Top-Sportarten
Alle Sportarten
Alle anzeigen

Vierschanzentournee Innsbruck | Markus Eisenbichler enttäuscht in der Qualifikation

Florian Bogner

Update 03/01/2019 um 16:58 GMT+1 Uhr

Markus Eisenbichler hat bei der Qualifikation zum Vierschanzentournee-Springen in Innsbruck leichte Schwächen gezeigt. Beim Quali-Sieg des Tournee-Führenden Ryoyu Kobayashi (126,5 m) landete der 27-Jährige bei 116 Metern und damit nur auf Rang 32. Andreas Wellinger schaffte es als 47. nur knapp in den Wettkampf. Alle sieben DSV-Springer sind aber am Freitag (ab 13:30 Uhr live bei Eurosport) dabei.

Markus Eisenbichler in Innsbruck 2019

Fotocredit: Getty Images

Markus Eisenbichler zuckte kurz mit den Schultern, dann war der kleine Rückschlag im großen Vierschanzentournee-Duell mit dem Japaner Ryoyu Kobayashi schon zu den Akten gelegt.
"Den Sprung habe ich ein bisschen verhauen, zum Glück war es nur die Quali. Abhaken und morgen besser machen", sagte der 27-Jährige, nachdem er in der Vorausscheidung zum Bergiselspringen in Innsbruck nur den 32. Rang belegt hatte - weit hinter Sieger Kobayashi (das Springen in Innsbruck am Freitag ab 13:30 Uhr live bei Eurosport 1 HD im TV, im Eurosport Player und im Liveticker bei Eurosport.de).

Markus Eisenbichler kennt das Problem

"Ich weiß, was ich falsch gemacht habe", sagte Eisenbichler, der nach einem Patzer am Schanzentisch nur auf 116,0 m flog: "Platz 32 ist zwar nicht schön, es gibt mir aber die Sicherheit, dass ich auch mit einem wirklich schlechten Sprung die Qualifikation schaffe."
Das Ergebnis könnte dennoch entscheidenden Einfluss auf das Springen am Freitag und den Kampf um die Tournee-Krone haben. Eisenbichler, Zweiter der Gesamtwertung, steigt früh in den Wettkampf ein, tritt im siebten von 25 K.o.-Duellen gegen den Österreicher Philipp Aschenwald an.
Bei Eurosport analysierte der Tournee-Zweite seinen Sprung wie folgt:
Das war nichts - ein Satz mit X. Ich bin etwas komisch zum Schanzentisch gekommen und dann verdreht abgesprungen. Es ist beim Absprung mehr Radiusdruck. Da muss ich aggressiver reingehen, sonst drückt es mich beim Absprung nach hinten. Ich weiß, was ich morgen machen muss. Ich fühle mich fit. Der Probesprung war okay. Ich weiß jetzt, wie der Rhythmus geht an der Schanze.
Bei der ersten Tournee-Station in Oberstdorf war Eisenbichler in der Qualifikation auch "nur" auf Platz 30 gelandet und sprang dann im Wettkampf auf Rang zwei. In Garmisch-Partenkirchen hatte Eisenbichler die Quali als Vierter beendet (Zweiter im Springen).

Ryoyu Kobayashi bleibt das Maß der Dinge

Kobayashi, der nach Siegen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen mit umgerechnet nicht einmal anderthalb Metern Vorsprung auf Eisenbichler die Tournee-Wertung anführt, sprang 126,5 m und wird den ersten Durchgang am Freitag als letzter Starter bestreiten.
Gut möglich, dass der zeitliche Abstand einen der beiden Kontrahenten am launischen Bergisel mit besseren Wetterbedingungen begünstigt.
picture

Ryoyu Kobayashi in Innsbruck 2019

Fotocredit: Getty Images

Kobayashi sagte bei Eurosport:
Ich bin total glücklich. Ich möchte auch morgen den Sprung gut durchziehen.
Während sich Kobayashi also äußerst selbstbewusst gab ("Die Chance ist jetzt groß, ich will sie nutzen"), zeigte sich Bundestrainer Werner Schuster von Eisenbichlers schwachem Sprung unbeeindruckt:
So etwas passiert ab und zu. Markus hat insgesamt die Schanze ganz gut im Griff, hat seine sieben Sachen zusammen, er hat es heute nur noch nicht gezeigt.

Karl Geiger bester Deutscher

Bester der sieben deutschen Starter, die allesamt die Qualifikation schafften, war Karl Geiger als Sechster mit 124,0 m vor Stephan Leyhe, der mit 123,5 m Achter wurde. Richard Freitag, im Vorjahr in Innsbruck folgenschwer gestürzt, kam mit 119,0 m auf Platz zwölf.
"Es geht voran, auch wenn es keine Riesenschritte sind. Das ist in Ordnung, gerade auch für die Springen nach der Tournee", sagte der Sachse.
Andreas Wellinger, der in Oberstdorf und Garmisch jeweils den zweiten Wettkampf-Durchgang verpasst hatte, schaffte es als 47. (110,5 m) mit Ach und Krach in den Wettkampf. "Weitermachen und die richtigen Dinge stabilisieren. Irgendwann kommt der Tag, dass es wieder läuft", sagte der Olympiasieger.
Constantin Schmid als 30. und David Siegel als 32. punktgleich mit Eisenbichler lagen noch vor Wellinger.

Andreas Kofler gibt Comeback - und scheitert

Bundestrainer Werner Schuster hatte nach den beiden Heimspringen in Oberstdorf und Garmisch-Partenkirchen sein Aufgebot von 13 auf sieben Springer reduzieren müssen.
Durch das Raster war unter anderem der formschwache Ex-Weltmeister Severin Freund gefallen, der nach langer Verletzungspause in beiden Wettbewerben den zweiten Durchgang verpasst hatte.
Andreas Kofler (34), Tourneesieger 2009/10, schied auf seiner Heimschanze als 61. chancenlos aus. Kofler war nach großen gesundheitlichen Problemen und dem Verzicht auf die Saison 2017/18 über Österreichs nationale Gruppe in die Vorausscheidung gerutscht, verpasste aber seinen ersten Weltcup-Wettkampf seit März 2017.
Vor nur 4200 Zuschauern - die Vorausscheidungen in Oberstdorf (15.500) am Samstagnachmittag und Garmisch-Partenkirchen (10.000) an Silvester waren zu fanfreundlicheren Terminen deutlich besser besucht - belegte Daniel Huber als bester Springer des Gastgebers Österreich den starken vierten Platz.
Der Wettkampf im Bergiselstadion am Freitag, früher eine wahre Festung in Rot-Weiß-Rot, wird als Ergebnis der anhaltenden Krise höchstwahrscheinlich erneut nicht ausverkauft sein. Bis Ende Dezember waren erst 14.300 von 22.500 Tickets im Vorverkauf abgesetzt worden.
Mehr als 3 Mio. Sportfans nutzen bereits die App
Bleiben Sie auf dem Laufenden mit den aktuellsten News und Live-Ergebnissen
Download
Diesen Artikel teilen
Werbung
Werbung