Wengen: Marco Odermatt nimmt ersten Abfahrtssieg am Lauberhorn ins Visier - Schweizer erklärt Schlüssel zum Erfolg

VonChristoph Niederkofler

Update 09/01/2024 um 19:00 GMT+1 Uhr

Marco Odermatt ist das Maß aller Dinge - das ist auch in der Saison 2023/24 in Stein gemeißelt. In neun Rennen war der Schweizer nur einmal nicht auf dem Podium anzutreffen, fünf Saisonsiege hat er bereits auf seinem Konto. Im exklusiven Interview mit Eurosport erklärte der zweimalige Gesamtweltcupsieger, was der Schlüssel für seinen Erfolg ist und dass er selbst keine Grenzen nach oben kennt.

Kilde-Sensation in Adelboden - aber Odermatt schlägt zurück

61 Weltcuprennen, 46 Podestplätze und davon 27 Siege - Marco Odermatt dominiert die Welt des alpinen Skisports, wie man es sonst nur von Marcel Hirscher gewohnt war. Ein Ausrutscher seitens 26-Jährigen ist mittlerweile eine Ausnahme, seine vielfältigen Stärken in Riesenslalom, Super-G und Abfahrt beispiellos.

Doch während andere große Namen wie Henrik Kristoffersen oder Mikaela Shiffrin auf private Trainer und ein eigenes Programm abseits der Nationalmannschaft setzen, liegt für Odermatt der Schlüssel zum Erfolg im Zusammenhalt des Swiss-Ski-Teams.

"Für mich ist es sehr wichtig, Teamkollegen um mich herum zu haben", erklärte er im Gespräch mit Eurosport-Expertin Francesca Marsaglia. "Ich möchte keinen Trainer für mich alleine haben, aus dem einfachen Grund, dass ich in solchen Situationen etwas mehr Druck verspüre."

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Update 09/01/2024 um 09:30 Uhr

Für den Riesenslalom-Olympiasieger von 2022 stehe die Kommunikation mit Teamkollegen und anderen Trainern im Vordergrund. "So kann ich lernen und von jedem das nehmen, was mir guttut und was für mich am besten ist."

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Odermatt: Ohne Druck und ganz bescheiden

Der Erfolg gibt Odermatt recht. Im heimischen Adelboden feierte der Superstar seinen siebten Riesenslalom-Sieg in Folge, auch in Super-G und Abfahrt surfte er zuletzt auf der Erfolgswelle.

Zusätzlichen Druck verspürt er aufgrund seiner Dominanz aber nicht, vielmehr zeigt er sich angesichts seiner Erfolge äußerst bescheiden.

"Als Favorit zu gelten bedeutet, in guter Form zu sein und ein funktionierendes Material zu haben", so Odermatt.

"Seit zwei oder drei Jahren läuft es für mich gut. Ich weiß nicht, woran es liegt. Im Training bin ich schnell, aber nie so schnell wie im Rennen." Letzten Endes liege es an der richtigen Einstellung - sowohl beim Material als auch im mentalen Bereich.

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Wengen und Kitzbühel als große Ziele

Olympisches Gold, WM-Titel, große Kristallkugeln - was gibt es da eigentlich noch zu holen?

"All diese Dinge in meinem Alter schon geschafft zu haben, ist natürlich sehr schön", blickte er auf seine bis dato erfolgreiche Laufbahn zurück. Wenn es nach Odermatt geht, gibt es noch so manchen Karrieregipfel zu erklimmen.

So schielt der Allrounder auf die kultigsten Siege, welche im Ski Alpin errungen werden können: Die Abfahrten von Wengen und Kitzbühel.

"Ich habe noch große Ziele. Wengen und Kitzbühel zum Beispiel - die schönsten Rennen in unserem Sport", schwärmte Odermatt. "Diese beiden stehen sehr weit oben auf meiner Liste."

Marco Odermatt

Fotocredit: Getty Images

Voller Fokus auf Abfahrt

Bislang blieb Odermatt in der Abfahrt der Sprung nach ganz oben auf dem Treppchen verwehrt. Dass es in diesem Winter mit dem ersehnten Sieg klappen könnte, darf aufgrund seines neuen Fokus angenommen werden.

"Ich mag die Abfahrt wirklich, weil es etwas Besonderes ist", schilderte Odermatt. "Es ist die wichtigste Disziplin in unserem Sport. Daher setze ich mir hier die höchsten Ziele."

Ein perfekter Lauf auf den gefährlichsten Pisten des Weltcups sei laut dem Schweizer unvergleichlich: "Es gibt nichts Besseres."

Am Donnerstag bietet sich Odermatt die erste Chance, sich mit diesem besonderen Gefühl zu belohnen. Dann tritt er nämlich in der ersten Abfahrt von Wengen an den Start, an den beiden darauffolgenden Tagen stehen noch ein Super-G und eine weitere Abfahrt auf dem Programm (jeweils ab 12:30 Uhr live und on-demand bei discovery+).

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