jetzt nicht wirklich passiert."
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Yemisi Ogunleye gewann Silber bei der Hallen-WM

Fotocredit: Getty Images

Konkurrenz von Ogunleye beeindruckt

Dass sie selbst danach nicht mehr nachlegen konnte: geschenkt. Denn auch die Konkurrenz wirkte mächtig beeindruckt. Erst im vierten Durchgang packte Mitton einen Zentimeter drauf und übernahm die Führung.
Auch ohne die ganz große Sensation blieb es unter dem Strich ein Wintermärchen für Ogunleye, die schon vor dem Karriereende stand.
"Ich hatte relativ früh zwei Knie-Operationen, die mich jeweils anderthalb Jahre aus dem Leistungssport genommen haben", sagte sie im Vorjahr, als sie sich überraschend für die WM in Budapest qualifizierte und Platz zehn erreichte: "Ich habe eher gedacht, das mit dem Kugelstoßen wird vielleicht nichts mehr."
Verstecken muss sich die tiefgläubige Christin - in Budapest saß neben ihrer Mutter auch der Pastor ihrer Kirchengemeinde auf der Tribüne - nicht mehr, auch beim Saisonhöhepunkt in Paris nicht.

Ogunleye im Bereich von Schwanitz-Gold in Peking

Mit ihrer Glasgow-Leistung hätte sich nach 1987 bei allen Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen eine Medaille geholt. Selbst Christina Schwanitz stieß 2015 bei ihrem WM-Gold von Peking (20,37) nicht deutlich weiter als Ogunleye nun.
In der Halle hatte es auch Schwanitz 2014 in Sopot "nur" zu WM-Silber gebracht. Da ist die unverhoffte Ogunleye nun schon auf Augenhöhe.
(SID)
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