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Vierschanzentournee: Geiger kratzt am Podest, auch Wellinger überzeugt in Oberstdorf - Granerud siegt

Florian Bogner

Update 29/12/2022 um 21:26 GMT+1 Uhr

Karl Geiger hat in Oberstdorf einen glänzenden Auftakt in die Vierschanzentournee 2022/23 hingelegt, das Podest aber knapp verpasst. Der Oberstdorfer sprang beim Sieg des alles überragenden Halvor Egner Granerud (Norwegen) auf Rang vier. Andreas Wellinger (Ruhpolding) überzeugte als Sechster. Hinter Granerud platzierten sich die Polen Piotr Zyla und Dawid Kubacki auf dem Podium.

"Sensationell!" Geiger trotzt dem Rückenwind im Finale von Oberstdorf

Karl Geiger zeigte zwei starke Sprünge auf 136,5 und 134,0 Meter. Mit 293,6 Punkten lag er am Ende nur 1,3 Zähler hinter dem Gesamtweltcupführenden Dawid Kubacki (140,5 m/136,0 m/294,9).
"Es hat unglaublich viel Spaß gemacht vor dieser Kulisse zu springen, es war unglaublich cool", sagte der 29-Jährige bei Eurosport: "Das war der beste Wettkampf, den ich diesen Winter gemacht habe. Vorne ist es extrem hochklassig, eng und hart umkämpft. Platz vier klingt immer undankbar, aber das sehe ich nicht so."
Der Sieg ging allerdings verdient an Granerud, der auch schon die Qualifikation dominiert hatte.
Der Norweger zeigte mit Sprüngen auf 142,5 und 139,0 Metern jeweils die Bestweite beider Durchgänge. Mit 312,4 Punkten distanzierte er den Überraschungszweiten Piotr Zyla (132,5 m/137,0 m/299,0) um 13,4 Zähler.
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"Schnall dich an!" Granerud fliegt in Oberstdorf überlegen zum Sieg

"Er hat sich den Sieg komplett verdient", meinte Eurosport-Experte Martin Schmitt anerkennend: "Er war im Training, in der Quali und im Wettkampf immer der Beste. Er springt wirklich beeindruckend stark, er war nicht zu schlagen."
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Schmitt lobt DSV-Auftakt: "Die Ausgangsposition ist super"

Vierschanzentournee: Geiger zollt Granerud Respekt

Granerud war im ersten Durchgang nur einen Meter unter dem 19 Jahre alten Schanzenrekord seines Landsmannes Sigurd Pettersen geblieben.
Für Andreas Wellinger bedeuteten Sprünge auf 135,0 und 132,0 Meter (285,2) ein weiteres Top-Sechs-Ergebnis - das war dem wieder erstarkten Olympiasieger von 2018 zuletzt auch in Engelberg gelungen.
"Ich bin super zufrieden", sagte der 27-Jährige, der seine erste Top-fünf-Platzierung im Weltcup seit 2018 nur um 1,6 Punkte verpasste: "Es ist echt wieder Skispringen auf hohem Niveau. Wenn man sieht, wo ich die letzten Wochen hergekommen bin, ist das ein Riesenschritt. Deswegen bin ich sauhappy. Dass der sechste Platz dabei rausgesprungen ist, ist echt cool."
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Gut, aber nicht gut genug: Wellinger verpasst den Angriff aufs Podest

"Das war ein super Auftakt in die Tournee, ich bin sehr zufrieden", sagte Bundestrainer Stefan Horngacher im "ZDF", dessen Team eher mäßig in den WM-Winter gestartet war: "Wir sind wieder näher herangekommen. Für uns ist wichtig, dass wir vorne mit dabei sind."
Zwischen Geiger und Wellinger schob sich im Klassement noch Weltmeister Stefan Kraft aus Österreich (133,5 m/138,0 m/292,0), der seine Erkältung am Donnerstag gut wegsteckte. "Es ging heute schon viel besser", sagte der 29-Jährige bei Eurosport.

Vierschanzentournee: Raimund überzeugt

"Das ist schon irre. Granerud springt gerade auf einem anderen Level", sagte Geiger, der nach dem ersten Durchgang noch hinter Wellinger auf Rang fünf gelegen hatte. "Dann ist mir ein richtig guter Sprung gelungen, mein bester hier. Ich bin schon zufrieden."
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Granerud springt nur knapp am Schanzenrekord vorbei

Philipp Raimund zeigte als 14. mit 118,5 und 124,0 Metern einen starken Auftritt (257,0). Der frühere Tournee-Dritte Stephan Leyhe (Willingen/122,0 m/116,5/244,1) sprang solide, das reichte für den 20. Platz. Der Oberaudorfer Constantin Schmid (111,5 m/122,0 m/224,2) belegte dagegen nur Rang 29.
"Ich bin sehr enttäuscht", sagte Schmid: "Dass ich in den zweiten Durchgang gekommen bin, war nur Glück, weil mein Gegner eine noch größere Gurke hingelegt hat als ich. Die Zuschauer waren sehr gut, das rettet den Tag für mich ein wenig", meinte der 23-Jährige gegenüber Eurosport.
"Es macht so Spaß hier, es ist unglaublich mit den ganzen Menschen hier", sagte hingegen der Oberstdorfer Raimund angesichts von 25.000 Fans an der heimischen Schattenbergschanze bei Eurosport: "Die Atmosphäre treibt einen richtig an."
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Raimund happy über Platz 14: "Hab das Beben auf dem Balken gespürt"

Markus Eisenbichler (115,0 m/112,3 Punkte/33.) erlebte dagegen eine herbe Enttäuschung. "Es ist schwierig. Ich bin sauenttäuscht", sagte der Siegsdorfer im "ZDF". Dass zu einer niedrigen Luke mit geringer Anlaufgeschwindigkeit noch Rückenwind dazu kam, ließ sein Flugsystem in sich zusammenfallen.

Vierschanzentournee: Eisenbichler herb enttäuscht

"Da läuft der Mist nicht bergauf", sagte der 31-Jährige, der nun sogar über einen Ausstieg aus der Tournee nachdenkt. "Ich muss mit den Trainern reden, ob es noch weiter Sinn macht, mich hier zu quälen. Es ist einfach gerade extrem bitter, nicht schön", sagte Eisenbichler.
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Fataler Start! Eisenbichler scheitert an Ipcioglu und scheidet aus

Auch Pius Paschke (Kiefersfelden/110,0 m/100,6), im Weltcup vor der Tournee sogar in den Top 10 platziert, scheiterte als 41. bereits im ersten Durchgang. "Es ist schon sehr enttäuschend, vor allem vor der Menge. Das war mein schlechtester Wettkampfsprung diesen Winter", sagte der 32-Jährige zu Eurosport.
Das zweite Springen findet am Neujahrstag in Garmisch-Partenkirchen statt, es folgen die österreichischen Stationen Innsbruck (4. Januar) und Bischofshofen (6. Januar).
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Wellinger freut sich über Top-Platzierung: "Ein Riesenschritt"

(mit SID)
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Kubacki herzt Zyla: Polnischer Doppelpack auf dem Podium

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