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Wengen: Aleksander Aamodt Kilde kracht im Zielhang in den Fangzaun - schwerer Sturz überschattet Abfahrt

Christoph Niederkofler

Update 19/01/2024 um 11:46 GMT+1 Uhr

Aleksander Aamodt Kilde ist beim Abfahrtsklassiker in Wengen schwer gestürzt. Der Norweger verlor vor dem Zielhang die Kontrolle und krachte ungebremst in den Fangzaun. Daraufhin blieb der 31-Jährige liegen und richtete zumindest seinen Oberkörper auf. Wenig später wurde Kildes rechtes Bein stabilisiert, damit der Abfahrts-Vizeweltmeister per Hubschrauber abtransportiert werden konnte.

Horrorsturz im Zielhang: Kilde kracht brachial in Fangzaun

"Es ist nicht einfach, einen Freund auf so eine Weise im Netz landen zu sehen", kommentierte der Franzose Adrien Theaux bei Eurosport die Szenen. "Aber so ist der Sport, das ist uns am Start bewusst. So etwas wollen wir aber natürlich nicht sehen."
Kurz zuvor kämpfte sich Kilde in Richtung Ziel, war trotz seines zwischenzeitlichen Rückstands von 1,67 Sekunden auf den späteren Sieger Marco Odermatt auf Podestkurs.
Die Einfahrt in den Zielhang misslang Kilde aber völlig, der 21-malige Weltcupsieger krachte in den Fangzaun. 25 Minuten nach seinem Sturz wurde Kilde mit dem Hubschrauber abtransportiert.
Der Norweger zog sich eine Schnittwunde in der rechten Wade, eine ausgekugelte Schulter und zudem Prellungen, aber keine Knochenbrüche zu. Am Sonntag gab der norwegische Skiverband in einem Communiqué bekannt, dass Kilde in Bern bereits am Samstagabend operiert wurde.
Bereits vor dem Rennen hatte Kilde angekündigt, dass er angeschlagen an den Start gehen werde. "Ihm ist unten der Schmalz ausgegangen", erklärte Eurosport-Experte Alexander Köll: "Ihm geht die Kraft aus und versucht trotzdem durchzuziehen. Er fährt komplett diagonal ins Netz rein und landet dort wie eine Bombe."

Paris und Odermatt bemängeln Weltcup-Kalender

Nach dem Sturz meldete sich Dominik Paris zu Wort und kritisierte den überfüllten Weltcup-Kalender. "Wir bewegen uns alle am Limit. Ich finde Doppelabfahrten nicht optimal, egal ob in Kitzbühel oder anderswo", unterstrich der Südtiroler die hohe Belastung der Speedfahrer im Interview beim "ORF".
"Durch das hohe Niveau bewegen sich allerdings nahezu alle Läufer stets am Limit, dann reicht oft ein kleiner Schlag und man kommt zu Sturz", analysierte er. Zwischen Donnerstag und Samstag sind in Wengen zwei Abfahrten und ein Super-G angesetzt - auf einer der anspruchsvollsten und längsten Pisten im Kalender. "Das ist nicht ideal. Das ist kräftezehrend", so Paris.
Aufgrund der zahlreichen Absagen zu Beginn der Saison, musste die FIS einige Speedrennen in den ohnehin prall gefüllten Januar schieben. Für Paris nicht die beste Entscheidung: "Natürlich müssen die Rennen nachgeholt werden und wir sind froh, dass diese nachgeholt werden. Aber muss es sein, dass man so viele Rennen an einem Wochenende bestreitet?”
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Aleksander Aamodt Kilde

Fotocredit: Getty Images

Odermatt pflichtete Paris wenig später bei. "Das ist natürlich auch heute wieder der fade Nachgeschmack bei diesem Sieg. Wenn ein Freund stürzt, ist das nie schön", unterstrich er beim "ORF". "Ich habe gestern gemerkt, wie viel Energie das raubt. Deshalb war es heute sicher nicht das fairste Rennen, auch wenn das leider zu unserem Sport gehört."
Der eng getaktete Weltcup-Kalender spiele seiner Ansicht definitiv eine Rolle. "Das ist keine Kritik, aber hoffentlich eine Lehre für alle - für jeden Austragungsort, jeden Verband und für die FIS, dass mehr nicht immer besser ist. Ich hoffe, dass all die Stürze nicht so schlimm sind, wie sie aussahen."

Nächster schwerer Sturz in Wengen

Kildes Sturz reiht sich in eine bittere Folge an schweren Unfällen in Wengen ein. Nachdem sich der Schweizer Marco Kohler in der verkürzten Abfahrt am Donnerstag einen Riss des vorderen Kreuzbandes, des inneren Meniskus sowie eine Zerrung des Innenbandes zugezogen hatte, verletzte sich am Freitag auch Allrounder Alexis Pinturault schwer.
Der Franzose verlor am Silberhornsprung die Kontrolle und überschlug sich mehrmals.
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Böser Crash von Pinturault: Franzose fliegt in Wengen ab

Nachdem er mit dem Helikopter in ein Krankenhaus geflogen worden war, ereilte ihn die Hiobsbotschaft. Ein Riss des vorderen Kreuzbandes im linken Knie beendete die Saison des dreimaligen Weltmeisters vorzeitig.
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Odermatt verpasst Doppelschlag - Fans feiern "Odi" lautstark

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