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Vierschanzentournee: Piotr Zylas Anzug sorgt in Oberstdorf für Diskussionen - Pole entgeht Disqualifikation

Jonas Klinke

Update 31/12/2022 um 15:08 GMT+1 Uhr

Mit Platz zwei in Oberstdorf gelang Piotr Zyla ein traumhafter Auftakt in die 71. Vierschanzentournee. Damit wurde der 35-Jährige zugleich bester Pole. Doch nach dem Wettkampf und noch am folgenden Ruhetag gab es um Zyla große Aufregung. Der Grund: Nach seinem Finalsprung hatte er mit einem leicht geöffneten Reißverschluss am Anzug den Auslauf verlassen. Das ist eigentlich verboten.

Kubacki herzt Zyla: Polnischer Doppelpack auf dem Podium

Laut FIS-Regularien muss der Anzug eines Springers bis zum Verlassen des Auslaufs geschlossen bleiben. Auf den TV-Bildern ist aber eindeutig zu sehen, dass Piotr Zylas Anzugsreißverschluss schon beim Jubel mit Teamkollege Dawid Kubacki oben bis zum Startnummern-Leibchen geöffnet war.
Solch ein Vergehen kann sogar mit einer Disqualifikation geahndet werden. Das bestätigte auch FIS-Materialkontrolleur Christian Kathol. "Wenn ich innerhalb von fünfzehn Minuten nach dem Wettkampf einen Protest im Zusammenhang mit dem Anzug von Piotr Zyla erhalten hätte, hätte ich es überprüfen müssen", erklärte der Österreicher dem polnischen Portal "sport.pl".
Doch offenbar war der offene Reißverschluss zunächst niemandem aufgefallen, denn ein Protest war bei der Jury nicht eingegangen. Sehr zum Glück für Zyla, der damit seinen zweiten Platz behalten durfte.
Auch mit Hinblick auf den weiteren Tournee-Verlauf betrieb das polnische Team aber offenbar Ursachenforschung. "Wir können lange die Gründe dafür suchen, warum das passiert ist. Aber es scheint so, dass er zu Beginn des Sprungs geschlossen war und sich erst während des Sprungs oder beim Jubeln geöffnet hat", erklärte Cheftrainer Thomas Thurnbichler bei einer Pressekonferenz.

Oberstdorf: Piotr Zyla fuhr mit geschlossenem Anzug los

Zyla ist für seinen ausgelassenen Jubel bekannt, auch nach seinem zweiten Sprung in Oberstdorf ließ er direkt nach der Sturzlinie seiner Freude über die 137 Meter freien Lauf. Ob sich der Reißverschluss tatsächlich erst dabei öffnete, lässt sich anhand der Fernsehbilder nicht genau belegen. Allerdings ist darauf zuvor deutlich zu sehen, dass Zyla mit verschlossenem Verschluss auf dem Bakken losgefahren ist. Zu diesem Zeitpunkt war also alles noch regelkonform.
Da es aber bekanntlich keinen Protest gab, musste Zyla auch keine Disqualifkation fürchten. So reiste der amtierende Normalschanzen-Weltmeister als Gesamtzweiter mit 13,4 Punkten Rückstand auf den Führenden Halvor Egner Granerud nach Garmisch-Partenkirchen, wo die Vierschanzentournee am Silvestertag (14:00 Uhr live bei Eurosport und bei discovery+) mit der Qualifikation für das Neujahrsspringen am 1. Januar (14:00 Uhr live bei Eurosport und bei discovery+) fortgesetzt wird.
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"Schnall dich an!" Granerud fliegt in Oberstdorf überlegen zum Sieg

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