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Vierschanzentournee | Österreich buhlt um Skisprung-Trainer Werner Schuster

VonSID

Update 03/01/2019 um 16:13 GMT+1 Uhr

Bundestrainer Werner Schuster steht vielleicht vor dem Abflug. Sein Heimatland Österreich wirbt zunehmend um den Meistermacher, dessen Vertrag zum Saisonende ausläuft. "Werner hat überall Erfolg gehabt, er ist eine Autoritätsperson. Wenn wir so einen nicht haben wollen würden, wäre sicher etwas falsch", sagte Mario Stecher, Sportlicher Leiter nordisch im Österreichischen Skiverband (ÖSV).

Werner Schuster

Fotocredit: Imago

Dies Pressekonferenz zur Tournee-Halbzeit wurde wie im Vorjahr zum Krisen-Fanal, der zweimalige Kombinations-Olympiasieger Stecher und der glücklose Chefcoach Andreas Felder, beide erst seit März 2018 im Amt, mussten nach dem neuerlichen Rückschlag Rede und Antwort stehen.
Nur Daniel Huber (10.) liegt vor dem dritten Tournee-Springen am Freitag (14.00 Uhr bei Eurosport 1 und im Eurosport Player) in Innsbruck unter den besten 20 der Gesamtwertung, Weltmeister Stefan Kraft ist nach seinem Totalabsturz von Garmisch (49.) als 25. abgeschlagen.

Ruf nach Schuster wird lauter

Folgerichtig wird der Ruf nach dem verlorenen Sohn Schuster lauter, der seit 2008 den Erzrivalen Deutschland von Erfolg zu Erfolg führte, dessen Vertrag zudem zum Saisonende ausläuft. "Natürlich ist es eine Überlegung, ihn einzubauen", wird Stecher in der Tiroler Tageszeitung zitiert, "sonst würden wir nicht mit offenen Augen durchs Leben laufen".
Und offenbar ist der ÖSV bereit, für das Subjekt der Begierde tief in die Tasche zu greifen:
Wenn man jemanden wie Schuster haben kann, wird es nicht am Geld scheitern.
Schuster selbst, der sich nach eigener Aussage noch in Gesprächen mit dem deutschen Verband befindet, äußert sich stets vage zu seinen Zukunftsplänen. "Das ist eine sehr komplexe Entscheidung. Ich kann nur sagen, dass ich das sehr gewissenhaft überlege", sagte der 49-Jährige. An sich fühle er sich in Deutschland pudelwohl, allerdings schmerzten die langen Trennungen von seiner Familie.
Ein entscheidender Faktor dürfte sein, welche Rolle Schuster im ÖSV zugedacht wird. Stecher betonte nachdrücklich, dass es nicht um die Position des Cheftrainers ginge, eher ein neuer Posten geschaffen werden könne.
Der Deutsche Skiverband (DSV) reagierte derweil gelassen auf die Berichte. "Es ist klar, dass sich die Österreicher damit beschäftigen, wie sie sich verändern können. Aber es gibt Gespräche zwischen Werner Schuster und dem DSV. Während der Tournee beschäftigen wir uns nicht damit. Ich denke, dass sich das bis zur WM Ende Februar entscheidet", sagte Pressesprecher Ralph Eder.

Felder zeigt sich kämpferisch

Doch zum einen ist es fraglich, ob sich ein Alphatier wie Schuster mit weniger als dem uneingeschränkten Kommando abfinden würde. Zum anderen kann es derzeit gar keine andere offizielle Stellungnahme als Stechers geben, weil ansonsten der bereits angeschossene Felder endgültig zum Abschuss freigegeben wäre.
Der (Noch-)Coach gab sich angesichts der Schuster-Diskussion kämpferisch: "Ich glaube nicht, dass der ÖSV gleich an einen Trainerwechsel denkt, nur weil es ein wenig humpelt", sagte Felder dem Kurier. Er würde sich "freuen, wenn Schuster zurückkommen würde. Weil er uns nur verstärken könnte".
Sollte Schuster Ende März beim DSV den Abflug machen, stünde der Nachfolger schon parat: Stefan Horngacher, einst Schusters Assistent in Deutschland und seit 2016 ungemein erfolgreicher Cheftrainer in Polen (zwei Tourneesiege und einmal Olympia-Gold mit Kamil Stoch).
Dessen Vertrag endet wie der von Landsmann Schuster mit Saisonende - mit einer solchen "großen Lösung" ließe sich der Trennungsschmerz viel leichter bewältigen.
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