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Tour de France: Jonas Vingegaard wagt Start nach Sturz - Jens Voigt über die Entscheidung des Titelverteidigers

Andreas Schulz

Update 20/06/2024 um 23:48 GMT+2 Uhr

Jonas Vingegaard geht bei der Tour de France trotz seines schweren Sturzes im Frühjahr an den Start. Für Eurosport-Experte Jens Voigt eine Entscheidung, die ganz klar zeige, dass der Däne sich Chancen auf einen dritten Triumph in Serie bei der Frankreich-Rundfahrt zutraut. Doch die Rivalen des Visma-Kapitäns wissen nun auch, was zu tun ist, betont der mehrfache Tour-Etappensieger.

Wegmann: "Mit 80 Prozent Form braucht Vingegaard nicht zur Tour"

Das Geheimnis ist gelüftet: Team Visma geht angeführt von Jonas Vingegaard in die Tour de France 2024. In Florenz wird er beim Auftakt der 111. Austragung sein Comeback geben, fast genau drei Monate nach dem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt im April.
Doch kann der 27-Jährige aus dem Stand direkt wieder mit um das Gelbe Trikot kämpfen? Für Jens Voigt ist die Antwort eindeutig: "Wenn Vingegaard fährt, dann weil er der Meinung ist, dass er um den Sieg mitfahren kann", so der Eurosport-Experte, "ich gehe schwer davon aus, dass seine Mannschaft trotz der langen Pause durch den Sturz und der relativ kurzen Vorbereitungszeit optimistisch ist, was seine Siegchancen angeht."
Auch an der Kapitänsrolle im Rennstall gibt es für Voigt keinen Zweifel, Vingegaard werde sich nicht mit der Jagd auf einzelne Etappen oder das Bergtrikot begnügen - er werde den Hattrick anstreben.
"Als zweifacher Tour-Sieger, als Titelverteidiger und fürstlich entlohnter Kapitän gehst du nicht an den Start, um Edelhelfer zu sein, oder für die Presse oder um die Sponsoren glücklich zu machen. In dieser Liga geht man nur an den Start, wenn man glaubt, dass man gewinnen kann. Sonst würde es für ihn keinen Sinn machen und er würde auf die Tour verzichten, um dafür bei Olympia und der WM zu starten und die Vuelta zu gewinnen", erklärt Voigt.
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Vingegaard meldet sich nach Sturz: Visma-Star mit Tour-Update

Vingegaard-Start: Voigt sieht Risiko

Allerdings ist der Einstieg ins Renngeschehen direkt beim größten Radrennen der Welt nicht ohne Risiko, wie Voigt anmerkt, der etliche Etappen wieder als rasender Reporter für Eurosport auf dem Motorrad begleiten wird:
"Direkt bei der Tour zu starten ist aber schon ein mutiges Unterfangen. Aber gut - wir haben auch gedacht, es sei ein Fehler von Pogacar, direkt bei Strade Bianche in die Saison zu starten oder bei Mathieu van der Poel, ohne andere Rennen zuvor bei Mailand- Sanremo ins Rennen zu gehen. Es kann also auch klappen und ich bin total überzeugt, dass Vingegaard davon überzeugt ist, er habe eine reale Chance auf den Gesamtsieg in Nizza."
Konkret sieht Voigt eine mögliche Schwäche bei Vingegaard, denn "seit seinem Sturz ist er keine Rennen mehr gefahren, ihm fehlt das Bikehandling im Peloton bei irren Geschwindigkeiten. Das könnte wirklich anfangs ein Nachteil für ihn sein". Voigt gibt zu bedenken: "Es ist bei der Tour gerade an den ersten Tagen ganz besonders hektisch und vielleicht ist er nach seinem Sturz noch etwas vorsichtiger unterwegs und hält sich im Gedränge eher zurück."

Tour: Vingegaard drohen frühe Attacken

Zumal die großen Rivalen auf Vingegaards spezielle Situation keine Rücksicht nehmen werden und der schwere Auftakt in Italien eine echte Herausforderung wird.
"Seine großen Konkurrenten dürften versuchen, ihn gleich am Anfang unter Druck zu setzen - bevor er vielleicht zu alter Stärke zurückfindet. Denn es geht ja schon am Startwochenende ziemlich zur Sache und dann kommt am vierten Tag auch gleich die erste ganz große Bergetappe", so Voigt.
Dort geht es aus Italien hinüber ins Heimatland der Tour und dabei im Finale nicht weniger als über den Col du Galibier (2642m). Bei dieser Kletterpartie über 23 Kilometer Anstieg wird sich spätestens zeigen, on Vingegaard auch bei der Tour 2024 ein Kandidat für das Gelbe Trikot sein wird.
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Streckencheck zum Tour-Auftakt: "Hier wird's richtig krachen!"


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