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Giro d'Italia: Remco Evenepoel verliert bei Attacken auf 8. Etappe an Boden - Ben Healy feiert Solo-Sieg

Andreas Schulz

Update 13/05/2023 um 19:49 GMT+2 Uhr

Weltmeister Remco Evenepoel hat auf der 8. Etappe des Giro d'Italia die Attacken seiner Konkurrenten nicht kontern können und einen Teil seines Vorsprungs eingebüßt. An den steilen Rampen des letzten Anstiegs des Tages griff Primoz Roglic an und ließ seinen großen Rivalen stehen. Der Tagesieg ging an Ben Healy, der als Solist nach den 207 Kilometern von Terni nach Fossombrone jubelte.

Highlights: Roglic lässt erstmals die Muskeln spielen

Roglic ging an der bis zur 19% steilen Bergwertung der 4. Kategorie wenige Kilometer vor dem Ziel in die Offensive, Evenepoel konnte sein Hinterrad nicht halten, setzte alleine zur Verfolgung an - aber musste sich schrittweise in die kleine Verfolgerguppe hinter dem Slowenen zurückfallen lassen.
Hingegen schloss das britische Ineos-Duo Tao Geoghegan Hart und Geraint Thomas noch zu Roglic auf und das Trio kam vierzehn Sekunden vor Evenepoel ins Ziel. Lennard Kämna verlor weitere 20 Sekunden auf das Grüppchen um den Topfavorit und wurde 22. im Ergebnis des Tages. An seiner Seite waren Bora-Teamkollege Aleksandr Vlasov und der Norweger Andreas Leknessund, der das Rosa Trikot gerade noch verteidigen konnte.
Um acht Sekunden bleibt der DSM-Youngster im maglia rosa, Evenepoel ist weiter Zweiter, Roglic rückte bis auf 38 Sekunden an die Spitzenposition der Gesamtwertung heran. Kämna verlor eine Position und ist nun Zehnter (+1:54 Minuten).
Schon bei ersten Passage des Cappuccini-Anstiegs auf der Schlussrunde, in der eine zusätzliche Steigung der 2. Kategorie eingebaut war, hatten die Teams von Jumbo und Ineos das Rennen hinter den enteilten Ausreißern in die Hand genommen - eine Arbeit, die von den Kapitänen dann vollendet wurde.
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Spannendes Finale an der Rampe: Roglic lässt Evenepoel stehen

Giro: Evenepoel gesteht Fehler ein

"Das war einfach nicht mein bester Tag", meinte Evenepoel, "ich versuchte, Roglic zu folgen und habe dabei den Fehler gemacht, zu tief zu gehen statt mein eigenes Tempo zu fahren. Meine Beine waren nicht so wie an den anderen Tagen zuvor, aber es gibt keinen Grund zur Panik. Es gilt, ruhig und fokussiert zu bleiben."
Der Vuelta-Sieger setzt nun auf seine Zeitfahr-Stärke, um auf der 9. Etappe zurück ins Rosa Trikot zu stürmen: "Das war heute eine wertvolle Lektion für mich. Zum Glück habe ich noch etwas Puffer im Klassement und werde hoffentlich morgen Zeit auf die anderen Fahrer herausholen können."
Roglic zeigte sich nach der erfolgreichen Attacke zufrieden: "Ich muss alle Gelegenheiten nutzen, die sich mir bieten. Ich wollte das Rennen schwer machen, das ist mir gelungen. Meine Form ist gut, aber die Konkurrenz ist groß", so der Jumbo-Kapitän. "Es war gut, dass ich am Ende noch mit den Ineos-Fahren zusammenarbeiten konnte. Ich bin froh, dass sie mir geholfen haben. Vor morgen habe ich keine Angst", betonte der Zeitfahr-Olympiasieger.

Giro: Healy jubelt - Ganna muss aufgeben

Für Healy war es sein erster Triumph bei einer großen Rundfahrt - der Aufsteiger des Frühjahrs feierte seinen dritten Sieg in Serie in Italien nach zwei Erfolgen bei kleineren Rennen im März. danach war sein Stern bei den Ardennenklassikern aufgegangen, wo er beim Amstel Gold Race Zweiter und bei Lüttich-Bastogne-Lüttich Vierter geworden war.
"Es ist grandios, die Liste der großen Namen von irischen Etappensiegern beim Giro hier fortzusetzen", freute sich der 22-Jährige, "heute hat alles perfekt funktioniert und ich bin total stolz und glücklich."
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Ben Healy (EF Education) jubelt beim Giro d'Italia 2023

Fotocredit: Getty Images

Nicht mehr in die 8. Etappe starten konnte Italiens Zeitfahrspezialist Filippo Ganna: Der Olympiasieger musste mit einer Coronainfektion die Rundfahrt ausgerechnet vor dem Kampf gegen die Uhr am Sonntag aus dem Rennen und wird seinem Ineos-Team spürbar fehlen. Während der Etappe gab mit Florian Stork (Team DSM) auch der erste der elf deutschen Fahrer auf.

Die Anfangsphase der 207 Kilometer war von extrem hohem Tempo und vielen Attacken geprägt, es dauerte lange, bis sich eine letztlich 13 Fahrer starke Spitzengruppe ohne deutsche Profis bilden und absetzen konnte. Bei der ersten Passage des steilen Cappuccini-Anstiegs setzte sich dort als Healy ab, er zog auf der schweren Schlussrunde 50 Kilometer vor Schluss unwiderstehlich davon und ließ seine einstigen Begleiter schnell weit hinter sich.
Am Sonntag geht es beim Giro vor dem ersten Ruhetag mit einem Zeitfahren über 35 Kilometer weiter. Der flache Kurs kommt Topfavorit Remco Evenepoel perfekt entgegen, wie beim Auftakt der Rundfahrt dürfte die Konkurrenz erneut massiven Rückstand einstecken müssen.
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Giro-Strecke, 8. Etappe: Drei Bergwertungen auf Schlussrunde

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