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Tour de France 2024: Visma-Lease-a-Bike-Teamkollege Tiesj Benoot sieht die Siegchancen für Jonas Vingegaard kritisch

Jan Zesewitz

Publiziert 25/06/2024 um 12:45 GMT+2 Uhr

Jonas Vingegaard will zum dritten Mal in Folge die Tour de France gewinnen. Hinter seiner Form stehen nach seinem schweren Sturz bei der Baskenland-Rundfahrt große Fragezeichen. Auch Wout van Aert hat nach seiner Verletzung nur wenig Rennen vor der Tour bestritten. Teamkollege Tiesj Benoot ist skeptisch, was die Siegchancen für Vingegaard und die aktuellen Qualitäten Van Aerts betrifft.

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"Er fährt die Tour, weil die Teamleitung glaubt, dass er die Chance hat, ganz oben zu stehen", sagte Benoot im Interview mit der belgischen Zeitung "Het Laatse Nieuws" über Vingegaard. "Aber ich bin mir 100-prozentig sicher, dass niemand im Team wagt, Geld darauf zu setzen, dass Jonas auf dem Podium steht. Das ist die Hoffnung, aber man weiß es nicht."
Der dänische Titelverteidiger hat nach seinen schweren Verletzungen bei der Baskenlandrundfahrt Anfang April kein Rennen vor der Tour bestritten. Van Aert war eigentlich für den Giro d'Italia eingeplant, nach seinem Sturz bei Dwaars door Vlaanderen konnte er erst zur Norwegen-Rundfahrt wieder ins Renngeschehen einsteigen. Nennenswerte Ergebnisse hat er noch nicht einfahren können.
"Ich wage nicht vorherzusagen, wie gut sie sind", sagte Benoot: "Wout und Jonas selbst auch nicht. Jeder Sportler, der aus einer Verletzung kommt, ist unsicher. Erst nach dem ersten Tour-Wochenende werden wir einschätzen können, wie gut sie sind."
Plan B wäre für den Belgier, der auch Teil des Tour-Aufgebots ist, der US-Amerikaner Matteo Jorgenson. Er wurde beim Criterium du Dauphiné Zweiter hinter Primoz Roglic. Topfavorit ist aber auch für Benoot der Giro-Sieger und große Konkurrent Tadej Pogacar.

Pogacar für Benoot der Topfavorit

"Ich weiß nur, dass Matteo sehr gut fährt. Er hat sich nach der Dauphiné gesteigert, aber reicht das, um mit Pogacar mitzuhalten, geschweige denn ihn zu schlagen? Pogacar hat bereits den Giro überlegen gewonnen. Es ist ganz klar, dass UAE Team Emirates der Top-Favorit auf den Tour-Sieg ist", so Benoot.
Seinen Landsmann van Aert erlebte der Belgier zuletzt bei der Norwegen-Rundfahrt und bei den nationalen Meisterschaften - was den wahren Stand der Form des Top-Allrounders angeht, tappt der 30-Jährige im Dunkel: "Wout hat in den letzten Wochen Fortschritte gemacht, aber er ist nicht auf dem Niveau des letzten Jahres und schon gar nicht auf dem Niveau von vor zwei Jahren."
Die Qualität bringt "WVA" auch für Benoot allemal mit: "Manchmal werde gefragt: 'Was ist Talent?' Nun, Fahrer wie Wout, die sich während der Tour verbessern können, das zeugt von Talent. Es gibt nur wenige, die bei einer Grand Tour nicht schlechter, sondern sogar besser werden. Aber ob Wout dieses Kunststück von 2021 wiederholen kann? Ich weiß es nicht."

Kuss fällt wegen Covid aus

Ein wichtiger - vielleicht sogar der wichtigste - Helfer für Jonas Vingegaard wird die Tour de France verpassen. Wie das Team mitteilte, ist der US-Amerikaner Sepp Kuss an Covid erkrankt und fällt daher aus.
"Das ist natürlich in erster Linie für Sepp sehr bitter. Sein Beitrag für das Team ist immer sehr wichtig, aber er muss komplett fit sein. Leider mussten wir gemeinsam feststellen, dass das nach der Covid-Erkrankung nicht ausreichend der Fall ist", sagte Sportdirektor Martijn Zeeman.
Der Vuelta-Sieger des vergangenen Jahres wird durch den Niederländer Bart Lemmen ersetzt. Der 28-Jährige wurde zuletzt Zweiter bei der Norwegen-Rundfahrt.
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